IMBA-Forscher Reiner Wimmer erhält Elisabeth Lutz-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Der Molekularbiologe Reiner Wimmer wurde für seine herausragenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Gefäßbiologie sowie der Organoid-Forschung ausgezeichnet.

Im Zuge seines Postdoktorats am IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften – im Labor von Josef Penninger gelang es Reiner Wimmer 2019 erstmals, menschliche Blutgefäße aus Stammzellen zu entwickeln. Diese bahnbrechende Technologie ermöglichte es die vaskulären Komplikationen, welche bei Millionen diabetischen Patienten weltweit zu Blindheit, Nierenversagen und Amputationen führen, direkt an menschlichem Gewebe und unter kontrollierten Laborbedingungen zu erforschen. Dabei konnten neue Proteine identifiziert werden die dabei eine wichtige Rolle spielen und somit einen neuen Ansatz für die Therapie von diabetischen Gefäßkrankheiten darstellen könnten.

Bisher war es ForscherInnen nur bedingt möglich, jene molekularen Ursachen, die zu krankhaften Blutgefäßen bei diabetischen Patienten führen, genauer zu untersuchen. Reiner Wimmer forschte 5 Jahre lang an der Entwicklung von menschlichen Blutgefäßen aus pluripotenten Stammzellen, die beispielsweise aus Blut von Patienten durch sogenanntes Reprogrammieren gewonnen werden. Die sogenannten Blutgefäß-Organoide spiegeln den anatomischen und molekularen Aufbau von menschlichen Kapillaren, den kleinsten Gefäßen unseres Blutkreislaufes, sehr exakt wider.

Das vielversprechende Modellsystem aus Stammzellen weckt darüber hinaus große Hoffnungen für das Erforschung von einer Vielzahl von Gefäßerkrankungen. „Unser Modell ermöglicht es in Zukunft die Blutgefäße von Patienten mit Schlaganfall, Alzheimer oder genetisch bedingten Gefäßanomalien im Labor exakt nachzubauen. Dadurch können wir die Krankheitsursachen besser verstehen und neue Therapieansätze entwickeln.“, so Reiner Wimmer, der diese Krankheiten in Zukunft in seiner eigenen Forschungsgruppe zu entschlüsseln plant.

Der Preisträger

Reiner Wimmer hat 2006 das Diplomstudium Biotechnologie an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan in Freising abgeschlossen. Er promovierte 2012 im Fach Molekularbiologie an der Universität Wien. Seit 2012 ist Reiner Wimmer Post Postdoc am IMBA-Institute of Molecular Biotechnology der ÖAW.

Der Preis

Der Elisabeth Lutz-Preis in Höhe von 15.000,- Euro wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (bis max. acht Jahre nach der Promotion) für grundlagenorientierte und anwendungsoffene Forschung im Bereich der Bio- bzw. Lebenswissenschaften (Life Sciences) vergeben, insbesondere für neue Erkenntnisse oder innovative Forschungsansätze, die in weiterer Folge für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze hilfreich sein könnten.

Über IMBA

Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie ist das größte Institut der ÖsterreichischenAkademie der Wissenschaften (ÖAW) mit dem Fokus auf zukunftsweisende Grundlagenforschung. 16 Forschungsgruppen stellen sich den molekularen Rätseln und unerforschten Gebieten der Molekularbiologie und Medizin. Erkenntnisse aus den Bereichen Zell- und RNA- Biologie, molekularer Medizin und Stammzellbiologie bilden den Nährboden für eine Medizin der Zukunft. Die Stammzellinitiative am IMBA wird durch eine Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaftsowie durch die Stadt Wien finanziert.

www.imba.oeaw.ac.at

Die inhaltliche Verantwortung für diesen Beitrag liegt ausschließlich beim Aussender. Beiträge können Vorhersagen enthalten, die auf Erwartungen an zukünftige Ereignisse beruhen, die zur Zeit der Erstellung des Beitrags in Aussicht standen. Bitte verlassen Sie sich nicht auf diese zukunftsgerichteten Aussagen.

Als Life Sciences Organisation mit Sitz in Wien möchten Sie, dass LISAvienna auf Ihre News und Events hinweist? Senden Sie uns einfach Ihre Beiträge an news(at)lisavienna.at.