IHE Day 2012 im Zeichen neuer ELGA-Projekte

Wien (OTS) - "Modelle der Kollaboration, integrierte Versorgung und die Rolle von IHE" so lautete das Motto des IHE Day 2012, der am 7. November wieder von IHE Austria in Wien veranstaltet wurde.

Wie schon 2011 nahmen auch heuer über 100 Teilnehmer an dem unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit stehenden Fachsymposium zur digitalen Integration im Gesundheitswesen teil, das sich damit als eines der wichtigsten im deutschsprachigen Raum etabliert hat.

Schwerpunkte des IHE Days 2012 waren die Radiologie und die Labormedizin, die sowohl in den intra- als auch den extramuralen Bereich gespiegelt wurden. Im Rahmen von drei komplexen Showcases unter Beteiligung unterschiedlicher Firmen wurde mit reellen Systemen das bereits heute Machbare gezeigt.
 
IHE International stark vertreten
Hochrangig war auch die IHE International vertreten. Aus Italien konnte Lapo Bertini, Vendor co-chair von IHE Europe begrüßt werden, der vor allem über aktuelle Aktivitäten auf internationaler Ebene berichtete. Insbesondere die derzeit stattfindende strategische Wandlung der IHE, mit der Verlagerung der Priorität auf das Vorantreiben der Verbreitung von IHE ("Deployment") auf globalem Niveau wurde von ihm erläutert. Von Geert Claeys, Technology Manager von AGFA Healthcare Int. und Vorstand von "IHE Services", einer neu gegründeten Dienstleistungs-Gesellschaft von IHE Europe, wurden das Produktportfolio von IHE Services und interessante Methoden zur Überprüfung von Medizintechnikgeräten und IT-Systemen hinsichtlich Standardkonformität vorgestellt.

Mag. Eisl, Geschäftsführer der ELGA GmbH und stellvertretender Sprecher des Vorstandes von IHE Austria, gab unter dem Titel "IHE in ELGA - jetzt geht's los" einen Ausblick über die weiteren Aktivitäten zu ELGA auf Basis der Regierungsvorlage zum ELGA-Gesetz. Die Diskussion und Fragen zu ELGA und deren Teilprojekte zogen sich durch die gesamte Veranstaltung.

Radiologie setzt verstärkt auf IHE-konforme Systeme
Im Themenschwerpunkt Radiologie gab Prof. Dr. Martin Breitenseher, der seit Februar 2004 im Landesklinikum Horn das Institut für Radiologie und interventionelle Radiologie leitet, eine Übersicht der derzeit bestehenden Infrastruktur und stellte erste Erfahrungen mit neuen Vernetzungskonzepten dar. Interessant war hier zu sehen, welche neuen Anforderungen die Radiologie an die IT, unter anderem zur Bereitstellung von internationalen Katalogsystematiken für die bildgebende Diagnostik stellt.
 
Doz. Dr. Franz Frühwald, Radiologe in St. Pölten und langjähriger Vorsitzender der Bundesfachgruppe Radiologie, formulierte aus Sicht der Röntgenärzte technische und nicht-technische Vorgaben für eine effiziente Befunddokumentation. Zu ELGA vertrat er die Ansicht, dass insbesondere eine ökonomische und haftungsrechtliche Herausforderung auf die Ärzte im extramuralen Bereich zukommt, was in der Folge auch unter den Teilnehmern intensiv diskutiert wurde.

Dass mit ELGA auch eine ökonomische und haftungsrechtliche Herausforderung auf die Ärzte im extramuralen Bereich zukommt, musste angesprochen werden und wurde intensiv, u.a. auch unter den Teilnehmern, diskutiert.

Auf dem Weg zum vollautomatisierten Labor
Die Integration der Laborabläufe von der Probengewinnung, Barcoding, Durchführung und Administration der Analyse bis hin zur Befundung schreitet rasant voran. Dazu konnte Prof. Dr. Wolfgang Speiser überraschende Einblicke aus Sicht eines Facharztes für medizinische und chemische Labordiagnostik und Mitbetreibers des Labors Mühl - Speiser - Bauer - Spitzauer und Partner liefern.

Vor welchen Herausforderungen hingegen der klinische Laborbereich steht, um mit dieser Geschwindigkeit Schritt zu halten, verdeutlichte Prof. Dr. Thomas Szekeres, der seit Mai 2012 gewählter Präsident der Wiener Ärztekammer und seit langem Facharzt für medizinische und chemische Labordiagnostik im Zentrallabor des Wiener AKH ist.

Aus Sicht von IHE Austria kann zusammengefasst werden, dass es für viele der angesprochenen Problemfelder im Bereich Radiologie und Labor bereits Lösungsmöglichkeiten auf Basis IHE gibt. Die Showcases haben eindrucksvoll gezeigt, dass ein organisationsübergreifender Datenaustausch mit IHE technisch möglich und auch bereits Realität ist. Der Austausch von Bilddaten hat hingegen noch viele Fragen aufgeworfen, für die jedoch ebenfalls bereits praxiserprobte IHE-Lösungen existieren.

Der nächste IHE DAY findet am 6. November 2013 in Wien statt.
 
Über IHE AUSTRIA
Verein zur Förderung der Integration der IT- und Medizintechnik im österreichischen Gesundheitswesen
 
IHE Austria repräsentiert die internationale Organisation "Integrating the Healthcare Enterprise" - IHE in Österreich. Sie ist eine Initiative zur Forcierung der Integration von IT- und Medizintechnik im Gesundheitswesen.
 
Durch konsequente Anwendung und Verbesserung von internationalen Standards soll eine lückenlose Interoperabilität von IT Systemen in der Medizin erreichet werden, um damit die Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern.

Die IHE fördert den koordinierten Einsatz von etablierten Standards wie DICOM, XML und HL7. Mit umfangreichen "Technical Frameworks" bietet die IHE Anwendern und Entwicklern Leitfäden zur Implementierung von medizinischen IT Systemen.

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