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BOKU: Neue Sorten für eine nachhaltige und eiweißreiche Zukunft in der Ernährung

Internationales Forschungsteam unter maßgeblicher Beteiligung der BOKU arbeitet an der nächsten Leguminosen-Generation, um die Eiweißlücke in der Lebensmittelproduktion zu verringern.

Hülsenfrüchtler, auch Leguminosen genannt, sind sehr nährstoffreiche Pflanzen, die u.a. reichlich Proteine, Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts (Legumin) sind ihre Samen und Früchte weltweit ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung - und bei fleischarmer oder vegetarischer Kost fast unverzichtbar.

Leguminosen sind gut für unsere Gesundheit und die Umwelt

Angesichts des Klimawandels, des Rückgangs der Artenvielfalt und der Vorteile pflanzlicher Lebensmittel sind Leguminosen gut für unsere Gesundheit und für unseren Planeten. Körnerleguminosen binden Stickstoff aus der Luft und liefern eiweißreichen Samen, die eine wichtige Komponente einer gesunden und nachhaltigen Ernährung darstellen. Leguminosen-Blüten sind eine Quelle von Pollen für Insekten, Kleearten sind außerdem für eine nachhaltige Grünlandwirtschaft sehr wertvoll. Die Steigerung ihrer Produktion in Europa würde die landwirtschaftlichen Systeme vielfältiger, widerstandsfähiger und nachhaltiger machen.

Trotz aller Vorteile und der Notwendigkeit, die Art und Weise, wie wir Eiweiß beziehen und nutzen, zu ändern, werden Leguminosen von den europäischen Landwirten relativ selten angebaut und machen nur 2 bis 3 Prozent der Anbaufläche aus. Dies liegt zum Teil daran, dass private Investitionen in die Züchtung von Leguminosen bisher wenig rentabel waren.

Das von der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich mit 7 Millionen Euro geförderte Projekt „Legume Generation“ soll jetzt zur Entwicklung verbesserter Sorten beitragen, indem Pflanzenzüchtungen gefördert werden, die Leguminosen für die europäischen Landwirte produktiver und rentabler macht.

Wichtige Beiträge der BOKU zur europäischen Eiweißwende

Dem Legume-Generation-Konsortium gehören 32 Partner aus 16 Ländern an, darunter auch Neuseeland und die USA. In diesem Projekt bündeln Züchter*innen und Pflanzenpatholog*innen ihre Kräfte mit Europas führenden Forschungs­einrichtungen in diesem Bereich, um die Züchtung von Sojabohnen, Lupinen, Erbsen, Linsen, Gartenbohnen und Klee zu fördern. Die Universität für Bodenkultur Wien ist mit mehreren Instituten am Projekt beteiligt. Hier werden z. B. wichtige wissenschaftliche Fragen zur Sojabohne (die nährstoffreiche Energiequelle) und zur Lupine (das neue Superfood) bearbeitet. Dabei sollen Sojabohnen noch besser an unsere Anbaubedingungen, an den zunehmenden Trockenstress und an spezifische Verarbeitungsanforderungen angepasst werden. „Die europäische Sojabohne eignet sich gut für die Lebensmittelproduktion und solle hierfür noch verbessert werden, weil sie der ideale Ausgangspunkt für pflanzen-basierte Protein-Lebensmittel ist“, so Johann Vollmann vom Institut für Pflanzenzüchtung.

Die ebenfalls proteinreichen Lupinen werden in Europa bisher kaum angebaut, weil sie durch Pilzkrankheiten stark beeinträchtigt werden. „Mit unterschiedlichen -omics Methoden analysieren wir die Resistenzmechanismen von rund 120 bisher noch nicht charakterisierten Lupinensorten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu resistenzbezogenen Genen sollen dann als Basis für die Züchtung von neuen Lupinensorten dienen. Dadurch soll der Anbau heimischer Lupinen wieder attraktiv gemacht und der Ertrag gesteigert werden“, ergänzt Thomas Svoboda vom Institut für Mikrobielle Genetik.

Das Projekts „Legume Generation“ wird von Lars-Gernot Otto vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung koordiniert und soll bis Februar 2028 laufen.

Mehr Informationen auf www.legumehub.eu/legume-generation/

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