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Boehringer Ingelheim: Aus Wien in die Welt: Neuer Hoffnungsträger bei Lungenkrebs erhält US-Zulassung

Es ist ein seltener Moment für die medizinische Forschung in Österreich: Ein in Wien entwickelter Wirkstoff zur Behandlung einer bestimmten Form von Lungenkrebs hat die Zulassung in den USA erhalten. Das bedeutet nicht nur neue Therapieperspektiven und neue Hoffnung für Betroffene weltweit, sondern auch ein starkes Signal für den Forschungsstandort Österreich. In Europa befindet sich der Wirkstoff aktuell in klinischer Prüfung.

Der neu zugelassene Wirkstoff richtet sich gegen eine spezifische genetische Veränderung, die bei einer Untergruppe von Patient*innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs auftritt – rund 40.000 Menschen weltweit erhalten jährlich die entsprechende Diagnose. Bisherige Standardtherapien wie Chemo- oder Immuntherapie zeigen in diesen Fällen oft nur begrenzte Wirksamkeit, während die neue, oral zugeführte Substanz erstmals eine gezielte Behandlungsoption bietet – mit Aussicht auf bessere Wirkung und verbesserte Lebensqualität.

Gerade bei fortgeschrittenem Lungenkrebs sind die körperlichen, psychischen und emotionalen Belastungen enorm. Dass es nun eine neue Option für genau jene Betroffenen gibt, die bislang als schwer therapierbar galten, markiert eine medizinische Wende und gibt neue Hoffnung.

Medizinischer Durchbruch aus Österreich

Was diesen Erfolg so besonders macht: In den vergangenen zehn Jahren wurden nur ganz wenige onkologische Wirkstoffe mit Ursprung aus Österreich am Markt zugelassen. Dass es ein Molekül aus einem Wiener Forschungslabor bis zur US-Zulassung schafft, ist daher ein echter Meilenstein – und ein großer Erfolg für das Krebsforschungszentrum von Boehringer Ingelheim am Standort Wien.

In der frühen Phase arbeiteten rund 50 Forschende am Projekt, später wuchs das Team weiter an. Die Zusammenarbeit von medizinischer Chemie und biomedizinischer Forschung war dabei entscheidend: Chemiker*innen entwickelten die Moleküle, Biolog*innen testeten deren Wirkung auf Tumorzellen.

Wien ist seit über 20 Jahren eine der wichtigsten Säulen des globalen Onkologie-Forschungsnetzwerks von Boehringer Ingelheim. Das im September 2024 eröffnete Angelika-Amon-Krebsforschungsgebäude bietet 150 Forschenden Platz und die neuesten Technologien, um dem Ziel, Krebs zu heilen, näher zu kommen.

Präzisionsmedizin auf höchstem Niveau

Birgit Wilding ist Associate Scientific Director Scientific Lead in der Abteilung Medizinische Chemie bei Boehringer Ingelheim in Wien. Sie war Teil des wissenschaftlichen Teams, das die chemische Verbindung entdeckte, welche krankheitsauslösende Proteine gezielt hemmt: „Die größte Herausforderung bestand darin, einen Wirkstoff zu entwickeln, der hochselektiv wirkt – also gezielt Krebszellen mit einer bestimmten genetischen Veränderung angreift, ohne gleichzeitig andere wichtige Zellfunktionen zu beeinträchtigen“, erklärt Wilding. „Uns ist es gelungen, eine einzelne Aminosäure zu identifizieren, die den entscheidenden Unterschied zwischen krankheitsrelevantem und gesundem Zelltyp ausmacht – und daraufhin Moleküle zu designen und herzustellen, die diese Differenz gezielt adressieren.“

Ihr Kollege Ralph Neumüller, Head of Cancer Cell Signaling, lobt die Kultur des Vertrauens im Team: „Das war ganz entscheidend für die erfolgreiche Arbeit in einem multidisziplinären Projekt. Vertrauen fördert Eigenverantwortung, was letztlich die Problemlösung erleichtert und datenbasierte Entscheidungen ermöglicht. Das Engagement aller Beteiligten, ein hochwertiges Molekül zu entwickeln, das potenziell ungedeckten medizinischen Bedarf adressiert, war wirklich bemerkenswert!“

Mark Petronczki, Global Head of Oncology Research bei Boehringer Ingelheim, fasst die künftige Strategie zusammen: „Wir investieren in auf Krebszellen ausgerichtete Therapien, die auf zentrale Krebstreiber bzw. -merkmale abzielen, um die Krebszellen direkt zu töten. Parallel dazu erforschen wir im Rahmen immunonkologischer Therapien neue Wege, um das Immunsystem zu unterstützen und auf den Kampf gegen Krebszellen auszurichten. Wir gehen davon aus, dass wird durch die intelligente Kombination dieser Ansätze den größten Nutzen für Krebspatient*innen erzielen können.“

„Zu wissen, dass ein von uns entworfenes, synthetisiertes und getestetes Molekül eines Tages Patient*innen helfen könnte, war von Anfang an extrem motivierend“, sind sich Mark Petronczki, Birgit Wilding und Ralph Neumüller – stellvertretend für das starke Krebsforschungs-Team von Boehringer Ingelheim – einig.

Starkes Signal für den Forschungsstandort

Die US-Zulassung ist nicht nur ein großer Erfolg für das forschende Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim, sondern auch für den Life-Science-Standort Wien. Sie zeigt: Hochinnovative Arzneimittelforschung ist in Österreich möglich – und kann auch international Maßstäbe setzen. Der Wiener Forschungsstandort hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Zentrum für onkologische Präzisionsmedizin entwickelt. Mit dem jetzt zugelassenen Wirkstoff rückt auch das Krebsforschungszentrum von Boehringer Ingelheim am Standort Wien weltweit ins Rampenlicht.

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