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AKH Wien: MR-kompatibles Cochlea-Implantat

Im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien -Medizinischer Universitätscampus wurde österreichweit erstmalig ein MR-kompatibles Cochlea-Implantat (Innenohrprothese) eingesetzt. Pro Jahr werden österreichweit rund 250 Personen derartige Geräte implantiert, davon sind rund 100 Kinder. Bisher konnten PatientInnen mit einem Cochlea-Implantat nicht oder nur sehr eingeschränkt mittels Magnetresonanztomografie (MR) untersucht werden. Bei einer notwendigen MR-Untersuchung musste den ImplantatträgerInnen der Magnet des Cochlea-Implantats zuvor operativ entfernt und nach der Untersuchung wieder eingesetzt werden.

Das neue Implantat - übrigens auch das weltweit kleinste - erlaubt seinen TrägerInnen MR-Untersuchungen bis zu einer Feldstärke von 3 Tesla ohne Leistungsverlust. Für gehörlose PatientInnen ist die neue Technik ein großer Fortschritt, insbesondere für Säuglinge und Kinder, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Lauf ihres Lebens eine MR-Untersuchung brauchen werden, deutlich höher ist. Ein Cochlea-Implantat ist eine "Innenohrprothese". Es übernimmt die ausgefallene Funktion des Innenohrs, indem es den Schall in elektrische Reize umwandelt und diese dem Hörnerv zuführt. Auf diese Weise wird die Störung bzw. Unterbrechung der Weiterleitung überbrückt und ermöglicht gehörlosen bzw. hochgradig schwerhörigen Menschen, akustische Signale wahrzunehmen.
Teil eines Cochlea-Implantats ist ein Magnet, der für den richtigen Sitz der Sendespule innerhalb des Implantats sorgt. Das neue Modell verfügt über einen frei rotierenden und sich im Gehäuse selbst ausrichtenden Magneten. Auf diese Weise kann keine Beeinflussung durch das Magnetfeld des MR stattfinden. Die Implantation im AKH Wien wurde von Wolf-Dieter Baumgartner, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten des AKH Wien und der MedUni Wien, durchgeführt. Die 42-jährige Patientin ist bereits aus dem Krankenhaus entlassen.

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