Wien, 17.9.2012 – Mit der Harmonisierung des EU-weiten Tierschutzes werden strenge Richtlinien in Kraft gesetzt, mit denen Doppelversuche in Zukunft vermieden werden. Auch diese Richtlinie beruht auf den Prinzipien Vermeidung – Verminderung – Verbesserung.
Der Generalsekretär der Pharmig erteilte jenen Stimmen, die der Pharmaindustrie eine Verwässerung des Tierschutzes vorwerfen, eine klare Absage. „Wissenschaftler aus ganz Europa forschen an Alternativen zu Tierversuchen und sind dabei auch erfolgreich, wie die zunehmende Zahl an „in-vitro“-Methoden zeigt,“ betont Huber die Bemühungen der Forschung. Niemand macht Tierversuche gerne, sie sind aber gesetzlich vorgesehen, bevor Medikamente an Menschen geprüft werden können.
Die vorgesehenen Änderungen im Tierversuchsgesetz sehen aber auch massive Ausweitungen der Definition von Tierversuchen vor: „Nach dem Entwurf sind Kastrationen, wenn sie im Rahmen der Forschung durchgeführt werden, als Tierversuch zu werten, wohingegen dies in der Landwirtschaft ein alltäglicher Vorgang ist,“ erklärt Huber. Dass damit die Anzahl der Versuchstiere steigt, ist nicht nur Wasser auf die Mühlen der Tierschützer, sondern mit dem damit verbundenen bürokratischen Mehraufwand auch eine Behinderung der Forschungsaktivitäten in Österreich.
„Die Erhaltung des Forschungsstandortes Österreich ist ein wichtiger Faktor für die Weiterentwicklung der Wissensgesellschaft und für den Verbleib von hoch spezialisierten Wissenschaftlern in Österreich. Medizinischer Fortschritt ist ohne Forschung unmöglich, nur so können weiterhin innovative Arzneimittel für die Menschen entwickelt werden,“ so Huber abschließend.
Über die Pharmig:
Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand August 2012), die den Medikamenten-Markt zu fast 100 Prozent abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca.10.000 Beschäftigte.