MODUL University Vienna: Freie Bahn zum Hürdenlauf für universitäre Spin-Offs in Wien

MODUL University Vienna erforscht Rahmenbedingungen für Gründungen

Die Möglichkeiten für Gründungen von universitären Spin-Offs in Wien sind gut - aber die Rahmenbedingungen können noch deutlich verbessert werden. Dies geht aus einer Studie der MODUL University Vienna hervor, die morgen öffentlich präsentiert wird. Die Studie ging der Frage nach, welche Bedingungen die Gründungen von Spin-Offs in Wien stimulieren oder hemmen. Positiv wird dabei auf die große Wissensbasis an den Wiener Universitäten verwiesen. Negativ erwähnt werden u. a. mangelnde Risikofreude oder fehlendes Risikokapital. Fünfundzwanzig konkrete Empfehlungen an Universitäten, die Stadt Wien und die Republik runden die Studie ab und werden morgen an der MODUL University Vienna mit ExpertInnen diskutiert.

Durch den effizienten Transfer von Wissen & Technologie verknüpfen universitäre Spin-Offs Hochschulen mit der Wirtschaft. So leisten Spin-Offs einen essenziellen Beitrag für einen innovativen Wirtschaftsraum. Diese volkswirtschaftliche Bedeutung nahmen Prof. Harvey Goldstein, Dr. Sabine Sedlacek und Dr. Verena Peer von der MODUL University Vienna zum Anlass, das Umfeld für Spin-Off Gründungen in Wien näher zu analysieren. Insbesondere gingen sie der Frage nach, welche Faktoren die Gründung von universitären Spin-Offs fördern und welche dies behindern.

Wissensvorsprung & Hürdenlauf
Als förderlich identifizierten die StudienautorInnen eine umfassende universitäre Wissensbasis in Wien: Allein im Jahr 2007 investierten die sechs forschungsstärksten Universitäten in der Stadt über eine dreiviertel Milliarde Euro in die Wissenschaft. Damit lagen ihre Forschungsinvestitionen gemessen am universitären Gesamtbudget höher als z. B. die der Universitäten in München.

Diesem soliden Fundament an neuen Erkenntnissen, so die StudienautorInnen, stellen sich dann aber signifikante Hürden auf dem Weg zum wirtschaftlichen Nutzen entgegen. Dazu Prof. Harvey Goldstein, Leiter des Department of Public Governance and Sustainable Development: "Wir identifizierten zahlreiche Hürden, die Gründungen von Spin-offs in Wien behindern. Diese fanden wir dabei auf drei Ebenen - bei den potenziellen Gründern und Gründerinnen selbst, bei den Universitäten sowie auf Ebene der Stadt und des Bundes." Konkret identifizierte das Team u. a. einen Mangel an unternehmerischem Know-how und Risikobereitschaft bei vielen universitären WissenschafterInnen. Wer nun glaubt, Universitäten würden diesen Hemmnissen mit attraktiven Angeboten zur Gründung entgegnen, dem beweist die Studie das Gegenteil: In zahlreichen Einzelinterviews wurde immer wieder das Fehlen attraktiver Anreize für die Kommerzialisierung der eigenen Forschung als Hinderungsgrund für eine Spin-Off-Gründung genannt.

Doch manche Hürden, meint Prof. Goldstein, sind bedeutend grundlegender: "Oftmals stehen den Gründern und Gründerinnen nicht einmal Büro- oder Laborflächen an den Universitäten zur Verfügung. So wird aus einem dynamischen Spin-Off rasch ein lahmer Papiertiger." Doch nicht nur der Mangel an passender Infrastruktur lässt den Gründergedanken rasch erkalten - auch das in der Gründungsphase ganz besonders wertvolle Geld fehlt an allen Ecken und Enden, wie die StudienautorInnen morgen an der MODUL University Vienna präsentieren werden: Universitäten haben wenig Möglichkeiten mit Seedfinanzierungen direkt zu helfen. Business Angels und Venture Capital sind noch keine umfassend etablierten Investmentmodelle in Österreich. Zudem sind öffentliche Förderungen für junge Unternehmen zwar in den ersten Phasen vorhanden, sie werden aber gerade in der so wichtigen späteren Wachstums- und Etablierungsphase der Unternehmen zunehmend rarer.

Wien - München 1:1
Insgesamt ein Bild also, das erwarten lassen würde, dass Wien im europäischen Vergleich bei der Gründung universitärer Spin-Offs weit abgeschlagen ist. Umso mehr überrascht ein anderes Ergebnis der von der Wirtschaftskammer Wien finanzierten Studie - mit 113 Gründungen im Zeitraum 2008 bis 2012 steht Wien dem bayrischen "Technologienabel" München kaum nach (etwa 120 Gründungen im gleichen Zeitraum).

Für die StudienautorInnen zeigt dieses gute Abschneiden von Wien im Städtevergleich das große Potenzial, das für weitere Gründungen von universitären Spin-Offs existiert. Damit dieses zukünftig noch besser genutzt werden kann, werden die StudienautorInnen bei der öffentlichen Präsentation der Studie ihre Empfehlungen präsentieren. Diese richtet sich mit jeweils unterschiedlichen Vorschlägen ganz gezielt an Universitäten, die Stadt Wien und die Republik und leistet einen konkreten Beitrag zur Stärkung des Gründungsgedankens an Universitäten.

Öffentliche Präsentation
"Wien als Nährboden für universitäre Spin-Offs?" Forschungsergebnisse zu stimulierenden und hemmenden Rahmenbedingungen. 10. Dezember 2013, 17.00 Uhr, MODUL University Vienna, Am Kahlenberg 1, 1190 Wien

Studie
H. Goldstein, V. Peer, S. Sedlacek. Vienna as a Region of Knowledge: Increasing the Generation of University Spin-offs. Final Report to the Vienna Chamber of Commerce (WKW).
Download unter: http://www.modul.ac.at/departments/public-governance-and-sustainable-development/projects/

Über die MODUL University Vienna (Stand Dezember 2013) Die MODUL University Vienna, die internationale Privatuniversität der Wirtschaftskammer Wien, bietet Studienprogramme (BBA, BSc, MSc, MBA und PhD Programme) aus den Bereichen Internationale Wirtschaft und Management, Neue Medientechnologie, Governance und nachhaltige Entwicklung sowie Tourismus und Hospitality Management an. Die Studienprogramme erfüllen strenge Akkreditierungsrichtlinien und werden aufgrund der internationalen Ausrichtung in Englisch abgehalten. Der Campus der Universität befindet sich am Kahlenberg im 19. Wiener Gemeindebezirk. Das Forschungsprogramm des Instituts für Public Governance and Sustainable Development fokussiert auf Fragen, die sich mit den wesentlichen politischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, wie der Entwicklung und Rolle von Hochschuleinrichtungen, dem Wandel demokratiepolitischer Prozesse und dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, beschäftigen.

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