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Maria Rescigno neue Direktorin des CeMM

ÖAW Präsident Heinz Faßmann begrüßt eine vielfach ausgezeichnete Forscherin als neue Direktorin am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin. Die 57-jährige italienische Forscherin für Darmgesundheit und Immunabwehr des Gehirns Maria Rescigno wird künftig das Akademie-Institut als Wissenschaftliche Direktorin leiten, zusammen mit Anita Ender, Administrative Direktorin des CeMM. Maria Rescigno folgt Giulio Superti-Furga nach, CeMM Gründungsdirektor und Professor für Systembiologie an der Medizinischen Universität Wien, der derzeit am Aufbau eines neuen Zentrums für Biomedizinische Forschung und Biotechnologie in Sizilien beteiligt ist. Er bleibt dem Institut weiterhin als Forschungsgruppenleiter verbunden und der Akademie als Mitglied erhalten.

ÖAW-Präsident Faßmann:„Das CeMM zählt zu den besten Life-Science Instituten des Landes und darüber hinaus. Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, in kurzer Zeit eine exzellente Nachfolge für Giulio Superti-Furga, den Gründungsdirektor des CeMM zu finden. Ich begrüße Maria Rescigno, eine höchst erfolgreiche Forscherin aus Italien, sehr herzlich bei uns an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wir bleiben unserer Exzellenzstrategie treu. Rescigno wird mit ihrer Mikrobiomforschung neue Schwerpunkte setzen. Die klinische Anbindung ihrer Forschung macht vielen Menschen Hoffnung.“

Entwicklerin neuer Krebstherapien

Maria Rescignos wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Mikrobiomforschung. Sie ist eine Pionierin auf dem Gebiet der Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Wirt und Mikroben. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Darm-Leber-Gehirn-Achse und den damit verbundenen Störungen, darunter neurologische Entwicklungsstörungen und neurodegenerative Erkrankungen. Sie entdeckte unter anderem eine Art „Schutzbarriere“ im Darm, die ähnlich wie die Blut-Hirn-Schranke verhindert, dass Bakterien ins Blut gelangen. Außerdem entwickelte sie neuartige Krebstherapien, bei denen gezielt veränderte Bakterien das Immunsystem gegen Tumoren aktivieren und Krebszellen direkt bekämpfen. Mit dem Engagement von Rescigno entsteht ein neuer Kompetenzbereich am CeMM und am AKH-Campus, um komplexe, multifaktorielle Erkrankungen sowohl aus genetischer als auch aus umweltbezogener Perspektive anzugehen.

Maria Rescigno:„Der Satz ‚Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar‘, stammt aus dem Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, und passt sehr gut zu meiner Forschung. Unser Wohlbefinden hängt in der Tat von einer riesigen Population unsichtbarer Mikroben ab – etwa eineinhalb Kilogramm winziger Mitbewohner, die zusammen als Mikrobiota bezeichnet werden und auf allen Oberflächen unseres Körpers leben, die der Außenwelt ausgesetzt sind. Diese Mikroorganismen sind weit davon entfernt, bloße Passagiere zu sein: Sie helfen uns bei der Verdauung, trainieren unser Immunsystem sich zu verteidigen und produzieren nützliche Substanzen. Sie sind in jeder Hinsicht Teil dessen, was wir sind.“

Hochkarätiges Search Committee unter Helmholtz-Präsident

Die ÖAW hatte ein hochkarätig besetztes Search Committee beauftragt, um einen geeigneten Kandidaten oder eine Kandidatin für die wissenschaftliche Leitung des CeMM zu finden. Otmar Wiestler, bis vor kurzem Präsident der Deutschen Helmholtz Gemeinschaft, leitete das Komitee. Rescigno ging als beste Kandidatin hervor, die ÖAW folgte der Empfehlung des Komitees.

Rescigno war bisher Vize-Rektorin für Forschung an der Humanitas Universität in Mailand sowie stellvertretende Direktorin des Humanitas Research Hospitals. Zuvor absolvierte sie Stationen in Cambridge und Oslo. Sie ist mehrfache Trägerin von ERC-Grants, EMBO Mitglied (European Molecular Biology Organization) sowie Mitglied der Accademia dei Lincei, dessen prominentestes Mitglied einst Galileio Galilei war. Ihre unternehmerischen Stärken zeigen sich in mehreren Patenten, und 2016 gründete sie Postbiotica, ein Start-up-Unternehmen im Bereich von Mikrobiota. 

CeMM – Forschung am MedUni Wien/AKH-Campus

Das CeMM besteht seit 20 Jahren und beschäftigt insgesamt rund 300 Mitarbeitende. Das internationale, unabhängige Institut der ÖAW widmet sich der Förderung des molekularen Verständnisses menschlicher Krankheiten. Es befindet sich im Herzen Wiens am AKH-Campus und unterhält eine enge strategische Partnerschaft mit der Medizinischen Universität Wien. Das CeMM arbeitet an der Schnittstelle zwischen grundlagenorientierter biomedizinischer Forschung und klinischer Medizin. CeMM ist ein international anerkanntes Trainingszentrum für PhD Students und PostDocs in der Biomedizin und mit 6 Start-Up Firmen auch Vorreiter in der Verwertung von Forschungsergebnissen. Als Partner und derzeitiger Chair von EU-LIFE zählt CeMM zu den Top Life Science Instituten in Europa. 

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