LISAvienna Life Science Circle 2011

LISAvienna Life Science Circle 2011: Personalisierte Medizin & aktuelle Daten zum Life Science Standort Wien

- Am Abend des 15. November 2011 fand im Kuppelsaal der Technischen Universität Wien das größte, jährliche Networking-Event der LISAvienna statt: der LISAvienna Life Science Circle.


Peter Halwachs und Johannes Sarx, LISAvienna Geschäftsführer, präsentierten an diesem Abend erstmals Zahlen aus dem aktuellen Vienna Life Science Report:


Der Studie zufolge sind derzeit mehr als 400 Unternehmen in Wien dem Life Science Bereich zuzurechnen. Davon sind 99 Firmen im Kernbereich Forschung & Entwicklung bzw. Produktion in der Biotechnologie und Medizintechnik tätig. Diese Unternehmen beschäftigen mehr als 9.000 Mitarbeiter und haben im Jahr 2010 einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet.


Bei Lehre und Forschung im Bereich Life Science liegt Wien innerhalb Österreichs an erster Stelle: Insgesamt 22 Forschungsinstitute mit Life Science Schwerpunkten haben ihren Sitz in Wien. Mit mehr als 35.000 Studenten im Bereich Life Science bildet Wien mehr junge WissenschaftlerInnen aus als jedes andere Bundesland in Österreich. Gemeinsam beschäftigen die Universitäten und Forschungseinrichtungen mehr als 14.000 MitarbeiterInnen. Eine Vielzahl an Publikationen (5.182 im Jahr 2010) in internationalen Journalen belegt die ausgezeichnete Forschungsarbeit.


Der Report wurde heuer in Zusammenarbeit mit der Biocom AG erstellt. Neben den aktuellen Statistiken zur Life Science Firmen- und Forschungslandschaft in Wien bietet der Report mit einem umfassenden Firmenverzeichnis ein Nachschlagewerk für die Life Science Branche. Durch die Anwendung der strengen OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) und GMDN (Global Medical Device Nomenclature) Kriterien bei der statistischen Erhebung, sind die Zahlen des Reports erstmals international mit anderen Life Science Standorten vergleichbar.


Nach der Präsentation des Reports galt die Aufmerksamkeit dem Hauptthema des Abends: „Personalisierte Medizin“. „In die Individualisierung der Medizin - sei es in der Medizintechnik, der Diagnose oder der Medikamentenentwicklung - wird seit der erfolgreichen Entschlüsselung des Genoms viel Hoffnung gesetzt. Die Realisierung dieser Vision steht zum großen Teil noch aus und hängt von vielen komplexen Faktoren ab. Weitreichende Initiativen wurden bereits gestartet wie zB. der neue Lehrstuhl für Gender Medicine an der Medizinischen Universität Wien.“, erklärt Peter Halwachs.


Sabine Seidler, Rektorin der Technischen Universität Wien, veranschaulichte in ihrem Vortrag „Technik & Life Sciences an der TU Wien“ den hohen Stellenwert der Life Science Forschung an der Technischen Universität. Auch wenn die Sichtbarkeit der Life Sciences an der TU Wien eher gering ist, finden sich in allen acht Fakultäten Forschungsaktivitäten die im Zusammenhang mit Life Sciences stehen: unter anderem Krankenhausbetrieb und Gesundheitssystem, Bioelektronik und Biophysik oder auch medizinisch-pharmazeutische Biochemie. Die Relevanz der Forschung in diesen Bereichen zeigt sich auch im Mission Statement der TU Wien: „Technik für Menschen“.


Im Anschluss an Rektorin Seidler gewährte Edeltraud Stiftinger, Leiterin der Corporate Technology Central Eastern Europe bei Siemens Österreich, in ihrem Vortrag „Personalisierte Medizin – aus Sicht der Industrie“ einen differenzierten Einblick in dieses aktuelle Thema. Aufgrund der Individualität der Patienten zeigen gleiche Therapien eine differenzierte Wirkung bei gleicher Diagnose von Krankheiten. Dies hat zur Folge, dass darunter die Kosteneffizienz des Gesundheitssystems leidet. Der industrielle Blickwinkel auf diese Problematik gleicht dem des klassischen Projektmanagements: Lösung des Problems durch Steigerung der Effizienz und Effektivität. So lässt sich eine Effizienzsteigerung unter anderem durch verbesserte Analysemöglichkeiten erreichen. Erst wenn für einen Patienten alle relevanten individuellen Faktoren berücksichtigt werden, kann eine passende Therapie gewählt werden. Wodurch eine Erhöhung der Effektivität erzielt wird, die die Grundlage der Effizienz darstellt. Schon heute können für jeden Patienten detaillierte medizinische Daten erhoben werden. Die Auswertung all dieser Daten und die damit verbundene Diagnose erfordert jedoch zum einen die Fähigkeit, diese Fülle an Information in der richtigen Art und Weise miteinander verknüpfen zu können und zum anderen einen sicheren Umgang mit sensiblen medizinischen Daten. Die Herausforderung für die Zukunft der personalisierten Medizin liegt somit nicht nur in der Entwicklung der entsprechenden Technologien, sondern vor allem auch in der gesellschaftlichen Akzeptanz beim Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten, bei dem der Nutzen für den Menschen im Mittelpunkt steht.


Rückfragehinweis:

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