LISA Vienna Region Standortfest am CeMM und Anna Spiegel Forschungsgebäude

LISA Vienna Region Standortfest am CeMM und Anna Spiegel Forschungsgebäude: Translational Research in Medicine – Meet the Experts of CeMM and MedUni Vienna

„Translational Research in Medicine“ so lautete das hochaktuelle Thema des diesjährigen LISA VR Standortfests, welches der Wiener Life Science Szene die Möglichkeit bietet die räumlich konzentrierte Expertise hervorragender ForscherInnen und UnternehmerInnen kennenzulernen. Welcher Ort könnte für diese Veranstaltung passender sein als das CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und das Center of Translational Research der Medizinischen Universität, deren beide Forschungsgebäude am Campus des Wiener AKH durch einen gemeinsamen Eingang und ein gemeinsames Stiegenhaus verbunden sind. „Die Zusammenarbeit zwischen CeMM, MedUni Wien und dem AKH eröffnet die Möglichkeit Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung mit Erfahrungen aus der Klinik unmittelbar zu verknüpfen. Kooperationen dieser Art, zukünftig möglicherweise ergänzt durch eine Einbindung von Biotechnologie- und Pharmaunternehmen sowie Krankenversicherungen und Patientenorganisationen, sind Quellen einer Vielzahl von Innovationen, die den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Wien – und somit Österreich – nachhaltig stärken, “ betont Johannes Sarx, LISA VR Geschäftsführer. Peter Halwachs, Ko-Geschäftsführer von LISA VR, weiß um die Wichtigkeit der Netzwerkveranstaltungen am Standort Wien: „Das Standortfest stellt einen wesentlichen Teil unserer Netzwerkaktivitäten dar. Die Veranstaltung ermöglicht es VertreterInnen von Start-ups und etablierten Hochtechnologie-Unternehmen mit ForscherInnen von Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen in Kontakt zu treten. Dieser erste Kontakt bildet oft die Grundlage für spätere Kooperationen.“


Das Thema Translational Research wurde an diesem Abend aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Lost in Translation?

Auf den ersten Blick hat es den Anschein als würde man in der Vielzahl an Informationen, die zum Thema Translational Research vorhanden sind, verloren gehen. Doch Prof. Johann Wojta, Koordinator des Center of Translational Research (CTR) der Medizinischen Universität Wien, klärt auf: „Gibt man heute den Begriff „Translational Research“ in Google ein, erhält man fast 3,5 Millionen Treffer. Das Thema ist offensichtlich heiß. Aber was versteht man darunter? Im biomedizinischen Bereich versteht man darunter die Übersetzung oder Umsetzung von – zumeist – grundlagenwissenschaftlichen Entdeckungen in die klinische Anwendung am Menschen und eine schlussendlich daraus resultierende Verbesserung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung. Das CTR ist in der privilegierten Situation, dass hier in einem Haus exzellente GrundlagenforscherInnen mit ebenso exzellenten KlinikerInnen aus den Bereichen der Chirurgie, der Dermatologie, der Hämatologie und Onkologie, der Kardiologie, der Kinderheilkunde und der Labormedizin an genau dieser Übertragung von Ergebnissen aus dem Reagenzglas im Labor in neue Behandlungsmethoden für PatientInnen arbeiten. Die sich aus dieser Zusammenarbeit ergebenden Synergieeffekte liegen auf der Hand.

Zusätzliche Synergieeffekte ergeben sich natürlich auch aus der Nachbarschaft zum CeMM, zu dem wir sehr gute und enge Beziehungen unterhalten. Um diese Beziehungen weiter zu vertiefen, gestalten wir seit einigen Monaten gemeinsame Seminare zwischen CTR und CeMM, damit vor allem die jungen WissenschaftlerInnen, die in den beiden Häusern arbeiten, zusätzliche Möglichkeiten haben einander kennenzulernen und sich über die in den Labors laufenden Projekte zu informieren. Auch hier setzen wir auf Kooperationen und das Nützen von Synergien.“

Dr. Georg Casari, Administrative Director des CeMMs, über die Umsetzung von Translational Research: „Das Forschungszentrum für Molekulare Medizin wurde von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gegründet mit dem Ziel molekulare Mechanismen von Krankheiten zu erforschen und zu entdecken, geleitet von akuten Fragestellungen aus der klinischen Medizin. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es diese Ergebnisse wieder zur Anwendung weiterzuentwickeln, damit sie in Zukunft als verbesserte Therapien oder Diagnosen für Patienten zur Verfügung stehen.“


Translation in Progress

Prof. Christoph Aufricht, Leiter des Labors für pädiatrische Nephrologie am CTR und Chief Scientific Officer der Zytoprotec GmbH über die Entwicklungsschritte von ersten Ideen zu Produkten für den Patienten: „Jeder Forscher und jede Forscherin an der MedUni Wien entwickelt per se neue Ideen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Und gerade als forschender Arzt oder als Forscher im Team mit Ärzten wird man dabei oft an mögliche Anwendungen denken und daran, wie eine neue Erkenntnis vielleicht ein medizinisches Problem lösen könnte. Das ist dann sozusagen eine „translational idea“. Aber dann ist es noch ein weiter, aufregender, mühsamer Weg, diese Idee so weiterzuentwickeln, dass sie beispielsweise als Arzneimittel zugelassen wird und damit zum Patienten kommt. Diesen Weg kann man nur im Team gehen und zu einem Team, das die ersten Jahre überleben will, müssen auch Nicht-Forscher gehören, also etwa JuristInnen und Kaufleute. Das darf ich zur Zeit als Gründer und Chief Scientific Officer von Zytoprotec erleben - und was das Geld angeht, da staune ich immer noch, dass es am Anfang vor allem in die verkehrte Richtung fließt: Zur Firmengründung gehört auch, tief in die eigenen Taschen zu greifen.“


Über die Referenten

Georg Casari ist seit Februar 2009 Administrative Director des Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Dr. Casari verfügt über zehn Jahre Erfahrung in Managementpositionen in Biotechunternehmen in Deutschland und Österreich. Unter anderem arbeitete er für Oridis Biomed in Graz und Cellzome in Heidelberg. Weiters gründete er das Bioinformatikunternehmen LION Bioscience. Casari war nicht nur in der Wirtschaft erfolgreich, er verfügt auch über eine beeindruckende wissenschaftliche Karriere. Georg Casari studierte Biochemie und Bioinformatik und war im Bereich Bioinformatik am Institute for Molecular Pathology (IMP), Wien, am European Molecular Biology Laboratory (EMBL), Heidelberg, und am European Bioinformatics Institute in Cambridge tätig. Außerdem habilitierte er im Fach Bioinformatik an der Universität Salzburg, ist Gastprofessor an der UMIT (private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik) und war unter anderem Mitglied im Max Planck Kuratorium in Thübingen.


Johann Wojta ist seit 2010 Koordinator des Center of Translational Research der Medizinischen Universität Wien. Gemeinsam mit Frau Prof. Irene Lang leitet er das Labor für Kardiologie der Abteilung Innere Medizin II. Neben seiner umfassenden Lehrtätigkeit an der Medizinischen Universität ist er seit 2009 Koordinator des Doktoratsprogramms „Cardiovascular and pulmonary disease“. Inspiriert durch einen zweijährigen Forschungsaufenthalt in Australien initiierte er 1995 ein Famulaturprogramm für österreichische Mediziner/innen in diesem Land. Heute umfasst dieses bei den Studierenden sehr beliebte Programm bis zu 40 Ausbildungsplätze pro Jahr in mehr als 12 Fächern an drei australischen Partneruniversitäten. Johann Wojta erhielt in seiner bisherigen wissenschaftlichen Karriere eine Vielzahl an Förderungen, nationalen und internationale Auszeichnungen und publizierte mehr als 160 Artikel in wissenschaftlichen Journalen.


Christoph Aufricht ist Leiter des Forschungslabors für pädiatrische Nephrologie am Center for Translational Research der Medizinischen Universität Wien. Weiters ist er Mitgründer und wissenschaftlicher Leiter der Zytoprotec GmbH, einem Spin-off der MedUni Wien. Aufricht leitet außerdem das Doktoratsprogramm „Organfailure, -replacement and Transplantation“, ist Mitglied des wissenschaftlichen Komitees „Building Bridges for Sick Children und engagiert sich in der Initiative VISEAR (Vienna Initiative to Save European Academic Research). Im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere publizierte er zahlreiche wissenschaftliche Artikel und wurde für seine hervorragenden Forschungsleistungen mit vielen Stipendien und Preisen, wie dem Fulbright Research Award, ausgezeichnet.


Über die Veranstalter

Über das Forschungszentrum für Molekulare Medizin

CeMM, das Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, ist eine neue internationale, unabhängige und interdisziplinäre Einrichtung, in der medizinische Spitzenforschung betrieben wird — mit dem Ziel, eine personifizierte, vorbeugende und patientengerechtere Medizin des 21. Jahrhunderts zu gestalten. Im Gegensatz zu sehr vielen anderen hervorragenden Grundlagenforschungsinstituten konzentriert sich CeMM konkret auf den Menschen und dessen Erkrankungen. Von großer strategischer Bedeutung ist daher die Ansiedlung mitten im Campus des Allgemeinen Krankenhauses (AKH), einen Steinwurf von den großen Bettentürmen entfernt, und in direkter Nähe zur Medizinischen Universität Wien, dem größten medizinischen Forschungskomplex Österreichs. Nicht umsonst lautet das CeMM-Motto „aus der Klinik für die Klinik“. Die wichtigsten Interessensgebiete des CeMM konzentrieren sich auf den „magischen Saft“, das Blut. Im Fokus stehen das Bekämpfen von Infektionskrankheiten, insbesondere durch das Studium der angeborenen Immunität, weiters Entzündungsprozesse und deren Auswirkungen in Atherosklerose und Krebs sowie Autoimmunerkrankungen. Schließlich baut CeMM auf seine Expertise im Bereich Leukämie und anderen hämatologischen Erkrankungen auf. Zusätzlich forscht das CeMM Team intensiv an der molekularen Wirkungsweise von Arzneistoffen, um deren bestmöglichen personifizierten Einsatz zu ermöglichen und Nebeneffekte zu vermeiden.

www.cemm.oeaw.ac.at


Über die Medizinische Universität Wien / das Anna Spiegel Forschungsgebäude

Die Medizinische Universität Wien (kurz: MedUni Wien) ist eine der traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten Europas. Mit fast 7.500 Studierenden ist sie heute die größte medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum. Mit ihren 31 Universitätskliniken, 12 medizintheoretischen Zentren und 30 hochspezialisierten Laboratorien zählt sie auch zu den bedeutendsten Spitzenforschungsinstitutionen Europas im biomedizinischen Bereich. Für die klinische Forschung stehen über 48.000m² Forschungsfläche zur Verfügung. Die an der MedUni Wien betriebene Grundlagenforschung gehört zur internationalen Weltspitze. Um dieses hohe Ansehen, das Wien als Forschungs- und Technologiestandort besitzt, sichern zu können, wurde mit dem Anna Spiegel Forschungsgebäudes ein weiterer wesentlicher Schritt in die Zukunft gesetzt. Das Anna Spiegel Forschungsgebäude an der MedUni wird auch als „Center of Translational Research“ gesehen. Das beschreibt den Austausch zwischen klinischen Fragestellungen und deren Erforschung sowie den Rückfluss neu gewonnener Erkenntnisse in die medizinische Betreuung und Therapie. Damit ist zusätzlich gewährleistet, dass die PatientInnen des Universitätsklinikums AKH nicht nur stets jene Versorgung erhalten, die weltweit „State of the Art“ ist, sondern neueste Forschungsergebnisse auch ohne Umwege sofort in den Klinischen Bereich integriert werden können.

www.meduniwien.ac.at/annaspiegel


Über die Zytoprotec GmbH

Das Biotech-Unternehmen Zytoprotec wurde 2007 als spin-off der Medizinischen Universität Wien durch Dr. Christoph Aufricht, Professor an der MedUni Wien, und den erfahrenen Unternehmer Karl Altenhuber, gegründet. Das Unternehmen entwickelt Medikamente die die zelluläre Stressantwort (Zytoprotektion) verstärken. Die Zytoprotektion setzt zelluläre Reparaturmechanismen in Gang bzw. verstärkt sie und ermöglicht dadurch einen Selbstschutz der Zelle. Das erste, auf diesem neuartigen Therapieansatz basierende Produkt zur Behandlung von Nierenversagen, PD-Protec, wird im Bereich der Nierenersatztherapie entwickelt und befindet sich derzeit in der klinischen Phase I. In weiterer Folge hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt das Prinzip der Zytoprotektion auch zur Behandlung anderer Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes, einzusetzen.

www.zytoprotec.com


Über LISA VR

Life Science Austria Vienna Region (LISA VR) ist Ihr zentraler Ansprechpartner wenn es um Biotechnologie, Pharma und Medizintechnik in der Region Wien geht. Als Arbeitsgemeinschaft der Republik Österreich und der Stadt Wien trägt LISA VR dazu bei, dass das wirtschaftliche Potential der Life Sciences genutzt wird und zu konkreten Produkten, verbesserten Prozessen und neuen Dienstleistungen führt. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt dabei auf der maßgeschneiderten Beratung und Betreuung von innovativen Unternehmen. Die Initiative LISA VR wird von der Austria Wirtschaftsservice (aws) und der ZIT – die Technologieagentur der Stadt Wien getragen und ist an der Schnittstelle dieser beiden Förderagenturen angesiedelt.

www.lisavr.at


Kontakt

DI(FH) DI Maria Hinnerth Ungargasse 37 1030 Wien T: +43 (1) 501 75 - 541 F: +43 (1) 501 75 - 492

hinnerth(at)lisavr.at www.lisavr.at

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