Die FFG zieht eine äußerst positive Bilanz für 2024 mit 1,23 Milliarden Euro an neu bewilligten Mitteln. Bei einem exklusiven APA-Pressetermin sprachen die FFG-Geschäftsführerinnen Henrietta Egerth und Karin Tausz über antizyklische Impulse gegen die Rezession.
"Wir sehen keinen Rückgang in der Innovationstätigkeit, die Nachfrage bleibt ungebrochen und steigt sogar", sagte Geschäftsführerin Egerth.
Trotz des starken Fördervolumens mussten 26 Prozent der Anträge wegen fehlender Mittel abgelehnt werden – rund 600 Projekte im Umfang von 356 Millionen Euro. Das unterstreicht die hohe Nachfrage, auf die auch Geschäftsführerin Tausz mit Blick auf den steigenden Wettbewerbsdruck hinweist.
"Wir werden weiter dafür kämpfen, dass ausreichend Mittel für Innovation zur Verfügung stehen", betonte Tausz.
Für die Jahre 2025 und 2026 herrscht Optimismus, jedoch könnte es aufgrund des bisherigen Wachstums zu einer leichten Delle kommen. Im Vorjahr förderte man 7.892 Forschungs- und Infrastrukturprojekte – ein klarer Hinweis auf den anhaltend hohen Bedarf.
Mehr als zwei Drittel der 1,23 Milliarden Euro an Fördermitteln gingen an Unternehmen, davon 40 Prozent an Großunternehmen und 27 Prozent an KMU. Die FFG-Unterstützung ist besonders für den Mittelstand wichtig, da viele Unternehmen in der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht genug Liquidität für Innovationen haben. 16 Prozent der Fördermittel gingen an Forschungseinrichtungen, 11 Prozent an Hochschulen.
FFG-Geschäftsführerinnen begrüßen 4%-Ziel
Die FFG-Führung zeigt sich aufgrund der mehrjährigen Finanzierungsvereinbarung von 2024 bis 2026 optimistisch für ein stabiles Budget, da für diesen Zeitraum ein Kürzungsverbot gilt. Vieles hängt jedoch vom Fonds Zukunft Österreich (FZÖ) ab, dessen Fortführung im Regierungsprogramm vorgesehen ist. Ob die geplante jährliche Ausschüttung von 200 Millionen Euro umgesetzt wird, bleibt angesichts der aktuellen Budgetsituation offen.
Noch unklar sind die Budgets für die Finanzierungsvereinbarung 2027-2029. Die Verhandlungen über den FTI-Pakt, der die Finanzierung zentraler Akteure des österreichischen Forschungssystems regelt, müssen in diesem Jahr abgeschlossen werden. Dabei wird auch das Förder-Portfolio überprüft, um gezielt Bereiche für eine stärkere Fokussierung zu identifizieren. Gemeinsam mit anderen Institutionen werden zudem Optimierungsmöglichkeiten erarbeitet. Die FFG-Geschäftsführerinnen begrüßen die Zielsetzung im Regierungsprogramm, den Anteil der Forschungsausgaben am BIP bis 2030 auf vier Prozent zu erhöhen. Angesichts der aktuellen Budgetsituation rechnet man jedoch mit geringeren Mitteln.
Das Regierungsprogramm strebt zudem eine effizientere und transparentere Forschungsförderung an – ein Ziel, das die FFG ausdrücklich unterstützt.
Über die FFG
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) ist die nationale Förderinstitution für die unternehmensnahe Forschung und Entwicklung in Österreich. Förderungen der FFG tragen maßgeblich dazu bei, neues Wissen zu generieren, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und damit am Weltmarkt wettbewerbsfähiger zu sein.