Moderne Medizin kann vieles – doch sie kann gespendetes Blut nicht ersetzen. »Insbesondere in der Intensiv- und Notfallmedizin sind wir auf Blutspenden angewiesen. Denn sie retten tagtäglich Leben – nach schweren Unfällen, bei komplexen Operationen oder bei schwerkranken Patient:innen auf der Intensivstation«, bestätigt ÖGARI-Präsident Priv.-Doz. Prim. Dr. Michael Zink.
Er ist Vorstand der Abteilungen für Anästhesiologie und Intensivmedizin an den Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder St. Veit an der Glan und am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt und auch als Notarzt im Team des Rettungshubschraubers Christophorus 11 aktiv.
Hightech ersetzt kein menschliches Blut – moderne Medizin bleibt auf Spenden angewiesen
Durch moderne operative Verfahren, gezielte präoperative Abklärung und Behandlung von Blutarmut oder Gerinnungsstörungen sowie innovative Techniken wie die sogenannte „Blutzellrettung“ (Autotransfusion) kann der Blutbedarf rund um Operationen deutlich reduziert werden. »Dabei wird Wundblut aufgefangen, gereinigt und dem Patienten wieder rückgeführt. Diese Wiederverwertung ist besonders verträglich – denn nichts ist besser als das eigene Blut«, erklärt Primaria Univ.-Prof. Dr. Sibylle Langenecker, MBA, Abteilungsvorständin für Anästhesie und Intensivmedizin am Evangelischen Krankenhaus Wien.
Bluttransfusion: Medizinisch wertvoll, Einsatz mit Bedacht
Der Einsatz von Blutkonserven erfolgt von ärztlicher Seite stets mit Bedacht. »Eine Bluttransfusion ist letztlich nichts anderes als eine Flüssigtransplantation. Die übertragenen Zellen tragen an ihrer Oberfläche zahlreiche Antigene, die vom Empfängerorganismus als fremd erkannt werden können«, erklärt Langenecker. »Wie jede medizinische Maßnahme kann auch eine Bluttransfusion Nebenwirkungen haben – etwa eine erhöhte Infektanfälligkeit. Daher prüfen wir ihren Einsatz stets verantwortungsvoll und sorgfältig.«
Blut: verantwortungsvoll dem knappen Gut
»Blut ist Leben – wir gehen verantwortungsvoll damit um. Patient Blood Management hilft uns, intelligent zu handeln, Blut zu sparen und Leben zu schützen. Aber in vielen Situationen braucht es dennoch Spenden, um zu helfen. Blutspenden rettet Leben – heute mehr denn je«, sagt Prim. Clin. Assoc. Prof. Univ.-Doz. Dr. Herbert Koinig, MBA, Leiter der Klinischen Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Krems, Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften.
»Wir haben mittlerweile gelernt, Blut verantwortungsvoll und gezielt einzusetzen – Patient Blood Management hilft uns dabei, Transfusionen oft zu vermeiden. Trotzdem gibt es Situationen, in denen es ohne gespendetes Blut nicht geht. Blut zu spenden heißt, in einer Notfallsituation jemandem ganz konkret helfen zu können«, betont Prim. Priv.-Doz. Dr. Anette Severing, Leiterin der Abteilung Anästhesiologie und Intensivmedizin, Landesklinikum Baden-Mödling.
ÖGARI appelliert zum Internationalen Tag der Blutspende 2025
»Reichen alle blutsparenden Maßnahmen nicht aus, sind wir auf verfügbare Spenden angewiesen«, so Michael Zink. »Darum rufen wir von der ÖGARI alle gesunden Menschen ohne Ausschlussgrund auf, regelmäßig Blut zu spenden.« Die Mitglieder der ÖGARI sind sich einig: Blutspenden ist unverzichtbar. Jede einzelne Spende kann Leben retten – das unserer Mitmenschen ebenso wie im Ernstfall unser eigenes.
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Dr. Britta Fischill
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