AIT: Innovatives Tool soll Pflege von Menschen mit Demenz revolutionieren

Projektstart von SUCCESS: Unter Federführung des AIT Austrian Institute of Technology wird eine App entwickelt, die die Betreuung von Menschen mit Demenz auf vielfältige Art und Weise erleichtert.

Vor kurzem fand in Wien das Kick-off-Meeting zu SUCCESS (SUccessful Caregiver Communication and Everyday Situation Support in dementia care) statt. Unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology arbeiten das Grazer Unternehmen Exthex, EURAG Österreich sowie Organisationen aus Zypern, Rumänien, Norwegen und Kanada in diesem von der EU geförderten Projekt zusammen. Ziel ist die Entwicklung einer Smartphone-App, die sowohl professionelle Pflegekräfte als auch pflegende Angehörige in der Betreuung von Menschen mit Demenz unterstützt.

Die ExpertInnen des AIT Center for Technology Experience rund um Projektleiter Markus Garschall nehmen im Rahmen der Projektarbeit vielfältige Aufgaben war: Neben der Koordination des internationalen Forschungskonsortiums wird es vor allem darum gehen, spezifische Anforderungen der Betroffenen zu erheben, konkrete Use Cases und Szenarien zu entwickeln und basierend darauf erste Interaktionsdesigns für Prototypen zu entwerfen. Spielerische Elemente in der App sollen NutzerInnen langfristig für Trainings motivieren. Die Prototypen werden anschließend im Feld mit Pflegepersonen iterativ getestet und entsprechend adaptiert. Durch diese NutzerInnen-zentrierte Vorgehensweise kann sichergestellt werden, dass die finale Lösung gerne benutzt wird und Trainingsinhalte der App entsprechend im Pflegealltag umgesetzt werden können.

Demenz als große gesellschaftliche Herausforderung
Durch die steigende Lebenserwartung wächst die Zahl von Menschen mit Demenz weltweit rasant. Bis zu 130.000 Betroffene sind es inzwischen in Österreich. Deren Betreuung stellt das jeweilige Umfeld vor große Herausforderungen. Oftmals überfordert das veränderte Verhalten von Menschen mit Demenz jene, die sie pflegen, was zu Stress, einem Gefühl der Hilflosigkeit, bis hin zum Burn-out führen kann.

Die im Rahmen von SUCCESS entwickelte Lösung ermöglicht Betreuungspersonen innovative Trainingssessions und Rollenspiele mit einem Avatar. Ziel ist es, sich bewusst mit Verhaltensveränderungen bei den Betroffenen auseinander zu setzen und eine effektive Kommunikation und Interaktion mit Menschen mit Demenz zu erlernen. Betreuungspersonen können so Hilfe und Rat in konkreten Situationen bekommen. Neben der Vermittlung von relevantem Wissen und Training unterstützt SUCCESS die Bewältigung von emotional belastenden Situationen wie den eigenen, oft negativen Gefühlen. Auch das Erreichen einer Balance zwischen der Pflegetätigkeit und den Bedürfnissen der betreuenden Person wird als wichtige präventive Maßnahme adressiert.

Projektmitarbeiterin Beatrix Zechmann: „Unser Ziel ist es, professionelles Wissen über Kommunikations- und Interaktionsstrategien auf eine Art und Weise zugänglich zu machen, sodass Betreuungspersonen von Menschen mit Demenz sowie die Betroffenen selbst davon profitieren können. Oft sind es schon ganz einfache Empfehlungen, die im Alltag einen großen Unterschied machen.“

SUCCESS wird im Rahmen des Active and Assisted Living (AAL)-Programms durch Mittel des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und der Europäischen Kommission unterstützt. Ziel ist es, gemeinsam mit der Industrie ein Produkt zu entwerfen, das in naher Zukunft am Markt verfügbar sein wird.  

AIT Austrian Institute of Technology
Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Mit seinen acht Centern versteht sich das AIT als hochspezialisierter Forschungs- und Entwicklungspartner für die Industrie. Dabei beschäftigen sich die ForscherInnen mit den zentralen Infrastrukturthemen der Zukunft: Energy, Health & Bioresources, Digital Safety & Security, Vision, Automation & Control, Mobility Systems, Low-Emission Transport, Technology Experience sowie Innovation Systems & Policy.

Rund 1.300 MitarbeiterInnen forschen in ganz Österreich – im Besonderen an den Hauptstandorten Wien Tech Gate, Wien TECHbase, Wien Muthgasse, Seibersdorf, Wiener Neustadt, Ranshofen und Leoben – an der Entwicklung jener Tools, Technologien und Lösungen für Österreichs Wirtschaft, die sie gemäß unserem Motto „Tomorrow Today“ zukunftsfit hält.

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