Medizinprodukte aus Wien
Wien ist ein wichtiger Knotenpunkt der Medizinprodukte-Industrie Österreichs. Für das Jahr 2023 wurden knapp 300 Medizinprodukte-Unternehmen in der Stadt gezählt. Mit 10.667 Beschäftigten generierten diese rund 4,4 Milliarden Euro Umsatz. Der Großteil dieser Unternehmen ist im Vertrieb tätig, darunter die meisten Top 20 Medtech-Unternehmen weltweit. Gleichzeitig beheimatet Wien eine wachsende Zahl an Medtech Start-ups, vor allem im Bereich Digital Health.
Forschung, Entwicklung und Produktion
Insgesamt betreiben 89 Medizinprodukte-Unternehmen Forschung, Entwicklung oder Produktion in Wien. Gemeinsam beschäftigten diese 2.198 Personen und generierten 2023 Umsätze in Höhe von 550 Millionen Euro. Einige dieser Unternehmen sind bereits 40 Jahre alt oder älter. Ottobock zum Beispiel betreibt schon seit 1969 eine Niederlassung in Wien und stellt Produkte im Wert von rund 200 Millionen Euro jährlich in Wien her, die Menschen weltweit in ihrer Mobilität unterstützen. Die größte Gruppe der dedizierten Medizinprodukte Unternehmen ist jedoch deutlich jünger: 43% der Unternehmen waren Ende 2023 erst bis zu fünf Jahre alt – ein klares Zeichen für die Start-up Dynamik in Wien und für die Verjüngungstendenzen im Medizinprodukte-Sektor.
Dedizierte Medizinprodukte Unternehmen auf einen Blick
Die meisten Medizinprodukte Unternehmen mit Forschung, Entwicklung oder Produktion in Wien beschäftigen sich ausschließlich mit Medizinprodukten. Diese 79 Organisationen bilden die Gruppe der „dedizierten Medizinprodukte-Unternehmen“. Nur 10 Unternehmen gaben zuletzt an, daneben auch noch in weiteren Geschäftszweigen aktiv zu sein. Die Stärken der Unternehmen liegen bei Software, elektromechanischen Medizinprodukten, In-vitro Diagnostika und wiederverwendbaren Medizinprodukten. Zusätzlich sind Einwegprodukte, Implantate, Produkte für die Bereiche Beatmung und Anästhesie sowie Bestrahlung in den Entwicklungspipelines stark vertreten. Beispiele für erfolgreiche IVD Unternehmen vor Ort sind unter anderem Biomedica (seit 2018 ein Unternehmen der AddLife Gruppe), ingenetix, MADx – MacroArray Diagnostics und Technoclone.
Aufschwung bei innovativen Digital Health Lösungen
Im Lauf der vergangenen Jahre hat Wien als Standort für die Entwicklung digitaler Produkte und Dienstleistungen für den Gesundheitssektor deutlich an Dynamik gewonnen. So betreibt etwa Dedalus HealthCare in Wien einen Standort, an dem marktführenden Krankenhausinformationssysteme (HIS) und KI-basierten Lösungen für den weltweiten Gesundheitsmarkt weiterentwickelt werden. Insgesamt verfügten Ende 2023 57 % der innovativen Wiener Medizintechnikunternehmen über Software für Medizin, Telemedizin und E-Health in ihren Entwicklungsportfolios. Der Diabetes-Management-Spezialist mySugr ist nur eine der Wiener Erfolgsgeschichten: Die Akquise durch Roche im Jahr 2017 wurde in dieser Zeit als der größte Geschäftsabschluss dieser Art in Europa betrachtet. Andere Unternehmen, die in Erinnerung bleiben sollten, sind beispielsweite contextflow, ImageBiopsy Lab, nyra health, RetInsight (seit Mai 2025 Teil von Topcon Healthcare) und XUND.
Stärke im Verkauf
2023 waren 208 Medizinprodukte Unternehmen in Wien im Handel und Verkauf, als Zulieferer oder als Dienstleister tätig. Mit 8.469 Beschäftigen erzielten sie Umsätze in Höhe von 3,8 Milliarden Euro. Vertriebsunternehmen stellen den Großteil dieser Gruppe dar, ihre Anzahl belief sich 203 auf 160. Diese beschäftigen 4.648 Personen und erwirtschaften gemeinsam 2,6 Milliarden Euro Umsatz.
Weitere Informationen und Erfolgsgeschichten
Weitere Beispiele, Zahlen, Tabellen und Listen finden Sie im Vienna Life Science Report.
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