Ludwig Boltzmann Gesellschaft: 13. September ist Welt-Sepsis Tag und Wien zurzeit Zentrum für Europa!

Tod infolge einer Sepsis ist häufiger denn aufgrund eines Herzinfarkts. Wiener Forscher arbeiten an neuen Behandlungs- methoden und organisieren dazu den Europ. Schock-Kongress.

Ungefähr alle zwei Sekunden stirbt jemand an Sepsis. In den Entwicklungsländern ist Sepsis verantwortlich für 60-80% aller Todesfälle bei Kindern und weltweit steigt die jährliche Zahl der Sepsiserkrankungen um 8-13%. Trotz ihrer Gesamtsterblichkeitsrate, welche bereits jene der Todesfälle aufgrund eines akuten Herzinfarktes übertrifft, ist diese gefährliche Infektionserkrankung der breiten Öffentlichkeit so gut wie nicht bekannt. Das Ludwig Boltzmann Institut für experimentelle und klinische Traumatologie nützt den heutigen Tag, um im Rahmen eines Kongresses auf diese Erkrankung aufmerksam zu machen.

Die Sepsis, umgangssprachlich oft als Blutvergiftung bezeichnet, ist weit verbreitet und zumeist tödlich. Sie ist eine Entzündungsreaktion des Organismus auf eine Infektion durch Bakterien oder Pilze, welche unbehandelt zum Versagen eines oder mehrerer Organe und letztendlich zum Tode führt. In Österreich erkranken jährlich ca. 18.000 Personen an Sepsis; mehr als ein Drittel der Patienten stirbt daran. Entscheidend für ein Überleben ist ein frühestmöglicher Therapiebeginn.

"Ein Ziel unserer Forschung ist, dass wir in der Intensivmedizin noch bessere Behandlungsmöglichkeiten der Sepsis entwickeln. Kürzlich ist es uns gelungen neue Biomarker zu identifizieren, die maßgeblich zur raschen Diagnose bzw. Prognose von Komplikationen aufgrund einer Sepsiserkrankung beitragen", so Prof. DI Dr. Heinz Redl, Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für experimentelle und klinische Traumatologie (LBI Trauma). "Aufklärung und Bewusstseinsbildung ist uns ein großes Anliegen, denn selbst die beste intensivmedizinische Betreuung stößt an ihre Grenzen, wenn die Sepsis bereits zu weit fortgeschritten ist. Dieses Jahr nützen wir den Schock- und Sepsis-Kongress der Europäischen Schock Gesellschaft (ESS) um uns am Welt-Sepsis Tag über die neuesten Entwicklungen in der Sepsisforschung auszutauschen. Bis 2020 soll das Auftreten von Sepsiserkrankungen um 20% reduziert werden."

Der Kongress, welcher vom 12. bis zum 14. September am Wiener AKH stattfindet, wird vom LBI Trauma gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien (Prof. Andreas Spittler) organisiert und ermöglicht eine internationale Plattform für Kliniker und Grundlagenforscher aus den Bereichen der Schock-, Trauma-, und Sepsisforschung. Mehr dazu unter: http://www.ess-vienna2013.eu/

Über das LBI für experimentelle und klinische Traumatologie (LBI Trauma)
Das LBI Trauma wurde 1980 von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft gegründet und wird seit 1998 von Univ.-Prof. Dr. Heinz Redl geleitet. Das LBI Trauma ist Teil des Forschungszentrums der Allgemeinen Unfall Versicherungsanstalt AUVA und ist im Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler untergebracht. Seit 2006 ist es außerdem Kern des Clusters für Geweberegeneration und kooperiert darin mit der Medizinischen Universität Wien, der Bernhard Gottlieb Zahnklinik und der Blutbank des Roten Kreuz Oberösterreich. Außerdem ist es Teil der European Institute of Excellence for Tissue Engineering and Regenerative Medicine und anderer europaweiter Forschungsprogramme. Am LBI Trauma geht wissenschaftliche Grundlagenforschung direkt in die Anwendung über und kommt speziell Unfall-PatientInnen zugute - translationale Forschung (Translational Research) "at its best". Dabei geht es um die Verbesserungen diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen in Unfallchirurgie und Intensivmedizin. Hauptthemen sind neue Wege in der Therapie von Schock, Sepsis, Blutstillung und Geweberegeneration bzw. "Tissue Engineering" und Zellforschung.

Über die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG)
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist eine außeruniversitäre Forschungsorganisation mit Sitz in Wien und betreibt Forschungsinstitute (Ludwig Boltzmann Institute) in den Bereichen der Humanmedizin / Life Sciences sowie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Sie initiiert gemeinsam mit akademischen und anwendenden Partnern innovative Forschungsthemen und ist spezialisiert auf translationale Forschung - die Brücke zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. Derzeit betreibt die LBG 17 LBI und 5 Cluster mit rund 380 MitarbeiterInnen. Die Einrichtung von Ludwig Boltzmann Instituten (LBI) für eine befristete Laufzeit erfolgt aufgrund von Ausschreibungen mit internationalen Begutachtungsverfahren.

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