Haus der Barmherzigkeit: Roboter „Henry“ dreht wieder seine Runden im Haus der Barmherzigkeit

Roboter-Feldtest im Haus der Barmherzigkeit Seeböckgasse. Prototyp zur Erprobung des Langzeit-Betriebs im Krankenhaus. Ziel ist Entwicklung eines Roboters für den Gesundheitsbereich.

Das Haus der Barmherzigkeit forscht derzeit wieder an der Zukunft der Robotik im Gesundheitsbereich. Noch bis Ende dieser Woche erproben die Akademie für Altersforschung und die Technische Universität Wien wie lange Roboter-Prototyp "Henry" selbständig und ohne menschliche Unterstützung einfache Aufgaben in einer realen Krankenhaus-Umgebung erfüllen kann. Henry wird im Rahmen des EU-Forschungsprogramms STRANDS entwickelt. Im Zuge des Projekts arbeiten seit rund zwei Jahren acht internationale Partner an einer Software, die Robotern autonomes Navigieren und ein eigenständiges Verständnis ihrer räumlich-zeitlichen Umgebung ermöglichen soll.

Ein hilfreicher Begleiter in Ausbildung
Neben regelmäßigen Kontrollfahrten durch die Gänge, gehört mittlerweile auch ein "Lotsen-Service" zum Leistungsrepertoire von Henry. Dabei begleitet der Roboter Besucher, Bewohner und Mitarbeiter zu gesuchten Büros oder Veranstaltungsräumen. Weiters führt er zwei Mal wöchentlich die physiotherapeutischen "Walking-Gruppen" an und sorgt mit Wanderliedern für eine positive Stimmung unter den Teilnehmern. In der übrigen Zeit dreht Henry seine vordefinierten Runden im Haus und dient Passanten als Info-Terminal. Über einen Touchscreen können aktuelle Nachrichten, das Mittagsmenü und die Wetterprognose abgerufen werden.

Services dienen der Forschung
Trotz der realitätsnahen Aufgaben, die der Roboter bereits übernimmt, steht bei STRANDS klar der Forschungsaspekt im Vordergrund, wie MMag. Dr. Tobias Körtner, Projektmanager an der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit, betont: "Im Moment geht es uns weniger um den konkreten Alltagsnutzen von Henry, sondern darum, zu erfahren wie Besucher, Bewohner und Mitarbeiter mit dem Roboter interagieren. Das können wir am besten dann beobachten, wenn der Roboter Dienste anbietet, die von Menschen genutzt werden können."

Besichtigung des Roboters möglich
Wer Henry einmal selbst erleben möchte, hat noch bis Donnerstag 18. Juni die Gelegenheit dazu. Bis dahin kurvt der Roboter noch durch das Haus der Barmherzigkeit, Seeböckgasse 30a im 16. Bezirk. Danach geht es zurück ins Labor, wo er und auf seinen nächsten Feldeinsatz vorbereitet wird. Nächstes Jahr soll Henry dann bereits 60 Tage autonom durch die Gänge des Pflegekrankenhauses rollen.

STRANDS
Das STRANDS Forschungsprojekt läuft über einen Zeitraum von vier Jahren und ist im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms mit Gesamtmitteln von neun Millionen Euro ausgestattet. Die STRANDS-Projektpartner: University of Birmingham (Projektoordinator, UK), University of Lincoln - School of Computer Science (UK), G4S Technology Ltd (UK), Haus der Barmherzigkeit Akademie für Altersforschung (Österreich), Royal Institute of Technology (Schweden), Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Deutschland), Technische Universität Wien (Österreich), University of Leeds (UK).

Weitere Informationen zu STRANDS finden Sie unter strands-project.eu

Die "Haus der Barmherzigkeit"-Gruppe
Das gemeinnützige Haus der Barmherzigkeit bietet seit 140 Jahren schwer pflegebedürftigen Menschen Langzeit-Betreuung mit Lebensqualität. In fünf Pflegekrankenhäusern und Pflegeheimen sowie vierzehn Wohngemeinschaften in Wien und Niederösterreich leben rund 1.300 geriatrische und jüngere KlientInnen mit mehrfachen Behinderungen. Neben bestmöglicher medizinischer, pflegerischer und therapeutischer Versorgung wird besonderer Wert auf einen selbstbestimmten und abwechslungsreichen Alltag gelegt.

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