WWTF: Wien erforscht Corona

• Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) unterstützt Wiener Universitäten und Forschungseinrichtungen mit der „COVID-19 Rapid Response Förderung“

• 24 Projekte aus unterschiedlichen Disziplinen werden mit je maximal 50.000 Euro gefördert, um zeitnah potenziell lebensrettende Forschung zu betreiben und wertvolle Daten zu sammeln

• WWTF-Geschäftsführer Michael Stampfer: Die Wissenschaft hat die Aufgabe, Daten in dieser Ausnahmesituation zu erheben und daraus wichtige Lektionen abzuleiten. Wien und Österreich können sich auf ihre Forscher-Community verlassen!

Zeitfenster für Forschung nutzen

Die SARS-CoV-2-Pandemie muss wohl als größte Zäsur der jüngeren Geschichte bezeichnet werden, welche die gesamte Welt und damit auch Österreich vor enorme Herausforderungen stellt. Der Wissenschaft kommt bei der Bewältigung der Krise eine entscheidende Rolle zu – daher hat der WWTF ad hoc die „COVID-19 Rapid Response Förderung“ ins Leben gerufen. Sie soll der Forschung dabei helfen, zeitnah wertvolle Daten zu erheben, die u.a. gebraucht werden, um jetzt rasch reagieren zu können. In der Krise mehr denn je, zeitgemäße Politik muss evidenzbasiert sein – und da kommt die Wissenschaft ins Spiel, ist auch der WWTF-Präsident und Wiens ehemaliger Bürgermeister Michael Häupl überzeugt.

24 Projekte – mehr als eine Million Euro Fördersumme

Insgesamt stellt der WWTF hierfür mehr als eine Million Euro zur Verfügung, dotiert aus Mitteln des privat-gemeinnützigen WWTF sowie für einzelne Projekte auch von weiteren privaten Akteuren, darunter die MEGA-Bildungsstiftung der B&C und Berndorf Privatstiftungen. WWTF Präsident Michael Häupl: Das ist auch ein beeindruckendes Signal, dass die Zivilgesellschaft und Stiftungen zusammenstehen, wenn es eine Krisensituation gibt. Pro Projekt werden maximal 50.000 Euro vergeben, dazu kommen Eigenleistungen der Institutionen. Gefördert werden 24 Projekte von Wiener Universitäten und Forschungseinrichtungen in sechs Kategorien:

  • Das Virus verstehen und bekämpfen;
  • Ausbau der Testkapazitäten;
  • Epidemiologie und Public Health;
  • Gesellschaft in der Krise;
  • Bildung und Schule sowie
  • Wirtschaft und Logistik.

In acht Tagen haben wir vom Start der Aktion bis zur Entscheidung ein Blitzprogramm durchgeführt. Das ist notwendig, denn wir unterstützen zeitkritische Forschung, die zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr nachgeholt werden kann, nennt WWTF-Geschäftsführer Michael Stampfer die Motive für die Förderaktion. Die geförderten Projekte kommen aus unterschiedlichen Disziplinen: Während in den Naturwissenschaften das Virus selbst im Vordergrund steht, bietet sich etwa im Bereich der Bildungswissenschaften die einzigartige Möglichkeit, mehr über ‚Home Schooling‘ und ‚digitales Lernen‘ zu erfahren – eine Chance, sich die Wissenschaft nicht entgehen lassen darf, so Stampfer.

Wiener Forschungslandschaft vielfältig aktiv

Wie aktiv und vielfältig sich die Wiener Forschungslandschaft mit dem Thema auseinandersetzt beweist die Breite der geförderten Projekte und der Umstand, dass so gut wie alle namhaften Universitäten und Forschungseinrichtungen vertreten sind. Dazu zählen neben zahlreichen Universitäten (Universität Wien, Medizinische Universität Wien, Universität für Bodenkultur, Wirtschaftsuniversität Wien, Technische Universität Wien, Veterinärmedizinische Universität Wien) auch eine Vielzahl außeruniversitärer Forschungseinrichtungen: Institute der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Institut für Höhere Studien, die St. Anna Kinderkrebsforschung, der Complexity Sience Hub, die Ludwig Boltzmann Gesellschaft, das Zentrum für Soziale Innovation und andere, kleinere Organisationen. Gerade die Corona-Krise verdeutlicht, wie bedeutend die Wissenschaft für unsere Gesellschaft ist. So wie uns Wissenschaftler*innen tagtäglich beim richtigen Umgang mit der aktuellen Situation unterstützen, müssen wir unsererseits dafür sorgen, dass diese Expert*innen weiterhin unbehindert arbeiten und forschen können, erklärt Wiens Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler.

Nähere Informationen zu den Projekten auf WWTF-Website

Details zu den geförderten Projekten samt Links zu den einzelnen Forschungseinrichtungen: www.wwtf.at/covid. Dort werden auch regelmäßige Updates zu den Forschungsergebnissen publiziert werden.

Über den WWTF

Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) ist der einzige größere privat-gemeinnützige Forschungsförderer in Österreich. Seine Aufgabe ist die Finanzierung von Spitzenprojekten in der wissenschaftlichen Forschung. Gleichzeitig hat der WWTF zum Ziel, höchsttalentierte junge ForscherInnen an den Standort Wien zu binden. Mit einem Jahresbudget von ca. 12 Millionen Euro, das überwiegend von einer Privatstiftung gestellt wird, fördert der WWTF dort, wo Wien bereits große Stärken aufweist und konzentriert seine Mittel auf die Felder Life Sciences, Informations- und Kommunikationstechnologien, Kognitionsforschung sowie Umweltsystemforschung.

Rückfragen & Kontakt:

Dr. Michael Stampfer
Geschäftsführer WWTF
T +43 1 402 31 43 – 10
michael.stampfer@wwtf.at
www.wwtf.at
Schlickgasse 3/12
1090 Wien

Projektübersicht

Das Virus verstehen und bekämpfen

  • Mutationsdynamik von SARS-CoV-2 in Österreich, CeMM
  • Charakterisierung der zellulären Immunantwort auf SARS-CoV-2-Infektionen, CCRI
  • Computermodelle von Spike-ACE2-Wechselwirkungen zur Entwicklung von therapeutischen Proteine, BOKU
  • Molekulares Verständnis der COVID-19-Pathogenese in menschlichen Blutgefäß-Organoiden, IMBA

Ausbau der Testkapazitäten

  • Corona-Virus-spezifische Antikörpertests zur Beurteilung der Immunität in der Bevölkerung, Vetmeduni Vienna
  • Schnelle Umwandlung von Laborinfrastruktur zum Aufbau von COVID-19 Testkapazität in der Pandemie, Max Perutz Labs
  • Entwicklung sensitiver und skalierbarer Screening-Assays zur Überwachung von COVID-19-Infektionen im Populationsmaßstab, IMP

Epidemiologie und Public Health

  • COVID-19: Dunkelziffer und Immunitätslage in der Wiener Bevölkerung - Daten aus der Wiener Gesundheitsstudie LEAD, LBG
  • Synthese von Krankheitsausbreitungs- und Netzwerksdaten für die Covid-19-Simulation, TU Wien
  • Risikofaktoren und Arbeitssituation von Gesundheitspersonal in der COVID-19- Epidemie, MedUni Wien
  • Probleme und Lösungsansätze des gemeindenahen Betreuungsnetzes für Personen mit einer psychischen Erkrankung unter COVID-19, IMEHPS.research
  • Tagesaktuelle Coronalagekarte, CSH Vienna
  • SARS CoV-2: Mental Health in Österreich, MedUni Wien
  • Selbstberichtetes COVID-19 Symptomtracking mit Hilfe einer anonymisierten Online-Umfrage, MedUni Wien

Gesellschaft in der Krise verstehen

  • Panelumfrage Corona-Krise, Uni Wien
  • COVID-19 im Flucht- und Integrationskontext – Soziale Implikationen der Pandemie für die syrische und afghanische Community sowie NGOs der Flüchtlingsbetreuung in Wien, ÖAW
  • Mehrfachbelastung unter COVID-19: Home-Office und Hausarbeit, WU Wien
  • Zusammenhalt von Bürger*innen in der Corona-Krise, WU Wien

Bildung und Schule

  • Lernen im Ausnahmezustand - Risiken und Chancen, ZSI
  • Lernen unter Covid 19 – Herausforderung für die Selbstregulation, Uni Wien
  • COVID19 und Bildung: Was tun, damit aus der Gesundheits- keine Bildungskrise durch die soziale Selektivität des häuslichen Unterrichts wird?, IHS

Wirtschaft und Logistik

  • PRESIDE - PRognosemodellE zur SIcherung der DaseinsvorsorgE, TU Wien
  • Auswirkungen von SARS-CoV-2-Maßnahmen auf die Wirtschaftstätigkeit im Ausland - und auf Arbeitsplätze im Inland, WU Wien
  • Optimaler Restart der Wirtschaft, CSH Vienna

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