Vetmeduni Vienna: Dreimal Krebsforschungspreis der Stadt Wien für das Team Sexl

Der Fonds der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung hat alle drei für 2012 ausgelobten, mit je 3.500 Euro dotierten Förderungspreise an Mitarbeiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Vetmeduni Vienna verliehen.

Mit den Preisen würdigt die Stadt Wien die Erstautoren von drei wissenschaftlichen Artikeln, die im Jahr 2011 erschienen sind und in denen bedeutende neue Erkenntnisse aus der Krebsforschung vorgestellt wurden. Alle drei Preise gingen an Publikationen des von Univ.Prof. Dr. Veronika Sexl geleiteten Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmediuni Vienna).

Die prämierten Arbeiten:
Krebsentstehung: Der „zweite Streich“ ist entscheidend
Zellen wuchern nach der Second-Hit-Hypothese erst dann bösartig, wenn in ihnen gleichzeitig mit einer ersten Genmutation auch ein zweiter Gendefekt auftritt. Christian Schuster, Angelika Berger und ihre Kollegen konnten in ihrer ausgezeichneten Studie zeigen, dass die Art, wie dieser genetische „zweite Streich“ geführt wird, den Verlauf der Krankheit entscheidend beeinflussen kann. Die beiden Erstautoren Schuster und Berger teilten sich den Preis.

SCHUSTER C., BERGER A., HOELZL M.A., PUTZ E.M., FRENZEL A., SIMMA O., MORITZ N., HOELBL A., KOVACIC B., FREISSMUTH M., MÜLLER M., VILLUNGER A., MÜLLAUER L., SCHMATZ A.I., STREUBEL B., PORPACZY E., JÄGER U., STOIBER D. UND SEXL V. (2011): The cooperating mutation or ‘second hit’ determines the immunologic visibility toward MYC-induced murine lymphomas. Blood 118(17):4635-45

Mangel an Zellprotein c-Jun hemmt Krebswachstum
Karoline Kollmann und ihre Kollegen konnten in der zweiten von der Stadt Wien ausgezeichneten Studie eine neuartige Funktion des Zellproteins c-Jun bei einer bestimmten Form von Blutkrebs zeigen, der chronischen myeloischen Leukämie. Fehlt c-Jun, so bleiben die mutierten Blutzellen zwar am Leben, können sich aber nicht mehr vermehren. Kollmann arbeitet heute in Großbritannien am renommierten Cambridge Institute for Medical Research (CIMR). 

KOLLMANN K., HELLER G., OTT R.G., SCHEICHER R., ZEBEDIN-BRANDL E., SCHNECKENLEITHNER C., SIMMA O., WARSCH W., ECKELHART E., HOELBL A., BILBAN M., ZÖCHBAUER-MÜLLER S., MALUMBRES M., SEXL V. (2011): c-JUN promotes BCR-ABL–induced lymphoid leukemia by inhibiting methylation of the 5′ region of Cdk6. Blood 117(15):4065-4075

Zellprotein STAT5 macht Krebszellen gegen Medikament immun
In der dritten preisgekrönten Arbeit schlagen Wolfgang Warsch und seine Kollegen eine neue Erklärung dafür vor, warum bei Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie die Wirksamkeit von anfangs wirksamen Medikamenten wie Imatinib später nachlässt: Eine stetige Zunahme des Zellproteins STAT5 könnte dafür verantwortlich sein. Auch Warsch arbeitet heute am Cambridge Institute for Medical Research (CIMR) in Großbritannien.

WARSCH W., KOLLMANN K., ECKELHART E., FAJMANN S., CERNY-REITERER S., HÖLBL A., GLEIXNER K.V., DWORZAK M., MAYERHOFER M., HOERMANN G., HERRMANN H., SILLABER C., EGGER G.,VALENT P., MORIGGL R., SEXL V. (2011): High STAT5 levels mediate imatinib resistance and indicate disease progression in chronic myeloid leukemia. Blood 117(12):3409-3420

Stadt Wien vergibt Forschungspreise
Die Förderungspreise des Fonds der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung werden für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der interdisziplinären innovativen Krebsforschung vergeben, die im Jahr zuvor in einem Peer-Review Journal publiziert wurden und mit einer Wiener Korrespondenzadresse versehen sind.

Über den Fonds der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung werden Forschungsvorhaben in jenen Bereichen einer innovativen interdisziplinären Krebsforschung gefördert, deren Ergebnisse einen Fortschritt im biologischen Verständnis, in der Diagnostik und in der Therapie bösartiger Erkrankungen erwarten lassen. Exzellente innovative Leistungen im genannten Bereich werden durch Preise ausgezeichnet.

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