VCDI initiiert SARS-CoV-2 Schulmonitoring Projekt

Um die Wissenslücke hinsichtlich der Rolle von Kindern in der COVID-19 Pandemie zu schließen, hat die VCDI an Österreichs Schulen ein großangelegtes Monitoring-Projekt mithilfe der Gurgelmethode in Kombination mit Proben-Pooling und RT-qPCR initiiert.

Die Rolle von (Schul-) Kindern bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 ist noch unklar

Kinder können mit SARS-CoV-2 infiziert sein wobei der Virustiter im Hals vergleichbar mit Erwachsenen ist. Kinder scheinen jedoch häufiger oligo- oder asymptomatisch als erwachsene COVID-19-Patienten zu sein und werden daher in Testkampagnen mit Schwerpunkt auf symptomatischen Personen häufig übersehen. Aktuell ist die Datenlage zur Bedeutung von Kindern und Schulen für die Verbreitung von SARS-CoV-2 inkonsistent. Während Schulen in einigen Ländern offenbar nicht massiv zu Infektionsclustern beigetragen haben, konnten in anderen Ländern wie Israel viele Cluster auf Schulen zurückgeführt werden.

VCDI übernimmt mit Gurgeltests Führungsrolle bei der Überwachung österrreichischer Schulen

Um die Wissenslücke über die Rolle der Schulen bei der COVID-19-Pandemie zu schließen und Daten zur Beurteilung der Wirksamkeit von Maßnahmen an Schulen zur Verhinderung der Ausbreitung des Virus bereitzustellen, initiierte die VCDI in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung SARS-CoV-2-Überwachungsstudien an österreichischen Schulen. Zu diesem Zweck wird das von der VCDI entwickelte Gurgelprotokoll zur Probenerzeugung verwendet, wobei Proben gepoolt werden, um die Testkapazität zu erhöhen und die Menge der erforderlichen Verbrauchsmaterialien zu verringern. Anschließend werden die Pools nach der RNA-Extraktion durch RT-qPCR unter Verwendung der hochautomatisierten VCDI Pipeline analysiert (Standard Operating Procedures). Wenn eine gepoolte Probe positiv ist, werden die jeweiligen Einzelproben erneut analysiert, um die infizierte Person(en) zu identifizieren.

Erfolgreiche Pilotstudie an 11 Wiener Schulen

Im Juni und Juli 2020 wurde an 11 Wiener Schulen (Grundschulen der Klassen 1 bis 4 und fünf weiterführende Schulen, an denen nur die Klassen 5 bis 8 eingeschrieben waren) eine vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der Stadt Wien finanzierte Pilotstudie durchgeführt. Dabei wurden mehr als 5.000 Gurgelproben analysiert. Die Pilotstudie des VCDI-Mitglieds Michael Wagner (Universität Wien) und von Manuela Födinger (Wiener Gesundheitsverbund) ergab, dass qualitativ hochwertige Gurgelproben von fast 90% der Schüler*innen und Lehrer*innen und sogar von etwa 80% Erstklässler*innen erhalten werden konnten (nach 1 min Gurgeln; keine Stunde vor dem Gurgeln essen oder trinken). Da die Pilotstudie während eines Zeitraums mit sehr geringer COVID-19-Infektionsprävalenz durchgeführt wurde, wurde nur eine Lehrer*in positiv getestet. Darüber hinaus wurden alle Teammitglieder und Student*innen, die an der Probengenerierung und -verarbeitung beteiligt waren, getestet. Eine Student*in wurde ebenfalls positiv getestet, so dass beide positiv getesteten Personen sich umgehend in Isolation begaben.

Einrichtung eines Überwachungssystems an österreichischen Schulen

Basierend auf der erfolgreichen Pilotstudie wurde dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung von der VCDI ein umfangreiches SARS-CoV-2 -Überwachungskonzept vorgeschlagen, welches nun für das Schuljahr 2020/2021 an österreichischen Schulen implementiert wird. Insgesamt sind rund 14.000 Schüler*innen und 1.200 Lehrer*innen an 250 Schulen zur Teilnahme an dieser Studie eingeladen, wobei alle teilnehmenden Personen während des Schuljahres zehnmal durch Gurgeln getestet werden. Die Überwachungsstudie wird von Michael Wagner koordiniert und in enger Zusammenarbeit zwischen der VCDI, der Universität Wien, der Medizinischen Universität Graz, der Medizinischen Universität Innsbruck und der medizinischen Fakultät der Universität Linz durchgeführt. Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Mit diesen qualitativ hochwertigen Daten wird es möglich sein Trends zu erkennen, Ausbrüche zu identifizieren, die Belastung der Schulen durch COVID-19 zu überwachen, sowie die Wirksamkeit der in Schulen festgelegten Präventionsmaßnahmen zu beurteilen.

Das Gurgeln sowie die Handhabung der Proben wird im Rahmen dieser Studie von Schulärzt*innen überwacht und durchgeführt. Das oben stehende Video zeigt die einzelnen Prozessschritte.

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