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St. Anna Kinderkrebsforschung übernimmt internationales Forschungsprojekt und setzt neue Maßstäbe in der Pilz-Diagnostik.

FUNGITECT – ist ein von der Europäischen Union finanziertes, anspruchsvolles Projekt, das zu einem Paradigmenwechsel in der Diagnose von Pilzerkrankungen führen soll.

Pilzinfektionen stellen ein erhebliches, stetig wachsendes medizinisches Problem dar, welches weltweit enorme Kosten im Gesundheitswesen verursacht. Invasive Pilzerkrankungen gehören zu den wichtigsten Ursachen von lebensgefährlichen Erkrankungen bei stark immungeschwächten Personen – insbesondere bei Leukämien, bei Empfängern von Knochenmarks- oder Organtransplantaten, Langzeit-Intensivpatienten, Frühgeborenen sowie bei Patienten mit erworbenen oder angeborenen Immunschwächekrankheiten.

Allein in Europa verursachen die invasiven Pilzerkrankungen bereits jährliche Kosten von mehreren Milliarden Euro und belasten dabei die Gesundheitssysteme beträchtlich.

Übertherapie und Arzneimittelresistenz
Die breite vorbeugende oder empirische Anwendung von Antimykotika ohne gesicherte Diagnose einer bestehenden Pilzerkrankung führt zu einer hohen Übertherapierate und den damit verbundenen toxischen Nebenwirkungen. Darüber hinaus kann die Verabreichung von Breitband-Antimykotika für die Behandlung nicht identifizierter pathogener Pilze zur Entwicklung von Antimykotika-Resistenzen beitragen.

In Anerkennung der Wichtigkeit dieses medizinischen Problems unterstützt die Europäische Union das ambitionierte, für eine Laufzeit von 4 Jahren konzipierte FUNGITECT-Projekt, dessen Ziel die Optimierung der Diagnostik ist, um eine verbesserte Therapiestratifizierung bei invasiven Pilzerkrankungen zu ermöglichen. Univ.-Prof. DDr. Thomas Lion von der St. Anna Kinderkrebsforschung ist der Koordinator und wissenschaftliche Leiter dieses multinationalen Projektes, zu dem in strategischer Zusammenarbeit noch fünf weitere Partnerorganisationen zählen: Die Medizinische Universität Wien (Österreich), das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (Deutschland), die Universität Tuzla (Bosnien und Herzegowina) sowie die beiden KMUs Genedata (Schweiz) und Molzym (Deutschland).   

„Ziele dieses Projektes beinhalten einerseits die Etablierung schneller und kostengünstiger Verfahren zum Screening und zur Überwachung von Pilzerkrankungen und andererseits die Einführung innovativer Technologien, welche die Identifizierung der vorliegenden Pilz-Spezies, die Testung von Resistenzen und die Erfassung prognostischer Wirt-Pathogen Interaktionen mit Hilfe bioinformatischer Technologien zum Ziel haben“, so Univ.-Prof. DDr. Thomas Lion,  Leiter der Abteilung für Molekulare Mikrobiologie an der St. Anna Kinderkrebsforschung und Ärztlicher Direktor LabDia.

Weitere Informationen zum FUNGITECT-Projekt sind verfügbar unter: www.fungitect.eu.

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