Rat für Forschung und Technologieentwicklung: Transparenz, Exzellenz und Verbesserung der Rahmenbedingungen

Forschungsrat verabschiedet mehrere Empfehlungen

In seiner heutigen 94. Ratssitzung hat der Rat für Forschung und Technologieentwicklung mehrere Empfehlungen beschlossen, und trägt damit einmal mehr der Tatsache Rechnung, dass die Wettbewerbsfähigkeit und der Wohlstand einer Gesellschaft in engem Zusammenhang mit seinem Bildungs-, Forschungs- und Innovationssystem stehen. „Es ist für Österreich essentiell, seine Investitionen in die Spitzenforschung zu steigern, und damit einen erfolgreichen Wissenschaftsstandort – attraktiv für ForscherInnen aus aller Welt und attraktiv auch für forschungsstarke Unternehmen – zu schaffen, um die Innovationsdynamik deutlich zu erhöhen“, so der Vorsitzende des Forschungsrats Hannes Androsch in der heutige Sitzung. Dazu sind vor allem die Grundlagenforschung zu stärken die Rahmenbedingungen für innovative Unternehmen zu verbessern und die Governance des FTI-Systems zu optimieren.

Mehr Transparenz durch Einrichtung einer österreichweiten Forschungsförderungsdatenbank
Die vom Forschungsrat empfohlene Forschungsförderungsdatenbank sol eine umfassende und transparent nachvollziehbare Dokumentation der gesamte Forschungsförderung des Bundes und der Länder in einer einheitlichen öffentlich abrufbaren Datenbank gewährleisten. „Politik, Verwaltung, Fördereinrichtungen, Forschende und die breite Öffentlichkeit erhalten so einen transparenten Zugang zu Ergebnissen und Informationen der öffentlich finanzierten Forschung in Österreich“, betont der stellvertretende Vorsitzend Markus Hengstschläger. Neben der Erfüllung des Anspruchs auf öffentliche Rechenschaftspflicht ergeben sich zudem weitere Nutzenaspekt in Zusammenhang mit der FTI-politischen Governance oder wissenschaftlichen Analysen.

Exzellenzprogramm als Schlüssel für mehr Kooperation und Wettbewerb in der Grundlagen- und Spitzenforschung
Der Forschungsrat empfiehlt daher die Einrichtung eines Exzellenzprogramme für mehr Kooperation und Wettbewerb in der Grundlagen- und Spitzenforschung im Umfang von einer Milliarde Euro.

„Die Eckpunkte für ein vitales FTI-Ökosystem sind die Verfügbarkeit von wettbewerblich einzuwerbenden Forschungsmitteln und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“, ergänzt Helga Nowotny, Mitglied des Forschungsrates und langjährige Präsidentin des European Research Councils „Österreich liegt hier mit großem Rückstand hinter den Innovation Leaders“, mahnt sie. Es ist daher dringend notwendig, das Potenzial in der Grundlagenforschung zu heben, um Österreich im internationalen Wettbewerb ganz nach vorne zu bringen.

Zudem müssen Bildung und Forschung für den wissenschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt im Budget daher prioritär behandelt werden. Eine Stagnation oder gar Reduktion der Forschungsausgaben würde dem Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltigen Schaden zufügen.

Verbesserung der Rahmenbedingungen für innovative Unternehmensgründungen in Österreich
Darüber hinaus aber, so die Ratsversammlung, braucht es auch besser Rahmenbedingungen für die Gründung junger, innovativer Unternehmen. Obwohl gerade diese der Motor und die Zukunft jedes Wirtschaftssystems sind, ist in Österreich die Start-up-Dynamik seit jeher unverändert gering. „Das liegt an der fehlenden privaten Anschlussfinanzierung, vor allem am Mangel an Venture Capital“, so Hermann Hauser, Mitglied im Forschungsrat, Unternehmer und Venture-Capitalist. „Dazu kommt noch der in Österreich nur gering ausgeprägte unternehmerische Gedanke, vor allem aber die im internationalen Vergleich schwierigen administrativen Rahmenbedingungen, welche die innovativen Unternehmensgründer abschrecken.“

Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung hat sich daher in seiner heutigen Empfehlung mit den bürokratischen und finanziellen Aspekten des Gründungsprozesses auseinandergesetzt, und empfiehlt, den im Gesellschaftsrecht vorgeschriebenen Notariatsakt sowie die notarielle Beurkundung für GmbH zu entfernen oder stark einzuschränken. Weiters sollte sich die Prüfpflicht der Firmenbuchgerichte auf die korrekte Veröffentlichung der erforderlichen Informationen beschränken. Um Mitarbeiterbeteiligungen und Investments von Eigenkapitalgebern zu erleichtern, empfiehl der Rat zudem die Schaffung unterschiedlicher Anteilsklassen. Das würde auch dazu beitragen, die Attraktivität der österreichischen GmbH international zu steigern.

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Kontakt

Rat für Forschung und Technologieentwicklung 
DI Dr. Ludovit Garzik 
Geschäftsführer des Rates für Forschung und Technologieentwicklung 
+43 (0)1 713 1414 
l.garzik@rat-fte.at 
www.rat-fte.at

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