Pharmig: Yes, we innovate: Pharma goes future

Das Health Care Symposium 2018 der Pharmig Academy spannte den Bogen vom Wirtschaftsstandort Österreich und Europa über das Thema der Forschung & Innovation bis hin zur Digitalisierung.

„Wo Innovation passiert, findet auch Wirtschaft statt, und zwar durch Produktion und Vertrieb. Viele Unternehmen, vor allem auch pharmazeutische, investieren in Österreich und setzen damit auf dessen Zukunft.“ Mit diesem Statement eröffnete Prof. Dr. Robin Rumler das Health Care Symposium der Pharmig Academy im Novomatic Forum. Unter dem Generalthema „Yes, we innovate!“ brachte die Pharmig Academy Experten aus der Industrie, Akademia, Politik und Verwaltung zusammen, um über den Gesundheitszustand Österreichs zu diskutieren, und zwar nicht nur im engeren Sinne, sondern auch, was seine Innovationsfähigkeit betrifft, den Stellenwert der Digitalisierung im Land und weshalb der Titel der Veranstaltung gleichzeitig ein Weckruf sein soll.

Von Mag. Florian Frauscher, Kabinettschef-Stellvertreter im Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, war zu hören, dass Österreich jedenfalls das Potenzial besitze, an die europäische Spitze vorzurücken – vorausgesetzt, dass Prozesse entbürokratisiert, Steuern und Abgaben gesenkt werden oder auch einem Fachkräftemangel entgegengewirkt wird.

Viele „Hidden Champions“ im Life Science Bereich zeigen, wie vital dieser Bereich ist. Leider aber wandern Start-Ups mitsamt ihren zukunftsfähigen Ideen immer wieder ins Ausland ab, weil der Kapitalmarkt in Österreich nicht so gut funktioniert wie beispielsweise in Dänemark. Dort ist es leichter, Venture-Kapital aufzustellen, um Ergebnisse aus der Forschung auch in marktfähige Produkte zu übersetzen. Das ist ein wichtiger Standortfaktor, denn „je schneller die Marktüberleitung aus der Forschung und Entwicklung funktioniert, umso eher entsteht ein ökonomischer Mehrwert“, wie es Mag. Edeltraud Stiftinger von der Austria Wirtschaftsservice Gmbh auf den Punkt brachte.

Innovationen werden in großer Zahl und laufend hervorgebracht, gerade auch durch die pharmazeutische Forschung und Entwicklung. Dass diese geschützt werden müssen, war ebenfalls ein Punkt, worin die Experten in der Diskussion übereinstimmten. Dipl.-Ing. Dr. Michaela Fritz, Vize-Rektorin der MedUni Wien, erklärte beispielsweise, dass der Schutz des geistigen Eigentums und frühe klinische Forschung nicht nur ein Anreiz für Unternehmen, sondern auch für Universitäten sind: „Erweist sich ein erforschter Wirkstoff als erfolgreich, kommt er Patienten und Patientinnen sehr rasch zugute“. Daher sei es auch nötig, dass diese Innovationen adäquat beurteilt und bewertet werden, was derzeit laut Dr. Ronald Pichler, Generalsekretär des FOPI und Director Market Access & Government Affairs bei AbbVie GmbH, allerdings nicht der Fall ist. Er plädierte für ein zeitgemäßes Erstattungswesen in Österreich.  

Ein Gastredner dieses Symposiums war auch Florian Gschwandtner, MSc, MA, Gründer und Geschäftsführer von Runtastic. Eine seiner zentralen Aussagen: Im globalen Wettrennen in der Digitalisierung ist Europa neben den USA und China eher abgeschlagen. China hätte sehr wenige Regulative im Startup-Bereich und fördere Innovationen intensiv. In den USA könne man aufgrund der eher einheitlichen kulturellen Gegebenheiten schnell skalieren.

Die Diskussion zeigte auf, dass Digitalisierung ambivalent gesehen wird, gerade im Gesundheitssektor. Viele Unternehmen erweitern ihr Angebot um digitale Lösungen, mit denen Patienten ihre Gesundheit heute besser managen können als früher. Aber den Menschen müsse klar kommuniziert werden, dass ihre Daten zu ihrem eigenen Wohl und Nutzen eingesetzt werden, wie etwa Univ. Prof. Mag. pharm. Dr. Gerhard Ecker, Professor an der Universität Wien und Gründer der Phenaris GmbH, betonte.

Den Abschluss, des von einer großen Anzahl an namhaften Experten mitgetragenen Symposiums, bildete schließlich ein „Dialog mit der Politik“, den Pharmig-Präsident Mag. Martin Munte und Pharmig-Generalsekretär Mag. Alexander Herzog mit dem Kabinettschef im Bundesministerium für Arbeit, Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz, Mag. Volker Knestel, Bakk, führten. Dabei wurden die Themen Strukturreform im Gesundheitswesen, der Zugang zu innovativen Arzneimitteln und der Wert der pharmazeutischen Industrie für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Österreich besprochen.  

Weitere Details zu den Panel-Teilnehmern finden Sie hier.

Über die Pharmig Academy: Die Pharmig Academy ist das Aus- und Weiterbildungsinstitut der Pharmig, des Verbands der pharmazeutischen Industrie Österreichs. Sie bietet Seminare, Lehrgänge und Trainings zu allen Themen des Gesundheitswesens. Das Angebot orientiert sich an aktuellen Entwicklungen und richtet sich an alle, die Interesse am Gesundheitsbereich haben bzw. darin tätig sind. Das Format des Health Care Symposium ermöglicht den Wissenstransfer spezieller Themen, die von mehreren Fachexperten behandelt und in anschließender Diskussionsrunde erläutert werden.

Über die Pharmig

Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand November 2018), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die Pharmig und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.

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