Pharmig: Klinische Studien: Forschung mit und für Menschen

Klinische Forschung als Katalysator für den Standort Österreich

Eine Studie der European Medicines Agency (EMA) bescheinigt dem Standort Österreich im internationalen Vergleich eine gute Performance im Bereich der klinischen Forschung. Dass das Volumen von klinischen Studien seit Jahren auf etwa demselben Level gehalten werden konnte, bedeutet aber einen großen Aufwand für Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

"Zwei Faktoren zeichnen den heimischen Standort aus. Zum einen sind es die kurzen Genehmigungszeiten, zum anderen weist Österreich eine gute Struktur im Hinblick auf Prüfärzte, Uniklinken oder Behörden auf", betonte Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig. Die Genehmigungszeiten werden aber demnächst EU-weit harmonisiert werden, womit dieser Wettbewerbsvorteil wegfallen würde. "Der Ausbau der Infrastruktur, wie etwa die Einrichtung von Forschungsnetzwerken trägt maßgeblich zur Attraktivität eines Forschungsstandortes bei", unterstrich Huber die Forderung nach Investitionen, die die hohe Qualität weiterhin sicherstellen sollen. Als Best Practice Beispiel verwies Huber auf das Forschungsnetzwerk für Kinderarzneimittel OKIDS, das im Mai seine operative Tätigkeit aufgenommen hatte.

Neue Forschungsnetzwerke und Kompetenzzentren sind auch für Dr. Stefan Kähler, Vorsitzender des Pharmig-Arbeitskreises Klinische Forschung Indikatoren für die Qualität des Standortes: "Für den Bereich Hämatologie/Onkologie gibt es bereits gut etablierte Forschungsgruppen und Netzwerke (etwa ABCSG, AGMT, CECOG oder CEMSG)*, die sich spezialisiert haben und als Role Model für andere Indikationen dienen sollten. Solche Netzwerke sind für Österreich besonders wichtig, da die administrativen Kosten für ein kleines Land gleich groß sind wie für ein großes Land, aber der Patientenpool deutlich kleiner ist. Um ausreichend Patientenzahlen zu erreichen, muss sich Österreich in diesem Bereich besonders gut etablieren."

Forschende Unternehmen betreiben erheblichen finanziellen und personellen Aufwand für klinische Forschung. Der Beitrag für Forschung und Entwicklung der pharmazeutischen Industrie in Österreich betrug 2010 an die 200 Millionen Euro, ein Großteil davon geht in die klinische Forschung.

Für einen ausgewogenen Mix aus akademischer und industriegesponserter Forschung sprach sich Univ.-Prof. Dr. Markus Müller aus. Der Vizerektor für Forschung der Medizinischen Universität Wien und Vorstand der Univ.-Klinik für Klinische Pharmakologie: "Für Patienten ist es ein Vorteil, in einer Studie zu sein, weil sie unter strengsten Kontrollen und Voraussetzungen bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt Zugang zu innovativen Medikamenten haben." Weiters müsse die Medizin State-of-the-art-Behandlungen immer wieder prüfen. Mit klinischer Forschung erziele man evidenzbasierte Ergebnisse. Und schließlich sei der Wirtschaftsfaktor klinische Forschung nicht zu unterschätzen: "Ein in klinische Forschung investierter Pfund schafft 0,4 Pfund Umwegrentabilität in den Folgejahren", so Müller. Dieses Geld fließe in den Ausbau hoch qualitativer sowie hoch qualifizierter Arbeitsplätze und ermögliche so auch eine Weiterentwicklung der Academia.

Über die Pharmig
Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand Juni 2013), die den Medikamenten-Markt zu fast 100 Prozent abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca. 10.000 Beschäftigte.

* ABCSG... Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group
AGMT... Arbeitsgemeinschaft Medikamentöse Tumortherapie
CECOG... Central European Cooperative Oncology Group
CEMSG... Central European Myeloma Study Group

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