Otto Bock Ganzbeinorthese für den Staatspreis Innovation nominiert

Geschmeidig Gehen trotz Lähmung

Menschen mit Lähmungen in den Beinen benötigen zum Gehen sogenannte Ganzbeinorthesen. Bisherige Systeme versteifen dazu das Bein in gestreckter Lage, was aber ein gewisses Sicherheitsrisiko mit sich bringt. Das Wiener Medizintechnik-Unternehmen Otto Bock will mit dem "C-Brace"-Orthesensystem dank eines mechatronischen Kniegelenks nun ein physiologisch sicheres Gehen ermöglichen.

Das hydraulische System passt sich laut Produktbeschreibung stufenlos der Gangsituation an. Beim Treppensteigen wird das Gelenk behutsam gebeugt und beim Schwingen der entsprechende Widerstand reduziert. "Die Anwenderzielgruppe besteht aus Personen, die normalerweise auf den Rollstuhl oder eine gesperrte Schiene angewiesen sind", erklärte die Presseverantwortliche Notburga Halbauer im Gespräch mit APA-Science das Produkt, das im Vorjahr in der Kategorie "Life Sciences" beim Wiener Innovationspreis "Mercur" siegte und für den diesjährigen Staatspreis Innovation nominiert ist.

Solche gesperrten Schienen schränken allerdings den Bewegungsablauf ein, beispielsweise muss man sich beim Hinsetzen abstützen. "Das sind alles sehr eckige Bewegungen, die den Bewegungsapparat belasten", so Halbauer. "C-Brace" mache den Gang flüssiger, indem sich die Bewegung der Hüfte auf das hydraulische System überträgt, dessen Sensorik sowohl die Stand- als auch die Schwungphase in Echtzeit kontrolliere. Während der Standphase speichert eine Faserverbundfeder Energie, um sie zum richtigen Zeitpunkt wieder abzugeben und so die Schwungphaseneinleitung zu unterstützen.

Vermeidung von Überbelastungen
"Die Belastung auf einem Bein und eine minimale Hüftbewegung im gelähmten Bein muss möglich sein", beschreibt Halbauer die körperlichen Voraussetzungen für den Einsatz der rund zwei Kilo schweren, akkubetriebenen Orthese. Die größten Vorteile gegenüber herkömmlichen Lösungen bestünden vor allem darin, dass die Körperhaltung natürlicher - und damit entstigmatisierend - wirkt und einseitige Überlastungen des Körpers vermieden werden können.

Entwickelt wurde "C-Brace" am Wiener Standort des deutschen Medizintechnik-Unternehmens Otto Bock. Mehr als ein Drittel der 590 Mitarbeiter in Wien ist in Forschung und Entwicklung (F&E) tätig. 2012 wurden laut Unternehmensangaben rund 25 Mio. Euro für F&E aufgewendet. Die Markteinführung des Systems in Österreich ist ab Mai dieses Jahres geplant.

Service
APA-Science stellt allwöchentlich jeweils eines der sechs nominierten Unternehmen für den vom Wissenschafts-, Forschungs-, und Wirtschaftsministerium vergebenen Staatspreis Innovation vor, der am 26. März von Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner in Wien verliehen wird. Weitere Informationen unter: http://www.staatspreis.at.

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