Erstmals bieten die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Wissenschaftsfonds (FWF) ein gemeinsames Förderprogramm für die Nachwuchsforschung in Österreich an. Mit den „Zukunftskollegs“ werden Forscher/innen gefördert, die vor kurzem ihr Doktorat abgeschlossen haben und in Zusammenarbeit mit jungen Wissenschaftler/innen aus anderen Disziplinen grundlegend neue Forschungsansätze entwickeln.
Dafür stellt, wie heute bekannt gegeben wurde, der bei der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung angesiedelte Österreich-Fonds den beiden Wissenschaftseinrichtungen in einer Pilotphase 6 Millionen Euro zur Verfügung. Die erste Ausschreibung von bis zu drei Zukunftskollegs soll voraussichtlich noch 2017 erfolgen. Mit der jüngst gesetzlich beschlossenen Höherdotierung der Nationalstiftung streben FWF und ÖAW in weiterer Folge eine Aufstockung des Programms auf ein Finanzierungsvolumen von insgesamt 16 Millionen Euro pro Ausschreibung an.
„Pionierleistungen in der Grundlagenforschung durch fächerübergreifende Zusammenarbeit der besten jungen Köpfe in Österreich – dafür stehen die neuen Zukunftskollegs von ÖAW und FWF“, sagt Akademie-Präsident Anton Zeilinger. „Mit den Zukunftskollegs wollen wir die internationale Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Österreich gemeinsam weiter steigern und herausragenden Nachwuchstalenten in unserem Land neue Chancen in der Forschung eröffnen“, so Zeilinger weiter.
„Die Zukunftskollegs schließen im Bereich der Nachwuchsförderung eine weitere Lücke in der österreichischen Forschungslandschaft“, so FWF-Präsident Klement Tockner, und weiter: „Es freut mich, dass es uns gelungen ist, hier eine erfolgreiche Kooperation mit der ÖAW einzugehen. Solche Synergien zeigen, dass auch in der Forschungsförderung neue, gemeinsame Wege beschritten werden.“
In einem Zukunftskolleg können mindestens drei Forscher/innen im Team zusammenarbeiten, die aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen kommen und an wenigstens zwei verschiedenen Forschungseinrichtungen tätig sind. Dadurch sollen Kooperation und Vernetzung in der Wissenschaft verstärkt werden. Die Zukunftskollegs sollen zudem neue Erkenntnisse ermöglichen, die nur durch eine fachübergreifende Herangehensweise gewonnen werden können. Mit einem angestrebten Frauenanteil von mindestens 40 Prozent wollen ÖAW und FWF auch die hohe Drop-Out-Rate von Forscherinnen beim Übergang von der Doktorats- zur PostDoc-Phase wesentlich reduzieren.
Der Österreich-Fonds speist sich aus Mitteln des Bundes und ist für die Jahre 2017 bis 2020 mit jeweils 33,7 Millionen Euro dotiert. Damit werden zu gleichen Teilen Grundlagenforschung und angewandte Forschung sowie Technologie- und Innovationsentwicklung gefördert. Die Mittel aus dem Österreich-Fonds werden im Zuge eines Antragsverfahrens von der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung an vom Bund getragene Fördereinrichtungen vergeben.
Die Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung dient der nachhaltigen Finanzierung langfristig verwertbarer, interdisziplinärer Forschungsvorhaben. Mit dem Ministerratsbeschluss vom 7. Juni 2017 wurde die Ausstattung der Nationalstiftung mit Mitteln in Höhe von 300 Millionen Euro für die Jahre 2018 bis 2020 beschlossen.
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