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ÖAW-Forscher/innen holen fünf ERC-Grants nach Österreich

Eva Beaujouan, Christoph Bock, Andrea Cuomo, Pascale Hugon und Nicolas Rivron werden mit hochrangigen Consolidator Grants des European Research Council ausgezeichnet. Mit ihren innovativen und siegreichen Projektanträgen werben sie über 10 Mio. Euro für die Grundlagenforschung in Österreich ein.

Forscher/innen von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) feierten auch bei der jüngsten Vergabe der Forschungspreise des European Research Council (ERC) erneut Erfolge: Mit Eva Beaujouan, Christoph Bock, Andrea Cuomo, Pascale Hugon und Nicolas Rivron erhalten insgesamt fünf Wissenschaftler/innen einen der heuer mit jeweils bis zu 3 Mio. Euro dotierten ERC Consolidator Grants.

Mit den Förderpreisen können die nun ausgezeichneten Forscher/innen ihre zukunftsweisenden und vielversprechenden Vorhaben in einer breiten Themenvielfalt umsetzen. In den kommenden fünf Jahren werden sie etwa dank neuer Stammzelltechnologien die frühesten Entwicklungsschritte eines Organismus erforschen sowie Studien zu Fertilität, spätbyzantinischem Griechisch als auch zum tibetanischen Buddhismus durchführen.

Vom Kinderkriegen über Immunzellen bis ins scholastische Tibet

Eva Beaujouan vom Institut für Demographie der ÖAW, die seit 1. November am Institut für Demografie der Universität Wien tätig ist, wird sich in ihren Forschungen unter dem Titel „Biological, Individual and Contextual Factors of Fertility Recovery“ auf Faktoren konzentrieren, die das Kinderkriegen von Eltern über 30 Jahren in Ländern mit niedrigen Geburtenraten beeinflussen.

Christoph Bock wird am CeMM – Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW zum Thema „Understanding and exploiting epigenetic regulation in CAR T cell therapy“ forschen. Dabei will er unter anderem herausfinden, wie menschliche Immunzellen gezielt für die Bekämpfung von Tumoren eingesetzt werden können. 

Unter dem Titel „The Meaning of Language. Digital Grammar of the Greek Taught at Schools in Late Constantinople“ wird Andrea Cuomo vom Institut für Mittelalterforschung der ÖAW das spätbyzantinische Griechisch studieren. Mithilfe modernster, unter anderem digitaler, Methoden will er dabei wesentliche Beiträge zu einem tieferen Verständnis dieser Sprache leisten.

Nicolas Rivron vom IMBA - Institut für Molekulare Biotechnologie der ÖAW geht mit seinem Projekt „A drug discovery platform for early human embryogenesis“ der Frage nach, wie sich Zellen während der Entwicklung selbst organisieren, um einen gesunden Organismus zu formen. Denn Fehler, die in diesen ersten Zyklen der Zellteilung passieren, haben oft schwerwiegende Folgen, wie etwa Fehlgeburten oder chronische Erkrankungen im Erwachsenenalter.

Pascale Hugon, Tibetologin am Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens der ÖAW, widmet sich in ihren Forschungen unter dem Titel „The Dawn of Tibetan Buddhist Scholasticism (11th-13th c.)“ der frühen Entwicklung der tibetischen Scholastik. Damit will sie auch dazu beitragen, tibetischen Denker/innen in der globalen Geistesgeschichte und Philosophie mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Großer Erfolg für die ÖA

Für die an der ÖAW betriebene Grundlagenforschung stellt die Auszeichnung mit diesen neuen Grants eine der bisher erfolgreichsten Förderrunden dar. Seit Beginn der Vergaben im Jahr 2007 konnten insgesamt bereits 56 Grants sowie 5 Proof of Concept Grants durch Forscher/innen der ÖAW eingeworben werden, an weiteren 10 Grants war die Akademie maßgeblich beteiligt.

Mehr als 92 Millionen Euro wurden dadurch an ERC-Förderungen nach Österreich geholt. Bei der Zuerkennung der europäischen Forschungsförderpreise zählt die Akademie zu den mit Abstand erfolgreichsten Forschungseinrichtungen des Landes.

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