Das zentrale Anliegen ist eine patientInnenzentrierte, spitzenmedizinische Versorgung akut und chronisch schwer kranker Schwangerer, Kinder und Jugendlicher, vom Ungeborenen bis zum jungen Erwachsenen – und zwar im optimierten, interdisziplinären Zusammenspiel verschiedenster SpezialistInnen und Berufsgruppen. „Durch das Zusammenwachsen der Fächer werden Schwangere und Kinder in den Mittelpunkt gestellt und nicht das einzelne Sonderfach“, erklärt die Neonatologin Angelika Berger, Leiterin des CCP. „Damit wird es uns gelingen, die Expertise der einzelnen Bereiche noch besser als bisher zu bündeln und somit die Leistungsfähigkeit in Patientenversorgung, Forschung und Lehre zu optimieren.“
Zahlreiche positive Effekte
„Die Aufgabe des CCP ist die Vernetzung aller in der Schwangeren-, Kinder- und Jugendmedizin tätigen Bereiche und Berufsgruppen am AKH Wien und an der MedUni Wien. Wir bieten den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Behandlung, und das möglichst an einem Ort ohne lange Wege. Darüber hinaus erwarten wir uns von dieser engen Kooperation eine zusätzliche Steigerung der organisatorischen Effizienz durch verbesserte Prozessabläufe“, sagt Herwig Wetzlinger, Direktor der Teilunternehmung AKH Wien.
Oswald Wagner, Vizerektor für klinische Angelegenheiten der MedUni Wien, ergänzt: „Das CCP verbindet die kompetente, interdisziplinäre medizinische Versorgung mit klinischer Forschung und Lehre auf höchstem wissenschaftlichen Niveau. Ein ähnliches Center gibt es bei uns höchst erfolgreich für die Therapie und Erforschung von Krebs, das Comprehensive Cancer Center Vienna. Unsere Erfahrungen dort haben gezeigt, wie wichtig es ist, die Expertisen der einzelnen Spezialfächer in einem Zentrum zu bündeln.“
Neue Herausforderungen der Pädiatrie
Die Pädiatrie hat sich wie viele andere Disziplinen in den vergangenen 20 Jahren immens verändert. Die Überlebenschancen vieler Kinder sind massiv gestiegen – zum Beispiel die von Frühgeborenen an der Grenze zur Lebensfähigkeit, Kindern mit angeborenen Stoffwechselerkrankungen, Organversagen oder seltenen, komplexen Herzfehlern. „Wir haben viele neue Medikamente zur Verfügung, speziell für den Bereich der seltenen Erkrankungen, die ein langfristiges Überleben ermöglichen. Das stellt uns zugleich vor große Herausforderungen, weil die Zahl der Patientinnen und Patienten mit komplexen chronischen Erkrankungen mit sehr speziellen Bedürfnissen ständig steigt und viele dieser jungen Menschen nur in einem großen Zentrum wie unserem CCP optimal behandelt werden können“, erklärt Berger.
Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Zentrums ist die Top-Ausbildung der MitarbeiterInnen durch gezielte Trainings im Pädiatrischen Simulationslabor, wo Szenarien von akuten lebensbedrohlichen Situationen ebenso wie praktische Skills, etwa das Verlegen von Gefäßzugängen oder die Intubation von Neugeborenen, geübt werden können. Gleichzeitig gibt es im Curriculum der MedUni Wien ein neues Programm, um das schwierige Elterngespräch zu simulieren und damit die angehenden Medizinerinnen bestmöglich auf diesen Aspekt des ärztlichen Berufes vorzubereiten – das geschieht mit Unterstützung von SchauspielpatientInnen.