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MedUni Wien: "Naturkalender"-App um allergene Pflanzen erweitert

Pollenservice der MedUni Wien ergänzt Citizen-Science-Projekt der Geosphere Austria

Der Pollenservice Wien der MedUni Wien erweitert gemeinsam mit Geosphere Austria die beliebte „Naturkalender“-App um allergene Pflanzen. Damit können Allergiker:innen nun direkt in der App die Blütezeiten von Erle, Baumhasel, Götterbaum und weiteren pollenreichen Pflanzen nachverfolgen und selbst Beobachtungen als Citizen Scientists beitragen.

Bisher waren in der von der Geosphere Austria betriebenen App schon die für Pollenallergiker:innen wichtigen Pflanzen Birke, Ragweed und Eiche neben einigen anderen verfügbar. Erweitert wurde nun auf Erle (Grau-Erle und Schwarz-Erle), Baumhasel, Gemeine Esche, Blumenesche, Götterbaum, Glatthafer, Wiesen-Lieschgras und Beifuß. Außerdem wurde eine eigene Kategorie für alle allergenen Pflanzen geschaffen, sodass diese schnell gefunden werden. Die Erweiterung wurde vom Pollenservice Wien der MedUni Wien in Kooperation mit der Geosphere Austria erarbeitet. Die Dokumentation durch die ganze Pollensaison hindurch ist nun möglich und überaus nützlich für Betroffene. Maximilian Bastl vom Pollenservice Wien erklärt dazu: „Die Esche ist immer noch ein vernachlässigtes Allergen, das weniger Beachtung als die Birke erfährt. Der Götterbaum ist ein neues Allergen im Kommen, das wirklich dokumentiert werden sollte. Und auch beim Beifuß gibt es gerade durch die späte Blüte im Herbst wie in den vergangenen zwei Jahren Handlungsbedarf zur Überwachung.“

Birkenblüte im Fokus

Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn bietet das Projekt eine wertvolle Unterstützung für Menschen mit Pollenallergien. Besonders vor der Birkenblüte, die in Wien zwischen Mitte März und Anfang April beginnt, können Interessierte durch ihre Meldungen aktiv zur Forschung beitragen. Der Pollenservice Wien informiert laufend über aktuelle Entwicklungen und betont die Bedeutung regelmäßiger Pollenvorhersagen. Rechtzeitig vor der Blüte der Birken können alle Interessierten der Forschung helfen. Sie können jetzt den Standort und den Blühfortschritt der Pflanzen erfassen. Das ist besonders hilfreich für Betroffene, da sie in der App schnell sehen können, wie es in ihrer Umgebung aussieht und wie weit die Pflanzen entwickelt sind.

„Pollenallergiker:innen sollten über die Quelle ihres Allergens Bescheid wissen und die entsprechende Pflanze im besten Fall erkennen können“, betont Maximilian Bastl. Denn der Pollenflug ist in unmittelbarer Nähe zu einer blühenden Pflanze ungleich höher. Um das Bild zu verdeutlichen: In einem einzigen Kätzchen der Birke befinden sich Millionen Pollenkörner. Gerät man direkt in eine Pollenwolke von stäubenden Kätzchen, so ist man durch die Nähe bedingt bereits hohem Pollenflug ausgesetzt (auch wenn es sich nur um ein einzelnes blühendes Exemplar handelt). Der Blühbeginn wird vom Wetter, insbesondere von den Temperaturen kurz vor der Blüte, gesteuert. Gute Neuigkeiten für Betroffene: der Besatz mit Kätzchen, also das Potenzial, ist dieses Jahr durchschnittlich. Eine überdurchschnittliche Blüte ist damit unwahrscheinlich.

Phänologie und Naturkalender – Citizen Science seit 1851

Mit der kostenlosen App „Naturkalender“ lässt sich der Entwicklungsstand der allergenen Pflanzen und anderer phänologischer Zeigerpflanzen für die eigene Region dokumentieren und österreichweit vergleichen. Wobei die GeoSphere Austria den Fokus auf der gesamten Phänologie hat. Seit 1851 besteht das Beobachtungsnetzwerk und soll mit der Integration der allergenen Pflanzen durch den Pollenservice Wien weitere Beobachter:innen gewinnen. Seit dem Launch der App im Jahr 2019 gehen jährlich zwischen 5.500 und 33.000 phänologische Beobachtungen ein. Die von der Bevölkerung gesammelten Daten gehen auch in nationale und internationale Forschungsprojekte ein, zum Beispiel für Untersuchungen, wie Pflanzen und Tiere auf Änderungen des Klimas reagieren, sowie in anwendungsorientierte Projekte wie die Saisonale Anpassung von Mahdzeitpunkten von Blühstreifen. Mitmachen können alle, die sich für Pflanzen interessieren. Erste Gehversuche von Neulingen werden durch die aktive Community mit Rat und Unterstützung innerhalb der App immer gern begleitet. So kann auch ein learning by doing in diesem Citizen Science Projekt für ein besseres Verständnis der Natur und der witterungsabhängigen Entwicklung der Pflanzen führen. Den Downloadlink und weitere Informationen finden Sie unter www.naturkalender.at .

Weiterführende Informationen

Webseite Pollenservice Wien: www.pollenservice.wien
Website Naturkalender: www.naturkalender.at
Social media: „pollenpaar“ auf Instagram, X, Bluesky und TikTok
„GeoSphere_AT“ auf X und „geosphere_at“ auf Instagram

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