„Vor allem die patientenspezifische, individuelle Diagnose mittels Einzelmolekülanalysen hilft uns, einen gezielten Diätplan zu erstellen und unerwartete Ausbrüche zu verhindern“, erklärt Karin Hoffmann-Sommergruber vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien, die gemeinsam mit Barbara Bohle (Leiterin des Instituts für Pathophysiologie und Allergieforschung) und Zsolt Szépfalusi (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde) das Organisationskomitee des Kongresses anführt.
Zucker als Booster für Allergene?
Das Management jener PatientInnen, vor allem jener mit schweren, lebensgefährlichen, anaphylaktischen Beschwerden, ist auch beim EAACI ein zentrales Thema. Außerdem wird in der Allergologie allgemein – und auch an der MedUni Wien – derzeit vermehrt untersucht, inwiefern Zucker und Lipidstrukturen als Nahrungsbestandteile mit Allergenen interagieren und so deren Wirkung verstärken. Ziel ist es, künftig brauchbare Immuntherapien auch für Nahrungsmittelallergiker entwickeln zu können.
Europa gibt pro Jahr 100 Milliarden Euro für Allergiebehandlung aus
Am häufigsten sind immer noch inhalative Allergien, bei denen die Allergene über die Atemluft aufgenommen werden, also mittels Pflanzenpollen, Schimmelpilzen, Hausstaubmilben oder über Tierhaare. Rund eine Million ÖsterreicherInnen leiden unter einer Pollenallergie, davon jeder Dritte an einer Gräserallergie.
Nach Angaben der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) sind 30 Prozent der Bevölkerung von irgendeiner Art von Allergie betroffen, Trend steigend. Laut ECARF belaufen sich die Kosten für das Gesundheitswesen in Europa aufgrund von Allergischem Asthma, Nahrungsmittelallergien, Allergien auf Medikamente und Insektenallergien auf 100 Milliarden Euro jährlich.
Termin: EAACI-Kongress in Wien
Von Samstag, 11. Juni 2016, bis Mittwoch, 15 Juni 2016, findet in der Messe Wien der Kongress der EAACI (European Academy of Allergy and Clinical Immunology) statt, das lokale OK-Komitee führen Barbara Bohle, Karin Hoffmann-Sommergruber (beide vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung) und Zsolt Szépfalusi (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde) von der MedUni Wien an. Alle Infos: www.eaaci2016.org