LISAvienna Business Seminar: Medizinprodukte erfolgreich auf den Markt bringen - Einkaufsprozesse und Erstattung im österreichischen Gesundheitssystem

Nachdem zuletzt Einblicke in den internationalen Medizintechnik-Vertrieb auf der Agenda standen war das gestrige Business Seminar ganz dem österreichischen Markt gewidmet. Das Thema Einkaufsprozesse und Erstattung im österreichischen Gesundheitssystem brachte 72 TeilnehmerInnen aus 51 Unternehmen zusammen.

Walter Vozi, Verantwortlicher für die Medizintechnik beim Wiener Krankenanstaltenverbund für das Projekt KH Nord, gab Einblicke in die Beschaffungsprozesse im Krankenhaus. Neben den Grundvoraussetzungen wie CE Zertifizierung und Qualitätsmanagement stellte er die Abläufe vor, die Einkaufsentscheidungen im Krankenhaus zugrunde liegen. Der Prozess reicht vom Projektantrag durch ÄrztInnen, Pflegepersonal, Technik und andere Bedarfsträger über die Einholung und Prüfung von Angeboten, den Vertrag, Installation, Inbetriebnahme und Schulung bis zu Instandhaltung und Abholung. Vozi stellte klar, dass Produktqualität allein nicht ausreicht um eine Einkaufsentscheidung im Krankenhaus zu tätigen.

Im zweiten Vortrag sprach Agnes Kisser vom Ludwig Boltzman Institut für Health Technology Assessment. Zusammen mit der Institutsleitern Claudia Wild leitet sie dort die Projektgruppe „Bewertung medizinischer Einzelleistungen“. Ihre Präsentation fokussierte auf die Nutzenbewertung von Medizinprodukten für Refundierungsentscheidungen. Neben den Einreichmodalitäten wurden auch Beispiele aus der Praxis besprochen. Hier zeigte sich, dass die wenigsten der eingereichten Leistungen am Ende tatsächlich für die Erstattung empfohlen werden. Ein Hauptgrund hierfür sind oft mangelhafte Studien, die keinen eindeutigen Rückschluss auf die medizinische Evidenz der Leistung liefern.

Philipp Lindinger, Geschäftsführer des Branchenverbands AUSTROMED, sprach über die Erstattung im extramuralen Bereich. Anhand eines Flussdiagramms verdeutlichte er den beschwerlichen Weg, den Medizinprodukte von der Einreichung über mehrere Prüfungen bis hin zur Aufnahme in die Tarifliste gehen müssen. Abschließend thematisierte er wie die AUSTROMED versucht, Erstattungsprozesse in Zukunft noch transparenter zu machen und präsentierte die Idee „Nicht bei, sondern mit Medizinprodukten sparen!“.

Ergänzend zum fachlichen Input hatten die TeilnehmerInnen bei Wein und Brötchen die Gelegenheit, sich untereinander und mit den Vortragenden individuell über ihre Erfahrungen im Bereich der Erstattung in Österreich auszutauschen.

Peter Halwachs und Martin Mayer von LISAvienna lieferten im Rahmen der Veranstaltung auch einen Überblick über die nächsten Termine und Veranstaltungen für Wiener Life Sciences Unternehmen. Unter anderem wurden die Förderprogramme Shared Research Facilites und Pro Industry der Wirtschaftsagentur Wien vorgestellt und der LISAvienna Messekalender für 2015 präsentiert. Zusätzlich wurde auf die kommende Erhebung für die LISA Branchenstatistik und das Austrian Life Sciences Directory hingewiesen und um aktive Teilnahme ersucht.

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