LBG: „Open Innovation in Science“: Reden Sie mit!

Wie können psychische Erkrankungen besser erforscht werden?

Indem Betroffene zu Wort kommen: Die Initiative "Open Innovation in Science" lädt PatientInnen, Angehörige und ExpertInnen unter www.redensiemit.org dazu ein, bei der Entwicklung von Forschungsfragen mitzuwirken.

Jeder fünfte Mensch erkrankt laut Statistik im Laufe seines Lebens psychisch. Psychische Leiden sind inzwischen eine der häufigsten Ursachen für Krankschreibungen und ihre Zahl hat sich seit 1994 mehr als verdoppelt. Um die Erforschung psychischer Krankheiten besser am tatsächlichen Bedarf der Betroffenen auszurichten, startet die Ludwig Boltzmann Gesellschaft die Initiative "Reden Sie mit!" (www.redensiemit.org). Damit erhalten erstmals Beteiligte selbst die Chance, Forschungsfragen aktiv mitzugestalten.

"Viele Angehörige von psychisch erkrankten Menschen entwickeln sich zu Experten - sie begleiten Betroffene im Alltag, kennen viele Bedürfnisse und Herausforderungen in Bezug auf Symptome, Diagnose und Behandlung. Diese Initiative der Ludwig Boltzmann Gesellschaft bietet auch Angehörigen die Chance ihr Wissen in die zukünftige Forschungsarbeit einzubringen - das ist ein Meilenstein für einen besseren Umgang mit psychischen Erkrankungen", betont Edwin Ladinser, Geschäftsführer der Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter (HPE).

Initiative startet am 16. April - Registrierung ab heute möglich
Über die Online-Plattform www.redensiemit.org können Erkrankte, Angehörige, PsychotherapeutInnen, PsychologInnen, PsychiaterInnen und alle anderen Interessierten Vorschläge einreichen, welche Probleme und ungelösten Fragen aus den Bereichen Vorbeugung, Früherkennung, Diagnose, Behandlung, Betreuung und Begleitung psychisch Erkrankter in der Wissenschaft aufgegriffen werden sollen. Seit heute können sich Interessierte auf der Plattform registrieren, ab dem 16. April 2015 ist die Plattform für Beiträge geöffnet.

Die Initiative wird von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft getragen und international von einem renommierten Advisory Board unterstützt, dem unter anderem VertreterInnen der WHO, der Harvard Medical School, der Max-Planck-Gesellschaft und des Österreichischen Wissenschaftsfonds angehören. Die "Open Innovation in Science"-Initiative will in einem zweistufigen Verfahren Personen in die Generierung neuer Forschungsfragen einbinden und anschließend WissenschaftlerInnen für die Anwendung von Open Innovation-Methoden in der Forschung trainieren.

"Mit der Initiative gehen wir ganz neue Wege in der Wissenschaft:
Open Innovation bedeutet, den Forschungsprozess zu öffnen und neue Perspektiven mit einzubeziehen", so Josef Pröll, Präsident der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. "Gerade bei der Erforschung psychischer Krankheiten erscheint uns dieser Ansatz sehr vielversprechend, da es WissenschaftlerInnen möglich wird, ihre Forschung gezielt an den Bedürfnissen der PatientInnen und ihres Umfeldes auszurichten. Zudem möchten wir mit unserer Initiative dazu beitragen, die gewonnenen Erkenntnisse zum Forschungsprozess an NachwuchswissenschaftlerInnen weiterzugeben", erklärt Pröll.

Über Open Innovation in Science
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft startet im Frühjahr 2015 die Initiative "Open Innovation in Science", die es Interessierten und Betroffenen ermöglichen soll, am Forschungsprozess und vor allem an der Generierung von Forschungsfragen teilzunehmen. Der Fokus der Initiative liegt zunächst auf dem Bereich Gesundheitswissenschaften und psychischen Erkrankungen. Die Forschung soll durch die gezielte Öffnung des Innovationsprozesses den Wissensaustauch von unterschiedlichen AkteurInnen forcieren, wodurch es möglich wird, relevantes Wissen von außen in die Forschung hereinzutragen. Im April 2015 wird "Open Innovation in Science" einen Crowdsourcing-Prozess (Reden Sie mit!) zum Thema psychische Erkrankungen anstoßen. Weitere Informationen unter www.openinnovationinscience.at.

Über die Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist der Forschungsinkubator im Bereich der Health Sciences in Österreich und betreibt 18 Forschungseinrichtungen (Ludwig Boltzmann Institute/LBI) mit rund 550 MitarbeiterInnen. Die LBG steht mit ihrem Motto "Nahe am Menschen" für die Behandlung gesellschaftsrelevanter Forschungsfragen.

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