Nach Botanic Quest, einer informativen Handy-Schnitzeljagd für Schüler durch den Botanischen Garten, präsentiert das Gregor Mendel Institut ein weiteres Online-Angebot für Kinder: Mit gmi4kids.com können Schülerinnen und Schüler das im Biologie-Unterricht erworbene Wissen spielerisch vertiefen. Die Spiele zu den Themen Wurzeln, Blätter und Bestäuben sollen sollen auch die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer unterstützen.
„Die faszinierende Welt der Pflanzen ist für viele Kinder noch wenig erschlossen. Die Schule ermöglicht ihnen die ersten Schritte, um die Pflanzenwelt zu verstehen. Als eines der führenden Pflanzenforschungsinstitute der Welt wollen wir dazu beitragen, Kinder und Jugendliche für dieses wichtige Thema zu begeistern“, sagt Markus Kiess, Direktor des Wiener Gregor Mendel Instituts für Molekulare Pflanzenbiologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. „
„Computerspiele sind sinnvoll, um bereits Gelerntes anzuwenden: Schülerinnen und Schüler genießen das Erfolgserlebnis eines richtig gelösten Rätsels. Bereits im Mai haben wir daher Botanic Quest präsentiert, ein Handy-Quiz für den Botanischen Garten der Universität Wien beim Belvedere. Die neue Seite gmi4kids dient nun dazu, den Biologieunterricht zu ergänzen“, so Kiess. Die Spiele sind bewusst in verschiedenen Schwierigkeitsgraden gestaltet und sprechen sowohl visuelle wie auch motorische Lerntypen an. Durch die Seite führt Gregor, ein Pflanze, inspiriert von der Pflanze Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana), dem Lieblingsforschungsobjekt der Pflanzenforscher.
Folgende Spiele stehen auf www.gmi4kids.com zu Verfügung:
Themenwelt Blätter
Das erste Spiel ist zweiteilig. Der erste Teil ist ein Lesetext, der in der Klasse gemeinsam erarbeitet werden kann. Der Text ist sehr anspruchsvoll, besonderer Wert wurde auf die richtige Verwendung von Fachwörtern gelegt. Einige Wörter im Text sind fett gedruckt, diese werden in der Einsetzübung verwendet und sollten vertieft werden.
Im zweiten Teil des Spiels sollen die Wörter mit der Maus in die richtigen Lücken gezogen werden. Anspruch: hoch
Im zweiten Spiel werden die Teile des Blattes in kurzen Sätzen benannt. Danach werden die Bezeichnungen mit der Maus in die Schemazeichnung eines Blattes eingetragen. Darauf könnten die Kinder im Unterricht auch mit einem echten Blatt vorbereitet werden, an dem man die Teile gut erkennen und besprechen kann. Anspruch: niedrig
Das dritte Spiel widmet sich Blättern, die im Lauf der Evolution ihr Aussehen so verändert haben, dass sie kaum mehr als Blatt zu erkennen sind. Sie haben spezielle Funktionen übernommen. Das Spiel bietet wieder einen sehr ausführlichen Lesetext, der gemeinsam oder als Hausübung erschlossen werden kann. Dazu gehören Bilder von Pflanzenorganen, die sich aus Blättern entwickelt haben, sowie die Erklärung für den Grund der Anpassung. Die Bezeichnungen sind fett gedruckt und sollen im zweiten Teil des Spieles in die Lücken geschrieben werden.
Im Lückentext werden Pflanzenporträts beschrieben, ihre Umwelt und der Grund für die Anpassung der ursprünglichen Blätter. Die Pflanze selbst ist als Bild zu sehen. Die Kinder schreiben die Bezeichnung für das passende Pflanzenorgan in die Lücken. Im Unterricht könnten einige lebende Pflanzen mit umgewandelten Blättern vorgestellt werden – z.B. der Kaktus. Anspruch: sehr hoch
Das vierte Spiel ist ein Memory, das ein Bild eines Blattes einem Baumnamen zuordnet. Hier könnten im Unterricht Blätter gesammelt, Blattformen und Bäume besprochen werden. Anspruch: sehr niedrig
Themenwelt Wurzeln
Im ersten Spiel werden verschiedene Wurzelformen im Text beschrieben und durch dazugehörige Bilder erklärt. Ein Memory verbindet danach Bilder von Wurzeln mit ihrer Bezeichnung. Im Unterricht könnten verschiedene Wurzelformen gezeigt und benannt werden. Anspruch: mittel
Das nächste Spiel beginnt mit einer kurzen Einführung in das Wurzelwachstum, bei der die Leitwörter fett gedruckt sind. Diese Leitwörter werden im Lückentext eingesetzt. Sie sind aber zusätzlich noch in einem Kasten zusammengestellt.
Daran schließt sich ein Text an, in dem ein Experiment zum Wurzelwachstum beschrieben ist. Hier sollen nun die richtigen Wörter eingetragen werden. Dieser Text kann gemeinsam oder als Hausübung erarbeitet werden. Das beschriebene Experiment kann auch in der Klasse durchgeführt werden. Anspruch: sehr hoch
Themenwelt Bestäubung
Die Spiele zur Bestäubung bieten sehr anspruchsvolle Texte, in denen nicht nur einige Fortpflanzungsorgane von Pflanzen genannt und definiert werden, sondern in denen auch die Bestäubung kurz gefasst erklärt wird. Diese Texte sollten eingesetzt werden, nachdem im Unterricht bereits die Bestäubung mit den Kindern durchgearbeitet worden ist. Sie können gut zur Festigung des Gelernten dienen und lassen sich gemeinsam oder als Hausübung erarbeiten. Die Lesetexte müssen verstanden und verarbeitet werden, bevor die Spiele gespielt werden können.
Auf den Lesetext des ersten Spiels, in dem die Leitwörter fett gedruckt sind, folgt ein Lückentext. Im Lückentext kann das Verständnis des Lesetextes überprüft werden. Die Lösungswörter müssen in die Lücken geschrieben werden.
Auf den Lesetext des zweiten Spiels folgt ein Text, in dem Sätze in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen, um den Vorgang der Bestäubung zu beschreiben. Hier könnte gemeinsam in Gruppen gearbeitet werden. Anspruch beider Spiele: sehr hoch
Ein Medienraum mit spektakulären Fotos aus der Pflanzenforschung und Lernvideos ergänzet die Seite. Entwickelt wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit Science Pool VIF – Verein zur Interessensförderung bei Kindern und Jugendlichen www.sciencepool-vif.org
Über das GMI
Das Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) wurde von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Jahr 2000 gegründet, um Spitzenforschung in der molekularen Pflanzenbiologie zu fördern. Das GMI gehört zu den weltweit wichtigsten Pflanzenforschungseinrichtungen. Mit mehr als 100 MitarbeiterInnen aus 25 Ländern erforscht das GMI primär die Grundlagen der Pflanzenbiologie, vor allem molekulargenetische Aspekte wie epigenetische Mechanismen, Populationsgenetik, Chromosomenbiologie, Stressresistenz und Entwicklungsbiologie. Das GMI befindet sich in einem modernen Laborgebäude der Österreichischen Akademie der Wissenschaften auf dem Campus des Vienna Biocenter, auf dem mehrere Forschungsinstitute sowie Biotechnologie-Firmen angesiedelt sind.