Wien (OTS/FWF) - Die Coronakrise kam ohne Warnung. Jetzt hat sie die Welt fest im Griff, weite Teile des gesellschaftlichen Lebens werden danach ausgerichtet und massiv eingeschränkt. Die Wissenschaft ist in zweierlei Hinsicht betroffen: einerseits bleiben für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Büros und Labore verschlossen, andererseits läuft fieberhaft die Suche nach einer Lösung für die Pandemie und ihre weitreichenden Folgen in allen Lebensbereichen. Auch FWF-Präsident Klement Tockner betont in einer Stellungnahme zur Coronakrise die zentrale Bedeutung der Wissenschaft. „Ohne jene wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten gewonnen haben, würden wir weder so schnell das Virus verstehen noch ein wirksames Medikament oder einen Impfstoff entwickeln können“, so Tockner, und weiter: „Wesentlich sind internationale Zusammenarbeit sowie der freie Zugang zum Wissen. Denn wir stehen in einem globalen Wettlauf mit der Zeit.“
Nach China ist jetzt Europa der Hotspot der Ausbreitung des Coronavirus; morgen ist es womöglich die USA und übermorgen dann Afrika. Wissenschaftsminister Heinz Faßmann betont: „Die Gesellschaft braucht Hoffnung und die Wissenschaft kann Hoffnung vermitteln, reale Bedrohungen abwenden. Das ist ihr schon immer gelungen und wird ihr auch diesmal gelingen. Aus dem Grund trete ich auch so entschieden dafür ein, Wissenschaft und Forschung als Zukunftsgestalter in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken“, und weiter: „Das gesammelte Wissen der letzten Jahre bildet die Grundlage für jene Maßnahmen, die jetzt gesetzt werden. Und diese betreffen das Leben von sehr vielen Menschen. Jetzt zeigt sich der große Wert einer qualitätsvollen Grundlagenforschung, wie sie in Österreich maßgeblich vom FWF gefördert wird“.
Forscherinnen und Forscher suchen Lösung
Forscher stehen jetzt im Mittelpunkt. Etwa Josef Penninger, Life Sciences Institut der Universität British Columbia in Vancouver (Kanada) und ehemaliger Leiter des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), der derzeit bei der Entwicklung eines Corona-Medikaments ganz vorne dabei ist; der Virologe Christoph Steininger von der Medizinischen Universität Wien, der an mehreren EU-weiten Forschungsprojekten zum Coronavirus beteiligt ist; aber auch Claus Lamm, Universität Wien, der sich mit den Effekten von akutem Stress auf das Sozialverhalten auseinandersetzt (siehe auch: https://scilog.fwf.ac.at/) – das sind alles FWF-geförderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Erkenntnisse nun weltweit gefragt sind.
FWF-Akutförderungen und weitere Maßnahmen für die Wissenschaft
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zählen jetzt aber auch zu den Betroffenen. Daher hat das FWF-Präsidium rasch Maßnahmen beschlossen, um die Forschenden in der derzeitigen Situation bestmöglich zu unterstützen. Die Maßnahmen betreffen sowohl die Projektabwicklung als auch die Projekteinreichung. Weitere Details zu den „Coronamaßnahmen“ des FWF finden Sie unter www.fwf.ac.at/corona
Mit der vom FWF neu eingerichteten „Akutförderung SARS-CoV-2“ wird es ab sofort eine „Fast-Track-Schiene“ für jene Anträge geben, die sich mit der Erforschung humanitärer Krisen wie Epidemien und Pandemien beschäftigen. In ausgewählten Programmen des FWF werden diese Anträge bevorzugt erfasst und in Begutachtung geschickt, um so eine rasche Förderungsentscheidung innerhalb weniger Wochen zu erhalten. Ziel ist es, möglichst schnell weitere wissenschaftlich hochqualitative Projekte an Forschungsstätten in ganz Österreich anzustoßen und so Kapazitäten und Strukturen auszubauen, die dazu beitragen, die aktuelle sowie mögliche künftige humanitäre Krisen meistern zu können. Weitere Details zur Akutförderung SARS-CoV-2 finden Sie unter www.fwf.ac.at/corona
FWF Der Wissenschaftsfonds
Der FWF ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. Er unterstützt – nach internationalen Qualitätsmaßstäben – herausragende Forschungsprojekte sowie exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich der Gewinnung, Erweiterung und Vertiefung wissenschaftlicher Erkenntnisse widmen.
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