Bundesministerin Schramböck: Umsatz des Life Science-Sektor auf Rekordniveau von über 22 Milliarden Euro gestiegen

Life Science Report Austria 2018 zeigt deutliches Wachstum bei Umsatz und Beschäftigten. Knapp 55.500 Personen erwirtschaften 22,4 Milliarden Euro.

Der Life Science-Sektor hat sich in Österreich sehr positiv entwickelt: Die Branchenumsätze haben einen Rekordwert von über 22 Milliarden Euro erreicht, das entspricht einem Anstieg von 17 Prozent und bereits 6,1 Prozent des heimischen BIP. Mehr als 900 Unternehmen (+ 11 Prozent) mit knapp 55.500 Mitarbeitern sind aktuell bereits in der Branche tätig. Zu diesem Ergebnis kommt der heute präsentierte Life Science Report Austria 2018, der von der aws im Auftrag des Ministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort erstellt wurde.

„Der Bericht bestätigt, wir sind mit der unseren Initiativen und Förderungen im Life Science-Bereich am richtigen Weg. Mit der konsequenten Unterstützung, wie beispielsweise durch die Förderungen der aws spielt der Life Science Sektor für den österreichischen Wirtschaftsstandort heute eine Schlüsselrolle. Dabei ist die Branche nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht enorm bedeutend, sondern der Biotech, Pharma und Medizintechniksektor ist auch auschlaggebend, um in der Gesundheitsvorsorge eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Der Sektor ist somit von strategischer Bedeutung, sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, bei der Präsentation des Reports. Diese Bedeutung zeigt sich auch in den wirtschaftspolitischen Strategien der Bundesregierung: So nehmen die Life Sciences sowohl in der FTI 2020 Strategie eine entscheidende Rolle ein und sind zudem in der „Zukunftsstrategie Life Sciences und Pharmastandort Österreich“ ausgearbeitet.

aws LISA schließt Finanzierungslücke in frühen Phasen

Auf die Bedeutung der Life Sciences verweist auch aws Geschäftsführer Bernhard Sagmeister: „In den vergangenen Jahren hat sich Österreich als international angesehener Standort für Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette etabliert. Diese dynamische Entwicklung zeigt sich beispielsweise am großen Interesse internationaler Unternehmen, mit heimischen Playern zu kooperieren.“ Gleichzeitig steht innovativen Unternehmen mit den aws Förderungsprogrammen LISA Preseed und LISA Seed bereits in sehr frühen Unternehmensphasen wichtige finanzielle Unterstützung zur Verfügung. Das LISA Programm, komplettiert durch kompetente und maßgeschneiderte Beratung und Internationalisierungsmaßnahmen beugt dadurch Marktversagen vor.

Profitiert hat der Standort neben den finanziellen Initiativen aber auch durch eine enge Verknüpfung von akademischer Forschung, mit herausragenden medizinischen Praxis, international angesehenen Experten und einer aktiven Start-up-Landschaft. In Kombination mit der effektiven öffentlichen Unterstützung wurde für innovative Unternehmen ein ideales Umfeld für einen effizienten Wissenstransfer geschaffen.

Gute Starthilfe für junge Unternehmen

Die herausragende Stellung der Life Sciences in Österreich wird nicht zuletzt auch von den Unternehmen selbst bestätigt. Andreas Grassauer, CEO der Wiener Marinomed Biotech AG (Marinomed) sagt: „Die heimische Life-Science-Szene ist sehr lebendig. Österreich hat alle Zutaten zum Erfolg – hervorragend ausgebildete Fachkräfte, kompetente Institute, eine zentrale Lage, gute Starthilfe für junge Unternehmen. Davon haben auch wir profitiert und halten daher bewusst einen Großteil unserer Wertschöpfungskette in Österreich.“ Das Unternehmen wurde 2006 als Spin-off der Verterinärmedizinischen Universität gegründet, heute liefert das Unternehmen in mehr als 30 Länder weltweit Nasen-und Rachensprays sowie Pastillen gegen virale Erkältungskrankheiten. „Mit unserem schlagkräftigen Experten-Team schaffen wir Innovationen für den Weltmarkt. Für die starke Entwicklung unseres Unternehmens haben wir in Österreich optimale Unterstützung bekommen“, sagt Andreas Grassauer.

Starker Fokus auf Digitalisierung

Auf diesem Fundament soll nun weiter aufgebaut werden. Der Fokus liegt dabei künftig verstärkt auf dem Bereich der Digitalisierung, die sich auch in den Life Sciences zu einem wichtigen Innovationstreiber entwickelt hat. Dies zeigt sich auch deutlich im Report: So konnte gerade im Medizintechnik-Bereich 2017 bereits ein regelrechter Boom bei e-Health- und Telemedizin-Anwendungen festgestellt werden. 36 Prozent der Unternehmen sind bereits in diesem Feld tätig und die Hälfte aller Neugründungen in den letzten 3 Jahren geht auch auf den Digital Health Sektor zurück. Auf diesen Entwicklungen soll weiter aufgesetzt werden.

Neue Life Science Projektideen bekommen auf dem Weg in die Firmengründung das notwendige Rüstzeug zur Umsetzung in kommerziell skalierbare Geschäftsmodelle. Neben dem LISA Programm geht dafür der Internationale Businessplan Wettbewerb Best of Biotech 2019 in die 9. Runde. Dabei wird sowohl monetäre Unterstützung als auch maßgeschneidertes Mentoring auf dem Weg zur erfolgreichen Life Science Firmengründung geboten.

Der Life Science-Sektor in Zahlen

Der Life Science-Sektor in Österreich besteht aus den Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie und Pharma. Mit mehr als 550 Unternehmen und 26.630 Mitarbeitern ist die Medizintechnik der größte Bereich der Life Sciences. Die Anzahl der Unternehmen hat dabei seit der Erhebung 2014 um rund 14 Prozent zugelegt. Der Umsatz ist um 13 Prozent auf insgesamt 8,44 Milliarden Euro gewachsen.

In der Biotechnologie hat die Zahl an Unternehmen seit 2014 klar zugenommen, seit 2010 hat sich die Anzahl sogar beinahe verdoppelt: 127 Unternehmen beschäftigen aktuell 1.830 Mitarbeiter, das entspricht einem Plus von rund 10 Prozent. Die Umsätze der österreichischen Biotechnologie-Unternehmen haben seit 2014 um 58 Prozent auf rund 313 Millionen Euro zugelegt. Mit 170,8 Millionen Euro werden mehr als die Hälfte des Umsatzes wieder in Forschung und Entwicklung investiert.

Im reinen Pharmasektor sind österreichweit 35 Unternehmen aktiv und beschäftigen insgesamt 3.600 Mitarbeiter, das entspricht einem Plus von 16 Prozent zum Vergleichszeitraum 2014. Dabei stellen sie einen bedeutenden Teil zum Wirtschaftsstandort bei: Die Umsätze der Branche sind seit 2014 um rund 30 Prozent gestiegen und betragen aktuell 1,4 Milliarden Euro.

In Österreich gibt es 55 Forschungsstätten (Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) im Bereich der Life Sciences. Mehr als 21.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren 2017 in der Forschung und Ausbildung tätig, die Anzahl der Studierenden ist auf mehr als 67.000 gestiegen. Das Life Science-Budget der Forschungseinrichtungen betrug zuletzt 1,55 Milliarden Euro. Mit 1,35 Milliarden Euro wird ein Großteil davon vom Bund zur Verfügung gestellt.

Über den Life Science Report Austria 2018

Der aktuelle Life Science Report Austria 2018 analysiert die österreichische Szene der Biotechnologie, Pharma und Medizintechnik bereits zum vierten Mal und zum zweiten Mal umfassend auch die heimische Forschungslandschaft.

Der Bericht wurde durch das Programm aws Life Science Austria (LISA) verfasst, in Zusammenarbeit mit den Life Science-Clustern Human.technology Styria, LISAvienna, Medizintechnik Cluster Oberösterreich, Standortagentur Tirol/Cluster Life Sciences und dem Technopol Krems der ecoplus. Die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich sowie den Industrieverbänden Austrian Biotech Industry - ABI, Austromed und Pharmig. Die Erstellung des Reports wurde gemeinsam mit der BIOCOM AG durchgeführt.

Der gesamte Bericht steht auf www.aws.at und www.lifescienceaustria.at zum Download zur Verfügung.

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