Das junge Biotech-Unternehmen Proxygen erhielt gestern mit dem BI Innovation Prize für 12 Monate kostenfrei Büro- und Laborflächen im neuen Start-Up Labs Inkubator des Vienna BioCenters sowie Zugang zur Expertise von Boehringer Ingelheim. Proxygen entwickelt Therapien gegen Krebs und andere lebensbedrohliche Krankheiten, indem es die endogene Protein-Qualitätskontrolle neu programmiert. Kooperationen mit Start-ups aus der Life-Science-Community sind ein wichtiges Element in der Forschungsstrategie des Pharmaunternehmens.
Der 2015 in Boston ins Leben gerufene BI Innovation Prize wurde heuer erstmals außerhalb der USA und Japan verliehen. „Wir freuen uns sehr, dass wir den erfolgreichen BI Innovation Prize jetzt nach Europa bringen und damit die Innovationskraft junger Life-Science Unternehmen würdigen und unterstützen können“, sagt Ioannis Sapountzis, Global Head, Business Development and Licensing bei Boehringer Ingelheim. „Mit der Idee, zelluläre und genetische Screens mit ihrem Ansatz zu kombinieren, krankheitsverursachenden Proteine mittels kleiner Moleküle gezielt zu beseitigen, stach Proxygens Bewerbung sofort heraus. Mit diesem Konzept wird ein neuer Weg in Richtung dringend benötigter Medikamente gangbar“, erklärt Guido Boehmelt, Leiter von Research Beyond Borders bei Boehringer Ingelheim Wien den Juryentscheid für das Biotech-Unternehmen Proxygen.
Nicht-Behandelbares behandeln
Proxygen hat ein neuartiges molekulares Prinzip entwickelt, das es erlaubt Proteine, die bisher als untherapierbar galten, effizient zu entfernen. Dies wird durch eine besondere Art kleiner Moleküle erreicht, die die natürliche Abbaumaschinerie von Zellen umprogrammieren können, um jene Proteine gezielt abzubauen, die z.B. die Hauptursache für Erkrankungen wie Krebs sind. Damit geht Proxygen in diesem Wissenschaftsfeld neue Wege. „Es ist eine große Auszeichnung mit dem BI Innovation Prize in der Tasche in die neuen Start-Up Labs am Campus des Vienna Biocenters einziehen zu können“, so Matthias Brand, Managing Director und Forschungsleiter bei Proxygen. „Wir freuen uns sehr darüber und auf den zukünftigen Austausch mit Boehringer Ingelheims Forscherinnen und Forschern.“
Gemeinsam zum Forschungsdurchbruch
Für Boehringer Ingelheim, das zu den führenden forschenden Pharmaunternehmen zählt, sind Kooperationen mit der Life-Science Community ein wichtiger Pfeiler der Forschungsstrategie. „Die Zusammenarbeit mit jungen Life-Science-Unternehmen gibt wesentliche Impulse für den Ausbau unserer Pipeline von first-in-class Medikamenten der nächsten Generation“, erklärt Ioannis Sapountzis. „Unser Innovationspreis würdigt einerseits das Engagement und die Risikobereitschaft, die es braucht, um ein neues Unternehmen zu gründen und gibt uns die Gelegenheit den Biotech-Unternehmerinnen und -unternehmern mit unserer Expertise zu helfen, dringend benötigte medizinische Durchbrüche für Patienten zu entwickeln“, so Sapountzis zur Bedeutung des BI Innovation Prize. Die Start-Up Labs am Campus des Vienna Biocenters stellen ein ideales Umfeld und Netzwerk zur Verfügung und helfen Gründerinnen und Gründern ihre bahnbrechenden Ideen voranzubringen.
Der Preis bietet eine Plattform, um Ideen und Projekte von innovativen Life Science Unternehmen der neuen Start-Up Labs am Campus des Vienna Biocenters vorzustellen. Zusätzlich zum Zugang zu Boehringer Ingelheims führenden Forschern und Forscherinnen, übernimmt das Pharmaunternehmen die Mietkosten für Büro und Labors für 12 Monate. Der BI Innovation Prize ist Teil von Boehringer Ingelheims Grass Roots Programm, im Rahmen dessen Boehringer Ingelheim bereits über 240 jungen Unternehmen aus dem Bereich der Biowissenschaften Mentoring sowie direkten Zugang zu relevantem Fachwissen und Branchenperspektiven von Forschern und Führungskräften innerhalb des Unternehmens geboten hat.
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna trägt die Verantwortung für das Geschäft mit Humanpharmazeutika sowie Tierarzneimitteln von Boehringer Ingelheim in Österreich sowie in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa, Zentralasien, der Schweiz und Israel. Darüber hinaus wird von Wien aus die gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien ist Zentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im Konzern. Auch in der Grundlagenforschung engagiert sich Boehringer Ingelheim und ist hier mit dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. Damit zählt Boehringer Ingelheim zu den forschungsintensivsten pharmazeutischen Unternehmen in Österreich. Insgesamt beschäftigte das Boehringer Ingelheim RCV im Jahr 2019 in der Region 3.780 MitarbeiterInnen, davon 2.097 in Österreich.
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