Nature Index publizierte gestern die Ergebnisse einer Studie, die zum Ziel hatte, jene Institutionen und Länder zu identifizieren, die sich wissenschaftlich auf der Überholspur befinden. Erfreulicher Befund: Österreich zählt weltweit zu jenen sechs Ländern, die sowohl absolut als auch relativ die höchste Steigerung ihres Outputs gemäß der Natur Index Methode 2015 bis 2017 aufweisen.
Gemäß dieser Erhebung ist Österreich besonders stark im obersten Qualitätssegment naturwissenschaftlicher Publikationen unterwegs. Beim so genannten „Fractional Count (FC)“ haben insbesondere die Universität Wien, das Institute of Science and Technology in Klosterneuburg sowie die Akademie der Wissenschaften besonders hohe Steigerungen auszuweisen.
„Das ist ein überaus erfreulicher Befund. Wir erhalten mit dieser Nature Index Analyse die objektive Bestätigung, dass sich Österreich als Wissenschaftsstandort ausgesprochen gut entwickelt und seine wissenschaftliche Produktivität – auch in qualitativer Hinsicht – steigt. Das verdanken wir der hervorragenden Arbeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit ihren Leistungen die Basis für die Zukunftsfähigkeit des Landes legen. Die Politik kann und wird diesen erfreulichen Trend durch die weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Forschung in Österreich maßgeblich unterstützen“, so Wissenschaftsminister Heinz Faßmann zu dem positiven Ergebnis.
Für Thomas Henzinger, Präsident des IST Austria, bringen die gestern publizierten Zahlen der Nature Index Erhebung ein besonders erfreuliches Ergebnis. Unter den jungen Forschungsinstituten (jünger als 30 Jahre) wird IST Austria weltweit auf Rang 8 und als einziges Institut außerhalb Asiens in den Top 10 geführt. „Jedes Ranking hat so seine Tücken. Fest steht jedenfalls, dass sich unser Campus in den ersten Jahren seines Bestehens zu einem überaus produktiven Platz für Grundlagenforschung mit allerhöchstem Qualitätsanspruch entwickelt hat. Die Rückmeldung durch Nature Index ist ein Hinweis, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden und unsere ambitionierten Ziele realistisch sind“, so Tom Henzinger zur Nature Index Analyse.
„Grundlagenforschung auf höchstem Niveau und in einer großen Fächervielfalt – dafür steht die Österreichische Akademie der Wissenschaften“, sagt Anton Zeilinger, Präsident der ÖAW, und bekräftigt: „Wir unterstützen die besten Köpfe in der Wissenschaft und fördern Forschung mit der Bereitschaft zum Risiko. Die Spitzenposition der Akademie im Ranking von Nature zeigt, dass wir damit auf dem richtigen Weg und im internationalen Wettbewerb hervorragend positioniert sind. Dass Österreich in diesem Ranking neben China geführt wird, macht in beeindruckender Weise deutlich, dass sich Mut von Politik und Wissenschaft in Österreich lohnen, wenn in Grundlagenforschung investiert wird.“
„Die Universität Wien mit ihrer fachlichen Breite erbringt Spitzenleistungen von den Natur- und Lebenswissenschaften bis hin zu den Geistes- und Sozialwissenschaften,“ so der Rektor der Universität Wien, Heinz Engl. „Die Universität Wien plant im Rahmen ihres aktuellen Entwicklungsplans die Einrichtung von ca. 50 neuen und thematisch innovativen Professuren. Ermöglicht wird dies durch die Unifinanzierung neu. Damit wird ein großer Schritt zur Sicherung der internationalen Konkurrenzfähigkeit in der Forschung, der auch unmittelbare Auswirkungen auf Studium und Lehre hat, gesetzt. Zahlreiche neu berufene ProfessorInnen werden neue fachliche Akzente in Forschung und Studien bringen. Die Qualität des Studienangebots kommt bei den Studierenden dann an, wenn die quantitativen Betreuungsverhältnisse stimmen“, so Engl.
Der Nature Index ist ein mögliches Messinstrument für den Erfolg wissenschaftlicher Einrichtungen. Publikationen, in denen ForscherInnen ihre wissenschaftlichen Ergebnisse in den angesehensten und bekanntesten Fachjournalen präsentieren, zählen dabei als Währung des Erfolges. Der Nature Index basiert auf einer Liste von 82 Qualitätsjournalen unterschiedlicher Fachgebiete aus den Naturwissenschaften. Er summiert die Häufigkeit der Zitierungen der Beiträge von AutorInnen zu Artikeln und setzt dies in Relation zur Anzahl der Beiträge. Es geht daher nicht nur um die Zahl der Beiträge, sondern wie oft diese zitiert werden. Damit können diejenigen Forscher und Forscherinnen sowie deren Institute und Universitäten identifiziert werden, die den größten Impact auf die weltweite Forschungslandschaft haben.