Was bedeutet Verantwortung im Gesundheitswesen? Heimische Entscheidungsträger und Interessenvertreter im Gesundheitsbereich, wie etwa u.a. Vertreter der Ärztekammer, Apotherkerkammer, des Verein für Konsumenteninformation, Patientenvertreter, von Transparency International oder der Wirtschaftskammer Österreich haben auf Initiative des Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie (FOPI) diese Woche in Wien Themen rund um Forschung, die Zusammenarbeit unterschiedlicher Player und den Informationsaustausch diskutiert. Der 1. FOPI Stakeholderdialog stand dabei ganz im Zeichen des Erfahrungsaustauschs und der gemeinsamen Lösungserarbeitung. Angeleitet wurde der Dialog von Studierenden des Masterlehrgangs "Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement" der IMC Fachhochschule Krems, die sich im Rahmen einer Kooperation mit der Analyse von Stakeholdern und dem Themenclustering befassten.
Verantwortung zu übernehmen ist für die forschende pharmazeutische Industrie ein wichtiger Aspekt ihrer Tätigkeit. Zu verantwortungsvollem Handeln im Gesundheitssystem gehört auch der regelmäßige Dialog mit allen Anspruchsgruppen. Auf Basis dieses gemeinsamen Verständnisses lud FOPI - bestehend aus 25 internationalen Pharmaunternehmen mit Fokus auf Forschung und Entwicklung - Patientenvertreter, Verschreiber, Kostenträger und Vertreter von Ministerien und Behörden dazu ein, bei einem persönlichen Austausch Themen vorbehaltslos anzusprechen und Fragen offen zu stellen.
Innovative Branche mit dynamischen Stakeholdern
"FOPI ist es ein Anliegen, unterschiedlichen Themen Raum zur Diskussion zu bieten. Zur Erarbeitung und Durchführung des 1. FOPI Stakeholderdialoges freut es uns, die IMC Fachhochschule Krems als Projektpartner gewonnen zu haben", erklärt Präsident Mag. Ingo Raimon. Die Studierenden des Masterstudiengangs "Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement" sorgten dafür, dass beim gemeinschaftlichen Themenaustausch Entscheidungsträger und Interessenvertreter aus dem Gesundheitswesen Gehör fanden. Als Projektarbeit im Rahmen ihrer Ausbildung haben sie im Vorfeld eine Stakeholderanalyse - fokussiert auf die österreichische Gesundheitslandschaft - durchgeführt. Daraus wurden dann konkret die einzelnen Gesprächspartner für den 1. Dialog dieser neuen Reihe sondiert und vorgeschlagen.
Frischen Wind brachten die Studierenden der IMC FH Krems auch bei der Durchführung des Dialoges ein. Dem Vortrag des theoretischen Modells hinter dem Projekt Stakeholderdialog durch DI Roman Mesicek folgte die Präsentation der eigens erarbeiteten Landkarten. Diese Karten zeigten die verschiedenen Partner im österreichischen Gesundheitswesen und enthielten eine Clusterung von Themen. Für die Teilnehmer des 1. FOPI Stakeholderdialoges hatte man sich entsprechend der innovativen Veranstaltung auch eine moderne Art der Zusammenarbeit überlegt: Mit Hilfe der Methode der Iterativen Moderation wurden Fragestellungen zu den Bereichen Sicherheit, Innovation, Forschung, Transparenz und Arzneimittelzulassung bearbeitet. "Als inhaltliche Spange zu allen bearbeiteten Clustern ist das Thema Verantwortung zu nennen. Beim 1. FOPI Stakeholderdialog wurde bewusst ein offenes Setting geschaffen, um den Austausch zwischen den forschenden pharmazeutischen Unternehmen und ihren verschiedenen Dialogpartnern zu fördern", erklärt DI Roman Mesicek, langjähriger Geschäftsführer der renommierten CSR Plattform respACT und jetziger Studiengangsleiter "Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement" der IMC Fachhochschule Krems, der den Dialog moderierte. Zur Anwendung kam der international anerkannte "Stakeholder Engagement Standard AA1000 SES 2011".
Für FOPI war dies der Auftakt zu einer Reihe von weiteren Stakeholderdialogen. Denn: "Das Forum sieht dies als Plattform für Stakeholder und ihre Anliegen an FOPI. Eine strukturierte Form des Austausches im Gespräch mit Repräsentanten der Mitgliedsunternehmen, das neue Einblicke gibt und die Gestaltung gemeinsamer Themen forciert", erklärt Dr. Elisabeth Prchla, Leiterin der FOPI Arbeitsgruppe "Responsibility".
Über FOPI
Das Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie (FOPI) ist die österreichische Interessensvertretung von 25 internationalen Pharmaunternehmen mit Fokus auf Forschung und Entwicklung. Als Partner im Gesundheitswesen setzt FOPI sich für den Zugang zu innovativen Arzneimitteln und damit für die bestmögliche medizinische Versorgung in Österreich ein. Im Dialog mit Patienten, Verschreibern und Kostenträgern trägt das FOPI dazu bei, drängende gesellschaftliche Probleme zu lösen.