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Neues Christian Doppler Labor an der Universität Wien 2025

Forschung für nachhaltige Lösungen: Biologischer Abbau von wasserlöslichen Polymeren im Fokus

Am 24. November 2025 eröffnet das neue Christian Doppler Labor für Biologischen Abbau von Wasserlöslichen Polymeren am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaften der Universität Wien (CeMESS). Unter der Leitung von Michael Zumstein werden die chemischen und mikrobiologischen Prozesse untersucht, die dem biologischen Polymerabbau zugrunde liegen. Parallel dazu arbeiten Wissenschafter*innen der BOKU University unter der Leitung von Teresa Steininger-Mairinger an der Entwicklung von polymer- und umweltspezifischen Analysemethoden. Unternehmenspartner dieser interdisziplinären Zusammenarbeit von Expert*innen aus der Chemie, Mikrobiologie und den Umweltwissenschaften ist die BASF SE. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET).

Wasserlösliche Polymere sind wichtige Hochleistungsbestandteile in vielen Produkten für Körperpflege und Haushaltanwendungen – mit einer weltweiten Jahresproduktion von mehr als einer Million Tonnen. Nach der Anwendung dieser Produkte gelangen die enthaltenen wasserlöslichen Polymere ins Abwasser, was deren Wiederverwertung verhindert. Der nachhaltige Umgang mit diesen Polymeren am Ende ihres Lebenszyklus ist eine große Herausforderung. Insbesondere biologisch abbaubare Polymere sind dabei von enormem Interesse. "Das Verständnis des biologischen Abbaus von wasserlöslichen Polymeren in den betroffenen Umweltsystemen ist jedoch bisher sehr begrenzt", erläutert Michael Zumstein, Leiter des neuen CD-Labors.

Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer erläutert die Relevanz des Forschungsvorhabens: "Forschung ist der Schlüssel, um Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit zu verbinden. Gerade im Bereich der Polymerforschung zeigt sich, wie wissenschaftliche Erkenntnisse zu praktischen Lösungen führen können. Mit dem neuen Christian Doppler Labor schaffen wir die Basis, damit Innovation in Österreich entsteht und auch hier Wertschöpfung generiert. Das ist der Weg, wie wir wirtschaftliche Stärke und ökologische Verantwortung zusammenbringen – durch exzellente Forschung und gezielte Standortpolitik."

Wirtschaftsministerium fördert anwendungsorientierte Grundlagenforschung

Ziel des neuen Christian Doppler Labors ist es, die chemischen und mikrobiologischen Prozesse, die dem biologischen Abbau von wasserlöslichen Polymeren zugrunde liegen, zu verstehen und somit die dringend benötigte wissenschaftliche Grundlage für Entwicklung und fundierte Regulierung biologisch abbaubarer Hochleistungspolymere zu schaffen. Die Forschung konzentriert sich auf Schlüsselfaktoren, die den Abbau beeinflussen, auf die Wechselwirkungen zwischen Abbau und Umweltmikrobiom sowie auf spezifische chemische Analysemethoden. An diesen Bestrebungen arbeiten Michael Zumstein (Laborleiter, Universität Wien), Teresa Steininger-Mairinger (Modulleiterin, BOKU University), und ihre Forschungsgruppen eng mit Wissenschafter*innen des Unternehmenspartners BASF SE zusammen. "Die benötigten transformativen Einblicke können nur durch interdisziplinäre und intersektorale Zusammenarbeit, so wie sie in unserem Christian Doppler Labor gelebt wird, gewonnen werden", ist Michael Zumstein überzeugt.

Über Christian Doppler Labors

In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende Wissenschafter*innen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel. 
Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET).

Über Michael Zumstein

Michael Zumstein ist Biochemiker und promovierte 2017 an der ETH Zürich (CH). Danach arbeitete er an der Cornell University (USA) und an der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung, und Gewässerschutz (Eawag, CH) zu enzymatischen Prozessen im Abwasser. Seit 2021 forscht und lehrt er am Department für Umweltgeowissenschaften des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft (CeMESS) der Universität Wien. Er ist Mitglied des Forschungsverbund Umwelt und Klima der Universität Wien sowie des FWF-Exzellenzclusters "Microbiomes Drive Planetary Health".

Unermüdlich Neugierig. Seit 1365.

Die Universität Wien ist eine der ältesten und größten Universitäten Europas und damit die größte Forschungsinstitution und Bildungsstätte Österreichs. Rund 7.500 Wissenschafter*innen arbeiten vernetzt an 20 Fakultäten und Zentren an neuen Lösungen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft. Die Universität Wien kooperiert mit Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Forscher*innen, Studierende und Lehrende vereint das Ziel, mit unermüdlicher Neugier Innovationen zu entdecken. In ihrer Lehre mit einer Fächervielfalt von 187 Studien bereitet die Universität Wien jährlich rund 9.000 Absolvent*innen auf ihre Berufslaufbahn vor und regt sie zu kritischem Denken und selbstbestimmtem Handeln an.

Über Teresa Steininger-Mairinger

Teresa Steininger-Mairinger ist analytische Chemikerin und seit 2023 Assistenzprofessorin am Institut für Analytische Chemie der BOKU University. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung analytischer Methoden auf dem Gebiet der Chromatographie, Massenspektrometrie sowie Ionenmobilität. Ihre Arbeiten finden Anwendung in verschiedenen Bereichen der Umwelt- und Biowissenschaften. An der BOKU lehrt Steininger-Mairinger die Grundlagen der Chemie und ist wissenschaftliche Leiterin der Core Facility Massenspektrometrie. Derzeit ist sie Beisitzerin des Vorstands der Österreichischen Gesellschaft für Analytische Chemie sowie österreichische Delegierte der European Chemical Society – Division of Chemistry and the Environment.

Science for Life

Die BOKU University ist mit 2.200 Wissenschafter*innen sowie 11.000 Studierenden eine der führenden Life Sciences-Universitäten Europas. Dank der Verknüpfung von Naturwissenschaften, Technik sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zeichnen sich Forschung und Lehre durch eine ganzheitliche Herangehensweise an Problemstellungen aus. Nachhaltigkeit, Klimafolgen, Ressourcenknappheit, Umweltschutz, Ernährungs- und Gesundheitssicherheit: Die Herausforderungen und Probleme unserer Zeit sind in vielfacher Weise miteinander verbunden und lassen sich nur auf inter- und transdisziplinäre Weise lösen. Die BOKU unterhält weltweit 18 Abkommen in Form von Netzwerkmitgliedschaften und rund 360 multi- und bilaterale Partnerschaften mit Universitäten und Forschungseinrichtungen und ist Teil der European University EPICUR.

BASF-Forschung zu biologisch abbaubaren Polymeren: "Bioabbaubarkeit bis ins Detail verstehen"

"Für uns bedeutet Nachhaltigkeit auch genau zu wissen, wie und warum Mikroorganismen in der Umwelt unsere Produkte nach deren Verwendung abbauen", sagt Andreas Künkel, Vice President Research Biopolymers bei BASF. Bioabbaubarkeit bedeutet, dass Mikroorganismen komplexe organische Verbindungen vollständig zu Energie, Wasser, Kohlendioxid und Biomasse verstoffwechseln.

Um diese Methode der Natur zu nutzen und vollständig biologisch abbaubare Produkte zu entwickeln, ist nicht nur ein fundamentales Verständnis der Chemie, sondern auch der biologischen Prozesse notwendig. Daher hat BASF in den vergangenen zehn Jahren ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beim Thema Bioabbaubarkeit deutlich ausgebaut. "Dieses unglaublich komplexe Thema kann man nur als interdisziplinäres Team zusammen meistern", betont Künkel. Wichtig seien neben internen auch externe Kooperationen mit Kunden sowie Universitäten und Forschungsinstituten, mit denen BASF umfangreiche Untersuchungen im Labor und im Freiland durchgeführt.

Ein wichtiges Anwendungsfeld für biologisch abbaubare Materialien sind dabei Inhaltsstoffe von Waschmitteln, Geschirrspülmitteln und Kosmetika, die am Ende des Lebenszyklus in die Kläranlage gelangen. Auch hier ist es entscheidend, genau zu verstehen, wie die Struktur des Materials die Bioabbaubarkeit beeinflusst. Hierzu wird das neue Christian Doppler Labor für Biologischen Abbau von Wasserlöslichen Polymeren einen sehr wichtigen Beitrag leisten.

Über BASF

BASF steht für Chemie für eine nachhaltige Zukunft. Unser Anspruch: Wir wollen das bevorzugte Chemieunternehmen sein, um die grüne Transformation unserer Kunden zu ermöglichen. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Rund 112.000 Mitarbeitende in der BASF-Gruppe tragen zum Erfolg unserer Kunden aus nahezu allen Branchen und in fast allen Ländern der Welt bei. Unser Portfolio umfasst als Core Businesses die Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions und Nutrition & Care; die Standalone Businesses sind in den Segmenten Surface Technologies und Agricultural Solutions gebündelt. BASF erzielte 2024 weltweit einen Umsatz von 65,3 Milliarden €.

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