Das heterogene Produktspektrum und die damit in Zusammenhang stehenden recht unter-schiedlichen Forschungsgebiete sind die wichtigsten Gründe dafür, dass sich die Unterneh-men und Forschungseinrichtungen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Medizintechnik nicht besonders gut kennen und Informationsdefizite über die am Standort vorhandene Exper-tise bestehen. Bei der Eröffnung der Veranstaltung betonte daher auch Renate Brauner, Vize-bürgermeisterin der Stadt Wien, dass „nur vielfältigste Kooperation zu langfristigen Erfolgen führen“. Als Beispiel aus dem Portfolio der Stadt Wien erläuterte sie am Zusammenspiel von Förderungen, Dienstleistungen und Immobilien das vernetzte Angebot der öffentlichen Hand für den nachhaltigen Aus- und Aufbau des Life Sciences Standortes Wien.
Marktorientierte Innovation ist gefragt
Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit einer Keynote-Lecture von Prof. Gilberto Bestetti. Als Leiter der Schweizer MedTech Initiative der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) berichtete er über seine Erfahrungen aus der Vernetzung der unterschiedlichen Techno-logiebereiche. Als Leiter der MedTech Initiative der KTI, Vorstandsmitglied des Medizinal Clusters Bern und durch sein Engagement beim Aufbau von Studiengängen, Kompetenzzent-ren und Wirtschaftsverbänden gestaltet er die Schweizer Medizintechnikszene besonders aktiv mit. „Die Branche braucht Innovationen, das ist ohne Zweifel einer der zentralen Erfolgsfaktoren im Wettbewerb. Weniger klar ist, dass Innovation kein Zufallsprodukt ist, sondern stra-tegisch geplant werden kann“, ist der Experte überzeugt und erklärt: „Innovieren heißt, Ideen haben und diese auch marktorientiert umsetzen. Am Anfang existiert ein ungelöstes Kunden-problem, dann entstehen Ideen und deren Selektion, daraus folgt ein Produkt, und erst wenn dieses am Markt erfolgreich umgesetzt wird, ist die Innovation komplett. Medizintechnikpro-dukte sind in erster Linie dann erfolgreich, wenn die Bedürfnisse der ÄrztInnen und Patien-tInnen an erster Stelle stehen“
Schnittstellen aus Unternehmenssicht
Im Anschluss an Bestettis Ausführungen standen die Herausforderungen von Schnittstellen im Mittelpunkt einer Talkrunde, die vor allem die Perspektive von kleinen und großen Unter-nehmen sowie jene von Förderstellen beleuchtete. Am Podium fanden sich Hans Dietl (Otto Bock Healthcare Products GmbH), Sonja Hammerschmid (Austria Wirtschaftsservice GmbH), Katja Österreicher (Tissuegnostics GmbH), Gert Reiter (Siemens AG Österreich) und Joachim Schlund (Telovital GmbH Telemedizin) sowie Antoinette Rohmberg (ZIT Zentrum für Innovation und Technologie) ein. Am Beispiel des fehlenden Verständnisses von ComputerexpertInnen für Gewebeschnitte erläuterte Katja Österreicher von Tissuegnostics jene Heausforderungenen, denen sich Unternehmen z. B. im Bereich der betriebsinternen maßgeschneiderten Ausbildung von MitarbeiterInnen stellen müssen.
Heimische Medizintechnik auf einen Blick
Um dem Vernetzungsgedanken Folge zu leisten und ein für Wien zentrales Forschungsthema detailliert aufzuarbeiten, erstellte LISA VR eine Medizintechnikbroschüre, die im Rahmen des Circles von Ulrike Unterer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die Neuerscheinung informiert über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und beinhaltet Portraits von Forschungseinrichtungen sowie von Unternehmen, die in Wien Forschung und Produktentwicklung betreiben. Das neue „Medical Technology“-Booklet soll damit zum Ausgangspunkt für den verbesserten Austausch zwischen Wirtschaft, Forschung und Lehre werden.
Kontakt:
Dr. Sabine Ecker LISA Vienna Region Ungargasse 37 1030 Wien T: +43 1 501 75 - 547 E: ecker(at)lisavr.at