Heute ging in der Messe Wien die BIO-Europe zu Ende, Europas größtes Biotech-Partnering Event. Über 2.500 EntscheidungsträgerInnen von mehr als 1.400 Biotech- und Pharma-Unternehmen weltweit trafen sich, um die Weichen für zukünftige Kooperationen in der Arzneimittelentwicklung zu stellen. Die Veranstaltung fand nach 14 Jahren erstmals außerhalb Deutschlands statt. Knapp 60 österreichische Unternehmen nutzten den Heimvorteil – das ist die größte Anzahl an österreichischen Unternehmen, die je an einem Biotech-Partnering Meeting teilgenommen hat.
Wachsende Sichtbarkeit
„Die Bio Europe 2009 ist eine Auszeichnung für den Technologiestandort Wien und steigert die internationale Bekanntheit Wiens als Biotech-Standort. Der Life Sciences-Sektor entwickelt sich in Wien sehr dynamisch. Wien hat von 1998 bis 2008 rund 450 Life Sciences-Projekte mit über 100 Millionen Euro unterstützt und wird auch weiterhin in diese Zukunftsbranche investieren. Heute gibt es bereits rund 600 Life Sciences-Unternehmen in unserer Stadt. Allein die 250 Pharma- und Biotech-Unternehmen kommen auf rund 14.000 Beschäftigte", so Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner. Die nächsten großen Investments sind bereits beschlossen. Erst am Ende der vergangenen Woche wurde die Finanzierung des Kompetenzzentrums Austrian Centre of Industrial Biotechnology fixiert. „Auch dieses Projekt unterstützt Wien finanziell, ebenso wie die Einrichtung des neuen Biotech-Zentrums in der Muthgasse mit neuen Geräten und modernster Technik. Gemeinsam mit dem Bund investieren wir außerdem rund 52 Millionen Euro am Campus Vienna Biocenter", so Brauner weiter. Wissenschaftsstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny, der die BIO Europe 2009 eröffnete, ergänzt: "In Wien haben Wissenschaft, Forschung und Innovation nicht nur Tradition, sondern auch eine blühende Zukunft. Ganz bewusst hat die Stadt Wien in den letzten Jahren verstärkt in Zukunftsbranchen wie Biotechnologie oder Creative Industries investiert und ist dadurch zu einem international beachteten Player auf diesem Gebiet geworden. Die BIO Europe 2009 trägt dazu bei, dieses Bild in die Welt hinaus zu tragen und Wiens Position als bedeutenden Innovations- und Technologiestandort zu stärken."
Das sieht Carola Schropp von der veranstaltenden EBD Group genauso: „Die 15. Auflage der BIO-Europe findet in Wien statt, da in dieser Region viele dynamische Biotech-Unternehmen und Forschungsinstitute angesiedelt sind. Wir freuen uns, die Aufmerksamkeit der internationalen Biotech-Branche auf die Region Wien lenken zu können. Partnering ist wichtiger denn je für das Wachstum der Biotech-Branche.“
Mitmischen auf Zukunftsmarkt
DI Bernhard Sagmeister und Mag. Johann Moser, die Geschäftsführer der Austria Wirtschaftsservice: „In den vergangenen zehn Jahren hat die Austria Wirtschaftsservice mehr als 370 Millionen Euro an Krediten, Garantien und nicht rückzahlbaren Förderungen für Unternehmen in den Bereichen Biotech, Medtech und Pharma genehmigt. Das entspricht einem Barwert von rund 50 Millionen Euro und ist ein Beitrag mit dem österreichische Unternehmen in diesem interessanten Zukunftsmarkt mitmischen können.“
Damit die geförderten Produktentwicklungen den Weg auf den Markt schaffen bedarf es neben finanzieller Förderung strategischer Partnerschaften und privater Investments. Vernetzung ist eine weitere Voraussetzung für den Unternehmenserfolg.
Die österreichischen Biotech Unternehmen sind großteils in der Arzneimittel-Entwicklung tätig. Die Hälfte der Firmen wurde in den vergangenen fünf Jahren gegründet. Trotzdem hat jedes zweite Unternehmen bereits jetzt Produkte in der klinischen Entwicklung – und die Produktpipelines sind gut gefüllt. Unternehmen in der Biotechnologie sind äußerst forschungsintensiv. Daher sind bei rund jedem zweiten Betrieb 75 Prozent der MitarbeiterInnen in Forschung und Entwicklung tätig. Erfreulich sei laut Austria Wirtschaftsservice auch, dass in den F&E Abteilungen der meisten Unternehmen mehr Frauen als Männer arbeiten.
Life Science Austria Vienna Region holte BIO-Europe 2009 nach Wien
„Life Science Austria Vienna Region ist eine gemeinsame Initiative des Zentrums für Innovation und Technologie und des Austria Wirtschaftsservice. Wir freuen uns, dass es uns im Rahmen unserer internationalen Marketing-Aktivitäten für den Life Sciences Standort Wien und mit Unterstützung zahlreicher MultiplikatorInnen gelungen ist, die BIO-Europe nach Wien zu holen. Diese gut etablierte Biotech-Partnering Veranstaltung ermöglichte den teilnehmenden Firmen besonders effizientes Business Development.“, betonen Mag.a Eva Czernohorzsky und Dr. Michaela Fritz, Geschäftsführerinnen von LISA Vienna Region und setzen fort: „Die Erfolge unserer Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Universitäten brauchen den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. Affiris, Baxter, Boehringer Ingelheim, Intercell und Nabriva, um nur einige Beispiele zu nennen, warten immer wieder mit beeindruckenden News bei ihren Produktentwicklungen auf.“ LISA VR fungierte als local host der Veranstaltung unter dem Motto „Building Value through Partnership“.
Meetings im Halbstundentakt
Gesprächsstoff für die rund 12.500 im Vorfeld vereinbarten halbstündigen Meetings kam auch aus Wien: Die Intercell AG hat kürzlich den Start einer Phase III-Studie für ein Impfpflaster gegen Reisedurchfall bekannt gegeben und das erste Intercell-Produkt, ein Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis, ist bereits am Markt. Die Nabriva Therapeutics AG konnte trotz wirtschaftlich turbulenter Zeiten in den vergangenen Tagen eine weitere Finanzierung in Höhe von 15 Millionen Euro für die Entwicklung neuer Antibiotika gegen Erkrankungen abschließen, die durch Antibiotika-resistente Keime verursacht werden. Zehn Millionen Euro flossen Mitte Oktober für den erfolgreichen Abschluss der klinischen Phase I für zwei Alzheimer-Impfstoffkandidaten von Lizenzpartner GlaxoSmithKline Biologicals an die Affiris AG.
Über Life Science Austria Vienna Region (LISA VR)
Life Science Austria Vienna Region engagiert sich für eine erfolgreiche Weiterentwicklung von Biotechnologie, Medizintechnik und Pharma in der Region Wien. Ob als ForscherIn, UnternehmerIn oder KapitalgeberIn aus dem In- und Ausland, hier finden Sie wichtige Services und Kontakte unter einem Dach.
Rückfragehinweis:
Dr. Sabine Ecker, Tel: +43-664-5486728 oder +43-664-1483141, E-Mail: ecker(at)lisavr.at LISA VR Welcome Reception und Anmeldung zu Schönbrunn Führungen