MedUni Vienna: Franz X. Heinz and Karin Stiasny from the Center for Virology have been named MedUni Vienna Inventors of the Year 2018

Recognition for developing a diagnostic test for detecting flavivirus infections

Franz X. Heinz and Karin Stiasny from the Center for Virology have been named MedUni Vienna Inventors of the Year 2018. They developed a diagnostic test for detecting flavivirus infections.

Die Testentwicklung und Erfindung wurde durch jahrzehntelange Grundlagenforschung auf den Gebieten der Strukturbiologie und Immunologie der Flaviviren ermöglicht. Insbesondere gelang es, rekombinante virale Hüllproteine in einen ‚Detektorkomplex‘ für Immunoassays zu integrieren, der diese Antigene in idealer Weise ähnlich wie an der Virusoberfläche präsentiert. Dadurch konnte ein diagnostisches Testformat zum Nachweis von Flavivirus-spezifischen Antikörpern entwickelt werden, das kein infektiöses Virus erfordert und sowohl höchste Sensitivität als auch Spezifität aufweist.

Die durch Stechmücken oder Zecken übertragenen Flaviviren kommen weltweit vor (z.B. Dengue- und Zika-Viren in tropischen und subtropischen Regionen, das Frühsommermeningoenzephalitis-Virus in Europa und Asien) und können schwere Erkrankungen des Menschen verursachen. Die klinische Diagnose ist aufgrund der unspezifischen Symptomatik nicht zuverlässig, und daher sind labordiagnostische Tests nicht nur in endemischen Regionen, sondern auch weltweit für die Abklärung von Fällen bei Reiserückkehrern aus Endemie-Gebieten essentiell. Da das Zeitfenster für den direkten Virusnachweis begrenzt ist und oft vor dem Auftreten klinischer Symptome liegt, erfordert die Diagnostik einer rezenten Infektion den Nachweis spezifischer IgM-Antikörper im Serum. Die Antigenverwandtschaft zwischen allen Flaviviren führt zu Kreuzreaktionen und zu falsch positiven Ergebnissen, und daher sind fehlende Spezifität sowie zu geringe Sensitivität die Achillesfersen solcher Tests.

Die neue Methode, die im Labor des Zentrums für Virologie in der Kinderspitalgasse bereits in der Routinediagnostik angewendet wird, löst dieses Problem und ermöglicht eine hochsensitive und typen-spezifische Diagnostik dieser so wichtigen Infektionen des Menschen. Am 6. Juni 2016 wurde beim Europäischen Patentamt eine Patentanmeldung eingereicht. Eine vorläufige internationale Prüfung im Rahmen des internationalen Anmeldeverfahrens hat die Patentansprüche als neu, erfinderisch und industriell anwendbar bestätigt. Derzeit läuft die Nationalisierung der Patentanmeldung in den USA, Argentinien, Brasilien, Mexiko, Japan und Australien. Im April 2018 wurde mit der Firma Biokit Research & Development SLU in Barcelona ein Lizenzvertrag abgeschlossen.

Franz X. Heinz

Franz X. Heinz studierte in Wien Pharmazie und habilitierte sich 1983 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (heute Medizinische Universität Wien) für das Fach Virologie. Von 1989 bis 1996 war er Gastprofessor an der Universität Graz und wurde 1999 in Wien zum ordentlichen Professor für Virologie ernannt. Von 2004 bis 2015 war er der Leiter des Instituts bzw. Departments für Virologie an der Medizinischen Universität Wien. Franz X. Heinz hat in nationalen und internationalen Wissenschaftsgesellschaften führende Funktionen ausgeübt und ist Mitglied der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften Deutschlands, der European Academy of Microbiology und des Wissenschaftlichen Beirats des Robert Koch Instituts in Berlin. Nach seinem Übertritt in den Ruhestand im Jahr 2015 ist Franz X. Heinz weiter im Rahmen seiner FWF Forschungsprojekte am Zentrum für Virologie wissenschaftlich tätig.

Karin Stiasny

Nach dem Studium der Mikrobiologie in Wien absolvierte Karin Stiasny ihre postdoktorale Forschungsarbeit am Institut für Virologie der Medizinischen Universität Wien, in Zusammenarbeit mit dem Laboratoire de Virologie Moléculaire et Structurale, CNRS/INRA, Frankreich. 2005 habilitierte sie sich im Fach Virologie an der Medizinischen Universität Wien. Seit 2012 ist sie Assoziierte Professorin am Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien und dort seit 2009 für die wissenschaftliche Leitung der serologischen Diagnostik von ARBO-Virusinfektionen verantwortlich.

Beide Wissenschaftler kombinieren in ihrer Forschungstätigkeit virologische Grundlagenforschung zur Struktur und Funktion der Flaviviren mit anwendungsorientierten Aspekten, insbesondere in den Bereichen Virusdiagnostik, Epidemiologie und Impfstoffe.

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