FOPI zu Lieferengpässen bei Medikamenten: Für Versorgungssicherheit sind alle Beteiligten gefordert

Das Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI) zeigt sich über Aussagen der Apothekerkammer in Zusammenhang mit kolportierten Engpässen bei Medikamenten überrascht. Das FOPI fordert stattdessen alle Stakeholder zur Fortsetzung der bisherigen Zusammenarbeit auf, die etwa in der gemeinsamen Taskforce unter Ägide des BASG (Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen) eingerichtet wurde. Denn um für die heimischen PatientInnen die bestmögliche Versorgung sicherzustellen, sind alle Beteiligten gefordert, ist das FOPI überzeugt. Die Entscheidung für die angemessene Therapie treffen der Arzt oder die Ärztin mit dem Patienten. Die Pharmaindustrie, der Pharmagroßhandel und die ApothekerInnen sind dann in ihrem Bereich gleichermaßen verantwortlich, die entsprechenden verordneten Arzneimittel rasch und zuverlässig den PatientInnen in Österreich zur Verfügung zu stellen.

Die Industrie könne ihrerseits weit über 99 % Lieferfähigkeit gewährleisten, betont das FOPI in Übereinstimmung mit der Pharmig. Tatsächliche Engpässe seien, bei allem Verständnis für die Sorgen der Betroffenen und den verursachten Mehraufwand, Einzelfälle und als solche nahezu immer ein lösbares Problem. Auch die von der Apothekerkammer als Grund ins Treffen geführte Behauptung, es gäbe fast keine Medikamentenproduktion in Europa mehr, entkräftet das FOPI: Die forschende Pharmaindustrie beschäftigt 642.000 MitarbeiterInnen in Europa und generiert eine Wertschöpfung in Höhe von 206 Mrd. € in der EU. Die große Bedeutung für die europäische Wirtschaftsleistung demonstriert auch ein Exportüberschuss der Pharmaunternehmen in der EU von über 70 Mrd. €. Dieser Vorwurf sei einfach aus der Luft gegriffen, betont man.

Diese Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten sei aber durchaus eine Herausforderung. Denn der extreme Preisdruck der Gesundheitssysteme und das laufend sinkende Preisniveau machen es der Pharmaindustrie nicht leicht, Produktion und Vertrieb in höchster Qualität zu betreiben.

Übereinstimmung sieht das FOPI bei der besonderen Bedeutung von Medikamenten: Selbstverständlich sind Arzneimittel keine Konsumgüter. Deshalb gibt es aus gutem Grund neben den strengen Regularien und engmaschigen Kontrollen der Pharmaindustrie etwa das Abgabemonopol der Apotheken für Arzneimittel, und deshalb kann man in Österreich rezeptpflichtige Medikamente nicht einfach online oder gar im Supermarkt kaufen.

Verbesserungen auf Schiene bringen

Ansätze für Verbesserungen sieht das FOPI aber in zwei Punkten: Bei dem beim BASG angesiedelten Register zur transparenten Darstellung von etwaigen, tatsächlich auftretenden und konkreten Lieferschwierigkeiten ist eine gesetzliche Meldeverpflichtung in Vorbereitung. Diese ermöglicht, rasch und zielgenau zu reagieren. Zusätzlich gilt es aber auch, die Inlandsversorgung in den Vordergrund zu stellen. Denn einige Versorgungsengpässe entstehen erst dadurch, dass aufgrund des niedrigen Preisniveaus in Österreich der (europarechtlich zulässige) Export von Arzneimitteln finanziell höchst lukrativ ist und sich einzelne Beteiligte der Lieferkette so ein „Körberlgeld“ verdienen. Das ist ein Punkt, wo die Apothekerkammer auch in ihren eigenen Reihen ansetzen könnte, wenn es um die Sicherstellung der Inlandsversorgung geht, meint das FOPI.

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