"Wir brauchen ein Management, das die Dilemma-Beziehung zwischen dem Machbaren und Möglichen ausbalanciert - vor allem im Spannungsfeld zwischen Naturwissenschaft, Ökonomie und Ethik", erklärt dazu a.o. Univ. Prof. Dr. Johannes Steyrer, wissenschaftlicher Leiter des Forschungsinstituts Gesundheitsmanagement und Gesundheitsökonomie der WU Wien, die diese Gesundheitsökonomietagung gemeinsam mit der Vinzenz Gruppe und dem AKH Wien veranstaltet.
"Wir alle sind Zeitzeugen einer gewaltigen Weiterentwicklung der Medizin. Genetik, Stammzellentherapie, Nanomedizin und allgemeine Technologie versprechen uns nicht nur großartige Lösungen in der Therapie bisher unheilbarer Krankheiten, sondern auch in der Prävention", schildert Univ. Prof. Dr. Reinhard Krepler, Ärztlicher Direktor des AKH Wien. Das Paradoxe: Gleichzeitig mit dem Fortschritt in der Medizin wächst in der Bevölkerung die Sorge darüber, dass nur wenige Privilegierte in den Genuss des Machbaren kommen werden. Zahlreiche Vorurteile und berechtigte Sorgen verstellen oft den Blick auf das Wesentliche. "Eine entscheidende Rolle wird dabei die Frage spielen, wie künftige Medizin eine ausgewogene Balance zwischen Hightech und den persönlichen, emotionalen und körperlichen Bedürfnissen des einzelnen Menschen erfolgreich miteinander verbinden kann", sagt Dr. Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe.
Wie das gelingen kann, gilt es im 11. Forum Hospital Management auf den Punkt zu bringen. Zahlreiche Expertinnen und Experten werden ihre Haltung zu dem Thema vorbringen. So stellt etwa der deutsche Wissenschaftsjournalist Dr. Frank Wittig seine "Ansichten von der dunklen Seite der Medizin" dar und der Prior des Klosters Gut Aich bietet "philosophische und spirituelle Reflexionen über eine wirklich 'gute' Medizin".
Weitere Vortragende sind Dr. Gerald Bachinger, Patientenanwalt, Univ. Prof. Dr. Markus Hengstschläger, Leiter des Instituts für Medizinische Genetik der Medizinischen Universität Wien, Univ. Prof. Dr. Elisabeth Presterl, Leiterin der Univ. Klinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle des AKH Wien und der MedUni Wien, Dr. Hans Jörg Schelling, Vorsitzender des Verbandsvorstandes im Hauptverband der Österr. Sozialversicherungsträger, Prof. Dr. Matthias Schrappe, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, Univ. Klinik Frankfurt sowie Dr. Artur Wechselberger, Ärztekammer-Präsident.
Programm: http://www.vinzenzgruppe.at/media/pdf_gruppe/11ForumHospitalManagemen t_Programm_LV.pdf
Forum Hospital Management: "Die böse Medizin - oder wie böse ist die Medizin?"
Datum: 20.3.2014, 09:00 - 17:30 Uhr
Ort: Studio 44 der Österreichischen Lotterien
Rennweg 44, 1038 Wien