Vetmeduni Vienna: Forschungsarbeit der Spezialisten für Augenheilkunde der Vetmeduni Vienna top in Europa

Die Spezialisten für Augenheilkunde der Vetmeduni Vienna haben bewiesen, dass auch kleine Gruppen im internationalen Vergleich top sein können. Das European College of Veterinary Ophthalmology überprüfte, wie viele der bei der eigenen Fachkonferenz präsentierten Ergebnisse auch publiziert wurden. Das wissenschaftliche Komitee der Tagung erhob damit erstmals den Wert der wissenschaftlichen Inhalte seiner Tagung. Die kleine Gruppe um Barbara Nell bestach als effiziente Forschungseinrichtung und nahm damit die Topposition vor England und teilnehmenden Spezialisten aus Nordamerika ein. Rund 60 Prozent ihrer präsentierten Daten konnte Nell auch in Fachjournalen veröffentlichen.

Internationale Fachtagungen sind neben wissenschaftlichen Fachjournalen die einzige Möglichkeit, wissenschaftliche Daten zu veröffentlichen. Es ist allerdings kaum erfasst, wie relevant die Inhalte dieser Tagungen sind und wie hoch damit der eigentliche wissenschaftliche Wert einer Tagung ist.

In der Humanmedizin wird seit einigen Jahren ein Qualitätsmerkmal für Fachtagungen erstellt. Die Dachverbände vergleichen die Inhalte der Präsentationen mit den parallel in Fachmagazinen veröffentlichten Daten. Überschneidungen werden in einer Quote zusammengefasst. Diese dient dann als Messwert für eine Rangliste. Je mehr Überschneidungen, desto höher ist die Quote einer Gruppe. Für die Veranstalter ergibt sich damit ein besseres Bild, wie ihre Plattform genutzt wird. Ergibt sich für viele Gruppen eine hohe Veröffentlichungsquote, dann verdeutlicht das die Relevanz der Tagung und den Erfolg der Forschenden.

Bestes Verhältnis von Präsentationen und Publikationen
Das European College of Veterinary Ophthalmology (ECVO) hat nun erstmals die eigene, jährlich stattfindende Fachtagung für Augenheilkunde derart bewertet. Die errechneten Quoten wurden nun als Rangliste veröffentlicht. Spitzenreiter des internationalen Feldes sind die Spezialisten für Augenheilkunde der Klinischen Abteilung für Kleintierchirurgie der Vetmeduni Vienna. Das Team rund um Barbara Nell konnte 60 Prozent der eingereichten Beiträge auch publizieren. Damit lag die Vetmeduni Vienna rund 20 Punkte vor den zweitplatzierten Teilnehmern aus England.
„Das ist für unsere kleine Gruppe ein großer internationaler Erfolg“, sagt Augenspezialistin Barbara Nell. Unterstützt wird sie in der Forschung von PhD-StudentInnen, DissertantInnen und TeilnehmerInnen des Residency-Programmes für Augenheilkunde am Campus. „Die Topposition ist für uns eine Bestätigung unserer Konzepte und unserer Arbeit. Es zeigt, dass wir viele unserer Daten in wissenschaftlichen Fachjournalen unterbringen können.“ Trotzdem sieht sie immer noch einen Nachholbedarf bei der Wahrnehmung der veterinärmedizinischen Augenheilkunde durch die Humanmedizinforschung. Das gilt für Nell besonders für kleine Forschungsgruppen. Wenige veterinärmedizinische Universitäten haben ECVO-Diplomates, also international anerkannte Fachtierärzte, für die klinische Tätigkeit. Noch weniger Einrichtungen verfügen über eine aktive Forschungsgruppe.

Veterinärmedizinische Forschung muss ernst genommen werden
„Die Ophthalmologie der Humanmedizin behandelt eigentlich nur ein Thema, das menschliche Auge“, stellt die Spezialistin fest. „Die Veterinärmedizinische Augenheilkunde befasst sich dagegen mit Augenkrankheiten verschiedener Spezies. So verlaufen unter anderem Krebserkrankungen des Auges wie das Melanom von Art zu Art unterschiedlich. Beim Hund sind sie gutartig und nur an einer Stelle. Beim Pferd treten Tumoren dagegen an mehreren Stellen auf. Bei der Katze dagegen bilden sich zusätzlich Metastasen. Ähnliches gilt für manche Infektionserkrankungen. Eine Infektion der Bindehaut und Hornhaut durch Herpesviren kommt bei Katze und Pferd, aber so gut wie nie beim Hund vor.“ Findet man die Ursache für diese Unterschiede, kann dies natürlich auch der Humanmedizin neue Ideen geben.
Die Zeit für die Forschung ist in der Gruppe allerdings knapp bemessen. Neben den täglichen Aufgaben im Klinikbetrieb ist auch die Lehre ein wichtiger Aspekt für Nell. Sie selbst ist als veterinärmedizinische Chirurgin zur Augenheilkunde gestoßen. Nell möchte deshalb Studierende mit ihrer Lehre verstärkt für die veterinärmedizinische Ophthalmologie begeistern.

Neue Bewertung ist wichtiges Qualitätsmerkmal
Konferenzen und Fachtagungen hatten bislang kein eindeutiges Qualitätsmerkmal wie wissenschaftliche Fachjournale. Jedes Journal wird an seinem Einflussfaktor, dem sogenannten Impact Factor, gemessen. Lässt die Qualität der wissenschaftlichen Veröffentlichungen nach, dann sinkt der Einfluss und dementsprechend der Wert des Faktors und des Magazins. Bei Fachtagungen sind eher namhafte TeilnehmerInnen oder teilnehmende Forschungsgruppen ausschlaggebend für das Niveau. Die Auswahl der wissenschaftlichen Inhalte ist dagegen alleine Aufgabe eines Fachgremiums der Veranstaltung.

Für die Mitglieder des Fachgremiums ist diese neue Art der Standortbestimmung daher ebenso ein wichtiger Maßstab. Sie entscheiden anhand der Zusammenfassungen der Forschungsthemen, wer für einen Vortrag oder eine Posterpräsentation in Frage kommt. Hohe Veröffentlichungsquoten sind deshalb auch für sie eine Bestätigung für ihre Auswahl an Tagungsinhalten.

Über die Veterinärmedizinische Universität Wien
Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) ist eine der führenden veterinärmedizinischen, akademischen Bildungs- und Forschungsstätten Europas. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Forschungsbereichen Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Tierhaltung und Tierschutz sowie den biomedizinischen Grundlagen. Die Vetmeduni Vienna beschäftigt 1.300 MitarbeiterInnen und bildet zurzeit 2.300 Studierende aus. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über fünf Universitätskliniken und zahlreiche Forschungseinrichtungen. Zwei Forschungsinstitute am Wiener Wilhelminenberg sowie ein Lehr- und Forschungsgut in Niederösterreich gehören ebenfalls zur Vetmeduni Vienna. www.vetmeduni.ac.at

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