Themis: Ergebnisse der Impfstoffstudie von Themis Bioscience gegen das Chikungunya-Virus in The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht

Der Impfstoffkandidat, der im Rahmen einer F&E-Kooperation zwischen Themis Bioscience GmbH und dem Institut Pasteur entwickelt wurde, zeigt in einer Phase-I-Studie gute Ergebnisse im Hinblick auf Immunogenität, Sicherheit und Verträglichkeit

as Biotechnologie-Unternehmen Themis Bioscience (‚Themis‘), das innovative prophylaktische Impfstoffe gegen aufkommende tropische Infektionskrankheiten entwickelt, und das Institut Pasteur, ein internationales biomedizinisches Forschungszentrum mit Sitz in Paris (Frankreich), gaben heute die Veröffentlichung der Ergebnisse der Phase-I-Studie zu einem rekombinanten, auf dem Masern-Virus basierenden Impfstoff gegen das Chikungunya-Fieber in The Lancet Infectious Diseases bekannt. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Wien sowie der Abteilung für Viruserkrankungen des Walter Reed Army Institute of Research (WRAIR; USA) durchgeführt.

Der Titel des wissenschaftlichen Artikels lautet “Immunogenicity, safety, and tolerability of a recombinant measles-virus-based chikungunya vaccine: a randomised, double-blind, placebo-controlled, active-comparator, first-in-man trial“.

Das Chikungunya-Fieber ist eine durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung, die unter anderem Fieber, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, sowie Nasen- und Zahnfleischbluten hervorruft. Ein großer Teil der infizierten Patienten leidet auch noch Monate und Jahre nach der akuten Infektion an chronischen Spätfolgen der Erkrankung. Das Chikungunya-Virus stammt ursprünglich aus Asien und West- und Zentralafrika. Durch die wachsende Anzahl von Reisenden in diese Gebiete und die zunehmende globale Erwärmung tritt die Erkrankung zunehmend auch in gemäßigteren Klimazonen auf, was sie zu einer weltweiten Bedrohung macht. Seit Ende 2013 wurden alleine in Nord- und Südamerika sowie der Karibik mehr als eine Million Fälle gemeldet, die zu einer deutlichen Belastung des Gesundheitswesens und zu  wirtschaftlichen Schäden geführt haben.

Die Phase-I-Studie von Themis zum rekombinanten Masern-Chikungunya-Impfstoff wurde von November 2013 bis Juni 2014 in Form einer Dosis-Eskalations-Studie mit insgesamt 42 gesunden, männlichen und weiblichen Probanden im Alter von 18 bis 45 Jahren durchgeführt, die randomisiert 4 verschiedenen Kohorten zugeteilt wurden. Die Studienteilnehmer erhielten jeweils eine Injektion einer niedrigen, mittleren oder hohen Dosis des Chikungunya-Impfstoffs oder des aktiven Vergleichsimpfstoffs Priorix (dem standardmäßigen Masern-Impfstoff). In der Studie wurden die Immunogenität, Sicherheit und Verträglichkeit - des Impfstoffs untersucht. Außerdem erhielten zufällig ausgewählte Probanden entweder 28 oder 90 Tage nach der ersten Impfung eine Auffrischungsimpfung.

Der Impfstoffkandidat führte bereits nach der ersten Immunisierung zu einem Anstieg der Konzentration neutralisierender Antikörper in allen Dosiskohorten. Die Serokonversionsrate* der Teilnehmer, die Antikörper gegen das Chikungunya-Virus entwickelten, lag nach der niedrigen Dosis bei 44 %, nach der mittleren Dosis bei 92 % und nach der hohen Dosis bei 90 % Die Immunogenität des Impfstoffkandidaten wurde durch eine bestehende Immunität gegen Masern nicht beeinträchtigt. Nach der zweiten Impfung lag die Serokonversionsrate bei allen Probanden in den jeweiligen Impfstoffkandidaten-Gruppen bei 100 %. Der Impfstoffkandidat hatte insgesamt ein gutes Sicherheitsprofil. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse nahm zwar mit steigender Impfstoffdosis und -menge zu, es wurden jedoch keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse im Zusammenhang mit der Impfung festgestellt.

Dr. Frederic Tangy, Leiter der Abteilung Virusgenome und Impfung am Institut Pasteur (Institut Pasteur, CNRS UMR-3569), der diese Impftechnologie entwickelt hat, erklärt: „Der Masern-Impfstoff hat seine hohe Wirksamkeit und Sicherheit während der letzten 30-40 Jahren bereits bei über einer Milliarde Menschen gezeigt. Deswegen bietet diese Plattform ein exzellentes Sicherheitsprofil und weist klare Vorteile eines erprobten und leichten Herstellungsprozesses auf. Das vorliegende Ergebnis unterstreicht, dass der Masern-Vektor auch in Anwesenheit einer bereits existierenden Masernimmunität verwendet werden kann, vermutlich weil er ein replizierender Vektor ist. Dies ist ein weiterer großer Vorteil dieser Impf-Strategie.“

„Die jüngsten Ausbrüche haben das öffentliche Bewusstsein für das Chikungunya-Virus weltweit geschärft  und obwohl weiter an der Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoffs und der Wirksamkeit gegenüber dem natürlichen Chikungunya-Virus gearbeitet werden muss, zeigen die Daten unserer Studie bereits, dass der neue Impfstoff ein ausgezeichneter Kandidat ist, um diese schlimme Erkrankung einzudämmen“, erklärt Dr. Erich Tauber, CEO von Themis. „Angesichts dieser vielversprechenden Ergebnisse treiben wir das Chikungunya-Impfstoffprogramm voran und hoffen möglichst bald mit den Phase-II-Studien beginnen zu können.“

* Serokonversionsrate: der prozentuale Anteil der Geimpften, die Antikörper produzieren

Über Themis
Themis Bioscience GmbH entwickelt prophylaktische Impfstoffe mit dem Fokus auf aufkommende tropische Infektionserkrankungen und entwickelt derzeit erste Impfstoffkandidaten gegen das Chikungunya- und Dengue-Fieber. Das Unternehmen verfügt über exklusive, weltweite Lizenzen für Impfstoffe gegen das Chikungunya- und Dengue-Virus, basierend auf der innovativen und vollständig patentgeschützten Vektorplattform des Pariser Institut Pasteur für Impfstoffe auf Basis des Masernimpfstoffs. Diese Plattform ist die Grundlage für die wachsende Impfstoff-Pipeline von Themis. Themis und das Institut Pasteur arbeiten gemeinsam an weiteren Projekten. Themis mit Sitz in Wien wurde im September 2009 von erfahrenen Impfstoffexperten gegründet. Auf der Website des Unternehmens finden Sie weitere Informationen: www.themisbio.com

Über das Institut Pasteur
Das Institut Pasteur wurde 1887 von Louis Pasteur als private, gemeinnützige Stiftung gegründet und wurde für seine biomedizinische Forschung schnell weltweit bekannt. Das Hauptziel des Institut Pasteur ist es, Erkrankungen weltweit zu verstehen und ihnen vorzubeugen - durch hervorragende wissenschaftliche Forschung, Studien zum Gesundheitswesen, gesundheitliche Aufklärung und andere Aktivitäten. Das Institut Pasteur leistet einen wichtigen Beitrag zu einem tieferen Verständnis grundlegender Aspekte des Lebens und widmet weiterhin einen Großteil seiner Ressourcen der Erforschung von Infektionskrankheiten, Erbkrankheiten, neurodegenerativen Erkrankungen und bestimmten Krebsarten. Etwa 2.400 Mitarbeiter arbeiten am Hauptstandort in Paris, der Teil eines internationalen Netzwerks von 32 Forschungsinstituten auf 5 Kontinenten ist. Im Laufe der Jahre haben 10 Forscher des Institut Pasteur den Nobelpreis erhalten. www.pasteur.fr

Über die Impftechnologie:
Die technologische Grundlage der Vektorplattform auf Basis des Masernimpfstoffs wurde am Institut Pasteur in Paris entwickelt und ist an Themis auslizenziert. Die Technik beruht auf dem standardmäßigen Masern-Impfstoff als Impfvektor. Gene, die für ausgewählte Antigene des Chikungunya-Virus kodieren, wurden in das Genom des etablierten Masernimpfstoffs eingebracht. Der Masern-Chikungunya-Impfstoff bringt die Chikungunya-Antigene direkt zu Makrophagen und dendritischen Zellen – den wirksamsten und effektivsten Antigen-präsentierenden Zellen- und lösen so eine spezifische Immunantwort gegenüber dem Chikungunya-Virus aus. Dies führt zu einer mächtigen, antigenfokussierten Immunantwort, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu einer langanhaltenden Immunität beiträgt, ähnlich der gegen Masern.

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