science2business Award / Janssen Special Award

Der science2business Award 2017 wurde am 10. Mai zum 10. Mal für die besten Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft vergeben. 23 Projekte, an denen insgesamt 107 Kooperationspartner beteiligt sind, haben eingereicht. Dotiert ist der vom BMWFW bereitgestellt Preis mit Euro 8.000.— und Euro 4.000,--. Der Janssen Special Award, bereitgestellt durch Janssen Cilag Pharma und mit Euro 4.000,-- dotiert, wurde zum 5. Mal vergeben und zeichnet Projekte mit besondere Relevanz für das Gesundheitswesen in der Zukunft aus.

science2business Award Der science2business Award bewertet als einziger Preis in der Wissenschaft die Qualität des Managements und der Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft und ist in dieser Weise einzigartig. „Wir möchten mit dem science2business Award vor allem erreichen, dass sich die einzelnen Projekte gegenseitig inspirieren. Sich nicht als Konkurrenten sehen, sondern als gegenseitige Inspiration, voneinander lernen und von außen als eine gemeinsame Forschungscommunity wahrgenommen wird, die allesamt erfolgreich an spannenden Innovationen tüfteln“, beschreibt Zechner, life-science Karriere Services und strategischer Kopf hinter dem Award und der life-science-success ihre Vision mit dem Award bzw. der life-science-success.
In einer Vorentscheidung hat die Jury 10 Einreicher nominiert, die in einem finalen Pitch bei der life-science-success gegeneinander angetreten sind. Mit einer öffentlich zugänglichen Präsentation, die maximal 5 Minuten dauern darf, müssen sie die Jury von der Effizienz und Qualität ihres Projektmanagements überzeugen.

Die Gewinner des science2business Award

1. Preis
Mykorrhiza in der Landwirtschaft
Der Einsatz von Arbuskulären Mykorrhiza Pilzen (AMF) in der Landwirtschaft kann nachweislich zur Steigerung der Ressourceneffizienz beitragen. Konventionelle Bodenbearbeitungsmaßnahmen drängen die AMF Population immer wieder zurück. An der TU Wien entwickelt und testet Evologic Technologies einen Bioprozess für die Herstellung von AMF, der den ökologischen Mehrwert von AMF ökonomisch nutzbar macht.
Eingereicht von: Dr. Wieland Reichelt
Wieland.reichelt@evologic.at T.: 06508403015 Firma/Universität: Evologic Technologies GmbH

Problemstellung
In der Landwirtschaft ist das Thema Ressourceneffizienz von größter Bedeutung. Mykorrhiza Pilze (AMF) unterstützen in Symbiose mit der Pflanze deren Düngemittelaufnahme und erhöhen die Wasserspeicherkapazität des Bodens. Trotz der ökologischen Relevanz verhindert bis heute der Preis den ökonomischen Einsatz von AMF in der Landwirtschaft.

Projektziel
Im Rahmen eines Forschungsprojektes an der TU Wien hat sich herausgestellt, dass der richtige Ernährungsplan Bakterien produktiver macht. Als Ernährungsberater für Mikroben wollen wir als Evologic Technologies die entwickelte Technologie nun auf die Produktion von AMF übertragen. In Kooperation mit dem Agro Innovation Lab und dem Bereich Saatgut der RWA Raiffeisen Ware Austria, wird die praktische Anwendbarkeit von AMF als Saatgutbeize erprobt.

Die Umsetzung
Ausgehend von vorhergehenden Forschungsarbeiten zur Optimierung von pharmazeutischen Bioprozessen, arbeitet Evologic Technologies an der Entwicklung eines industriell skalierbaren Bioprozesses zur Herstellung von AMF. Eine besondere Rolle kommt hierbei der Prozesskontrolle zu, um nicht nur eine reproduzierbare Quantität, sondern auch eine reproduzierbare Qualität sicherzustellen. Ähnlich dem Pharmabereich, ist vor allem eine konstante bzw. gewährleistete Produktqualität Voraussetzung für die großtechnische Anwendung in der Landwirtschaft.
Evologic Technologies´ Kernkompetenzen liegen im Bereich der Bioverfahrenstechnik und Bioprozessentwicklung. Daher gingen Sie eine Partnerschaft mit den Agrarexperten der RWA ein. Im Zuge dieser Partnerschaft werden seit September 2016 das Marktpotential von AMF und seine Praxistauglichkeit evaluiert. Nach ersten Gesprächen sind nun Feldtests in Kooperation mit RWA und den Landwirtschaftskammern avisiert. Im Rahmen dieser Versuche wird der Mehrwert von AMF in der Landwirtschaft, in Abhängigkeit von Bodenbeschaffenheit, Nährstoffgrundversorgung und Kulturart untersucht. Um den Einfluss von Witterungsbedingungen zu evaluieren, sollen diese Versuche über drei Jahre durchgeführt werden.

Womit haben sie die Jury überzeugt:
Das Augenmerk der Jury liegt beim science2business Award auf der Qualität der Umsetzung.
Sie haben von Anfang an sehr akribisch ausgewählt, welche Partner sie brauchen. Sich haben sich selbst und die Partner nach Stärken und Schwächen analysiert und nach der besten Ergänzung gesucht sowie eine genaue Marktanalyse durchgeführt. In ihrer Präsentation haben sie sich sehr klar und verständlich auf das Wesentliche konzentriert und überzeugt. Die Qualität des Präsentierens und des sich Verkaufens entscheidet wesentlich über den Erfolg eines Unternehmens oder Projektes, weshalb die Jury diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit schenkt.

2. Preis
Smartdiagnos – Infektionsdiagnostik
Entwicklung von Diagnostiksystemen für die Pathogendetektion bzw. Infektionsdiagnostik bei Sepsispatient/innen. Es werden Verfahren zur Pathogendetektion aus Vollblut (point-of-care) entwickelt, um eine rasche Pathogendetektion mit minimaler Probenaufbereitung zu ermöglichen.
Eingereicht von: Univ.-Prof. Dr. Viktoria Weber
viktoria.weber@donau-uni.ac.at T: +43 (0)2732 893-0 Firma/Universität: Donau-Universität Krems

Projektziel
Das Projektteam forscht an der Entwicklung innovativer Systeme zur raschen Pathogendetektion im Blut, als Grundlage für die Behandlung septischer Patient/innen. Dieses Ziel soll unter anderem durch Voranreicherung der Pathogene an speziell funktionalisierten Oberflächenstrukturen erreicht werden. Auf Grund der ausgeprägten Heterogenität septischer Patient/innen ist eine effiziente und rasche Diagnostik wesentlich, um rasch jene Patient/innen identifizieren zu können, die in einer bestimmten Phase der Erkrankung von einer bestimmten Therapie profitieren können. Unser Ziel ist die Integration von Diagnostik und Therapie zur Verbesserung des Behandlungserfolges septischer Patienten.

Womit haben sie die Jury überzeugt
Das Projektteam hat bereits sehr frühzeitig das klinische Umfeld in die Forschungswelt einbezogen und damit die Übertragung der Forschungsergebnisse in die Praxis der Anwendung vorbereitet. Sie haben auch rechtzeitig damit begonnen, die unterschiedlichen Sprachen der verschiedenen Kulturen zu vereinen.

3 Anerkennungspreise:
SensoFood - Smart Sensors for Healthy Cooking
Wie kann man mit integrierten smarten Sensoren das Kochen und Entsaften gesünder gestalten, um ein Maximum an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen zu erhalten.
Eingereicht von: Dipl.-Ing. Dr. Raimund Leitner
Raimund.Leitner@ctr.at T: 04242-56300-0 Firma/Universität: CTR Carinthian Tech Research AG

Innovative Therapiemöglichkeit der Multiplen Sklerose
Forschungsergebnisse zeigen, dass Zyklotide bei Erkrankungen eingesetzt werden könnten, die durch ein überaktiviertes Immunsystem gekennzeichnet sind, wie zum Beispiel bei Multipler Sklerose und rheumatoider Arthritis. Das Forschungsteam entwickelt auf der Basis von Zyklotiden einen Wirkstoff zur Heilung dieser Krankheiten.
Eingereicht von: Assoc. Prof. Dr. Christian W. Gruber (derzeit in Australien) Ansprechpartnerin: Dr. Christiane Krcal,
christiane.krcal@meduniwien.ac.at T: +43 1 40160 25206 Firma/Universität: Medizinische Universität Wien

NanoKult – Entsäuerung von Büchern und Dokumenten
Das Projekt NanoKult entwickelt ein industriefähiges Verfahren zur Massenentsäuerung von Dokumenten, Büchern oder Schriften aus der Zeit zwischen 1840 bis 1960. Diese Dokumente zerfallen durch die Freisetzung von Säure im Papier. Mit Hilfe des Verfahrens kann ein entscheidender Teil unseres kulturellen Erbes konserviert und erhalten werden.
Eingereicht von: Univ.-Prof. Dr. Volker Ribitsch
volker.ribitsch@uni-graz.at T: 0316-380-0 Firma/Universität: Universität Graz

Die Jury: VR Univ. Prof. Dr. Johannes Fröhlich, TU Wien VR Univ. Prof. Dr. Josef Glößl, Boku Wien Mag. Karin Ibovnik, build! Gründerzentrum DI Dr. Albert Missbichler, Biotech Solution Dr. Wolfgang Tüchler, Janssen Cilag Pharma

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