Sallinger Fonds prämiert Geschäftsideen heimischer WissenschaftlerInnen

Unglaubliche Vielfalt bei den Einreichungen und würdige Preisträger bei der Premiere des Science To Business Awards (S2B Award)

Ein Tablet für Blinde, das durch einen innovativen Ansatz die Brailleschrift auf dem Bildschirm erfühlbar macht, ein völlig neuartiger Schnelltest für die Bestimmung der Trinkwasserqualität oder eine neues Betonverfahren für den Bau von Kuppeln - faszinierende Projekte wie diese werden heute (26.5.) im Studio 44 der Österreichischen Lotterien vor den Vorhang geholt. Der Rudolf Sallinger Fonds wird die besten dieser Kommerzialisierungsprojekte aus der universitären Forschung prämieren und den Gesamtsieger mit 20.000 Euro unterstützen. Tagsüber präsentieren die besten 9 Teams ihre Geschäftsideen vor einer hochkarätigen Jury, nach eingehender Beratung werden die Gesamtsieger dann am Abend gekürt.

Bereits seit dem Jahr 1979 prämiert der nach dem ehemaligen Wirtschaftskammer-präsidenten benannte Fonds herausragende universitäre Arbeiten. 2015 präsentiert sich die Initiative aber völlig neu und als echte Startup-Hilfe für Gründungswillige aus dem Hochschulbereich. Dem sollen auch eine stärkere Öffentlichkeit und eine namhafte Dotierung der Preisträger Rechnung tragen, wie die neue Vorsitzende des Rudolf Sallinger Fonds, Mag. Bettina Glatz-Kremsner, ausführt: "Mit dem S2B Award haben wir neue Wege beschritten und wollen Forschern und Studierenden eine echte Hilfestellung auf dem Weg zur Unternehmensgründung geben", so die Vorstandsdirektorin der Österreichischen Lotterien. "Gründungen und innovative Unternehmen, die aus der Hochschullandschaft heraus entstehen, sind die beste Absicherung und Zukunftsinvestition für den Wirtschaftsstandort Österreich. Daher wollen wir junge Forscher dazu motivieren, ihre Ideen so weit zu entwickeln, dass daraus ein Unternehmen entstehen kann."

Das unterstreicht auch Dr. Rudolf Dömötör, Direktor des Entrepreneurship Center Networks und Juryvorsitzender der S2B Award Jury: "Entrepreneurship, also unternehmerisches Denken und Handeln, gewinnt als Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts für das Thema "Entrepreneurial Career Development" an Hochschulen zunehmend an Bedeutung. Aktuell finden viele gute Forschungsarbeiten mit Marktpotenzial den Weg in die Wirtschaft noch nicht. Oft fehlt es an Unterstützung durch unternehmerisches Know-how. Ich freue mich, dass wir mit dem S2B Award sowohl einen namhaften Betrag für die Umsetzung, aber auch erfahrene Persönlichkeiten aus der Wirtschaft als Mentoren zur Verfügung stellen können."

Zahlreiche Teams nutzten die Chance und reichten Ihre innovativen Kommerzialisierungsideen beim Rudolf Sallinger Fonds ein. "Ich freue mich für jeden Teilnehmer und jede Teilnehmerin dieses Wettbewerbs", so Abg.z.NR Peter Haubner, Mitglied des Fondskuratoriums. "Denn eine unternehmerische Haltung zum Leben zu haben, zahlt sich immer aus -für sich und für andere. Wer einmal erlebt hat, wie schön es ist, die eigene Idee Wirklichkeit werden zu lassen, der wird sein Leben und sein Umfeld immer aktiv gestalten."

Hier die nominierten Projekte:

PROJEKT "BIOTRAC"
TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN & UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR Unsauberes Wasser zählt zu den bedeutendsten Gesundheitsrisiken für den Menschen. Fäkale Verunreinigungen enthalten oft humanpathogene Keime in großer Zahl und werden daher als schwerwiegendste Kontamination von Trinkwasser betrachtet. Die heute üblichen Methoden für die Analyse dauern meist mehrere Tage, da sie auf Kultivierung von Bakterien basieren. Zudem wird die Aussagekraft zunehmend angezweifelt und diese Tests können vor allem in den wärmeren Regionen der Welt nicht eingesetzt werden. Es wurde einen neue Methoden entwickelt, die den genetischen Fingerabdruck von Keimen nutzen, um diese zu nachzuweisen. Die modernen Tests erlauben eine Analyse in wenigen Stunden und können außerdem den konkreten Verursacher von Verunreinigungen identifizieren.

PROJEKT "BLITAB"
TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN
BLITAB is the World’s first tablet for people with sight loss. It is a next curve Braille device for reading and writing that displays one whole page Braille text. Based on a new developed technology, it allows for the first time a tactile relief on a flat surface, can output Braille, graphics, maps. The "iPad" for blind. Our aim is to make BLITAB a leader in digital lifestyle for every blind reader. Our motivation - to allow blind people be independent at school, home and work. As an European Innovator 2014, with more than 1600 unique interest worldwide, it has a high potential to grow due to the paid cloud services behind, which places it as the next billion dollar business started in Austria.

PROJEKT "HEART"
MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT INNSBRUCK
Das HeART Team hat eine Methode zur Behandlung der Folgen eines Herzinfarktes mittels Stoßwellen entwickelt. Die Therapie hat eine ausgeprägte regenerative Wirkung auf den erkrankten Herzmuskel und das Team konnte sehr vielversprechende Verbesserungen der Herzfunktion sowohl im Tierversuch als auch an 10 Patienten nachweisen. Bisher ist es keiner Methode gelungen, auch nicht der hoch gelobten Stammzelltherapie, eine solch signifikante Verbesserung der Herzleistung zu erzielen.

PROJEKT "LEFT VENTRICULAR FLOW ACCELERATOR (LVFA)"
MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT WIEN
Beim LVFA handelt es sich um eine Herzpumpe, die mit einem absolut neuartigen Ansatz für die Therapierung von chronischen Herzleiden verbunden ist: So unterscheidet sich der LVFA von aktuell im Markt verfügbaren Herzpumpen durch das innovative pathophysiologische Konzept sowie durch den pulsatilen Blutfluss. Durch diese beiden Eigenschaften ist der LVFA in der Wirkungsweise mit einem gesunden Herzen vergleichbar und er kann auch als Dauerlösung bzw. als Alternative zu Herztransplantationen eingesetzt werden.

PROJEKT "MARK53″
MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT WIEN
Dass eine Mutation im Tumor-Suppressor Gens p53 (TP53) für den Patienten nichts Gutes bedeutet, ist seit Längerem bekannt. Warum das so ist, wurde jetzt herausgefunden. Das Forschungsteam konnte zeigen, wie dramatisch die Wirksamkeit zahlreicher chemotherapeutischer Substanzen vom Status des p53 Gens eines Tumors beeinflusst wird. Die von der Forschungsgruppe entwickelte Technologie der TP53 spezifische Sequenzanalyse war entscheidend für diese Entdeckungen. Das Start-Up Unternehmen hat zum Ziel mit der Analyse eine maßgeschneiderte Krebstherapie zu ermöglichen und dadurch die Effizienz der Krebstherapie sprunghaft zu steigern. Die Markteinführung ist für 2015 geplant. Das Start-Up Unternehmer wurde 2013

PROJEKT "PRINTING PERFORMANCE POLYMERS"
TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN
Das Projektteam entwickelt neuartige Kunststoffe für den Einsatz in High-End 3D-Druckanlagen. Mithilfe dieser Materialien wird es zukünftig möglich sein, herkömmliche industrielle Produktionsmethoden (z.B. Kunststoffspritzguss) durch die einzigartigen Möglichkeiten des 3D-Drucks zu erweitern. Dadurch können nicht nur Bauteile mit komplexer Geometrie leichter und billiger hergestellt werden, sondern es entstehen auch Produktionsvorteile durch eine allgemein flexiblere, werkzeugfreie und individualisierte Fertigung.

PROJEKT "OPTOSCREEN"
FH OBERÖSTERREICH CAMPUS WELS
Aktuelle epidemiologische Studien belegen einen direkten Zusammenhang zwischen der Entstehung von Krebserkrankungen und Diabetes. Nach wie vor geben die genauen molekularen Zusammenhänge Rätsel auf. Der Fokus unserer Arbeit liegt auf der Entwicklung von stabilen molekularbiologischen/biophysikalischen Methoden basierend auf Lebendzellmodellen zur Identifizierung und Charakterisierung pflanzlicher Substanzen für die Behandlung bzw. Prävention von diesen Zivilisationskrankheiten. Hier präsentieren wir die Entwicklung hochtechnologischer Screeningverfahren in Kooperation mit namhaften Firmenpartnern, um die komplexe Arbeit in der Wirkstoffforschung zu erleichtern bzw. zu ergänzen. Die identifizierten Wirkstoffe finden nicht nur in der pharmazeutischen, sondern auch in der Lebensmittel-und Nahrungsergänzungsmittel-Industrie Anwendung.

PROJEKT "PNEUMATIC FORMING OF HARDENED CONCRETE"
TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN
Große Kuppelbauten aus dünnwandigem Beton werden heute kaum noch errichtet. Das liegt daran, dass man für den Bau von Kuppeln normalerweise aufwändige, teure Schalungskonstruktionen benötigt. Im Zuge des Forschungsprojektes wurde ein neues Bauverfahren entwickelt und patentiert, das komplett ohne derartige Hilfskonstruktionen auskommt: Eine Betonplatte wird flach am Boden ausgehärtet, und anschließend in kurzer Zeit zu einer belastbaren, stabilen Schale umgeformt. Wenn die Betonplatte ausgehärtet ist, wird ein darunterliegender Pneu aufgepumpt und gleichzeitig ein außen um die Betonplatte verlaufendes Stahlseil zusammengezogen, bis die geplante Schalenform erreicht ist. Mögliche Anwendungen sind beispielsweise für die Errichtung von Wildüberführungen über Bahn- bzw. Autobahnstrecken oder auch für temporäre Betonschalen, die rasch auf-und abgebaut werden können. Diese können beispielsweise als Präsentationspavillons, Veranstaltungspavillons oder für Bühnenüberdachungen genutzt werden.

PROJEKT "TYROSIN-KINASEINHIBITOR NEU"
MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT WIEN & UNIVERSITÄT WIEN
Die Entwicklung von Rezeptor-Tyrosinkinaseinhibitoren stellte einen Meilenstein in der Erforschung neuer Krebstherapeutika dar. Allerdings ist die Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren durch das Auftreten starker Nebenwirkungen und die Entstehung von Chemotherapie-Resistenz limitiert. Ziel der hier präsentierten Idee war daher die Entwicklung eines neuen Tyrosinkinaseinhibitors, der durch die spezifischen Eigenschaften des krankhaften Gewebes aktiviert wird. Dadurch soll die Schädigung von gesundem Gewebe verhindert und somit die Nebenwirkungen im Patienten minimiert werden.

Weitere Informationen sowie Bildmaterial der Nominierten und PreisträgerInnen finden Sie unter
www.sallingerfonds.at/awardees.

Future Founders Challenge als Vorstufe zum unternehmerischen Erfolg
Mit dem zweiten Preis, der Future Founders Challenge, prämiert der Sallinger Fonds Geschäftsideen von Studierenden, mit dem Ziel möglichst viele Studenten mit dem Thema Entrepreneurship in Verbindung zu bringen. "Nur etwa ein Prozent aller Studierenden kommt im Laufe ihres Studiums mit dem Thema in Berührung, und genau das wollen wir damit nachhaltig ändern", so Bettina Glatz-Kremsner. Der Unterschied zum S2B Award besteht darin, dass Studierenden-Teams Ideen-Video einreichen können. Mittels Crowdvoting wurden die besten 10 Projekte ermittelt. Eine Jury wählte aus diesen Ideen das Gesamtsieger-Team, das mit 1.000 Euro prämiert wird, aus. Insgesamt steht ein Preisgeldtopf von 10.000 Euro zur Verfügung. Auch der Gesamtsieger der Future Founders Challenge wird erst heute Abend bekannt gegeben.

Bei der Future Founders Challenge waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Es fanden sich etwa Energieriegel aus Mehlwurmprotein, eine Zeitung aus Klopapier oder ein neues Milchshake-Produkt inklusive Geschäftsmodell für regionale Landwirte unter den Einreichungen. Weitere Infos und die PreisträgerInnen dazu finden Sie unter www.futurefounders.at

Der Rudolf Sallinger Fonds
Seit seiner Gründung 1979 hat der gemeinnützige Rudolf Sallinger Fonds über 400 junge Akademikerinnen und Akademiker für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen zu mittelstandsrelevanten Fragestellungen ausgezeichnet. Mit dem Science to Business Award (S2B) prämiert der Sallinger Fonds frühphasige Kommerzialisierungsideen, die auf einer Forschungsleistung beruhen mit 20.000 Euro. Mit dem zweiten Preis, der Future Founders Challenge will der Rudolf Sallinger Fonds das Thema Entrepreneurship stärker bei den Studierenden verankern. Teilnehmen konnten interdisziplinäre Studierendenteams, die ihre unternehmerische Idee in einem 90 Sekunden langen Pitch-Video im Crowdvoting bewerten ließen. Eine Jury wählte aus den so ermittelten 10 besten Projekten die Future Founders 2015 aus.

(Quelle: APA-OTS)

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