Rückblick: BIO International Convention 2012

LISA auf der BIO International Convention

Am Montag, den 18.06.2012, ging in Boston mit der BIO International Convention 2012 der wichtigste Treffpunkt der globalen Biotech-Industrie in die nächste Runde. Zur BIO International Convention, die an wechselnden Orten in den USA stattfindet, pilgert Jahr für Jahr ein Tross von beinahe 15.000 Biotech-Spezialisten. Die Bandbreite reicht dabei von Big Pharma über Biotech-Start-Ups und Venture-Capital-Firmen bis hin zu Service-Providern und von roter über grüne und weiße bis zu blauer Biotechnologie. Alle wichtigen Namen in der Branche sind hier zu treffen. An drei überaus dichten Tagen kommen die Key-Player der Biotech-Industrie bei einem hochkarätigen Fachkongress, einer Industrieausstellung und im Rahmen von One-on-one-Meetings zusammen, um die Temperatur der Branche für das nächste Jahr zu messen und zu versuchen, den einen oder anderen “Big Deal“ abzuschließen. LISA war auch dieses Jahr im Rahmen des Advantage Austria Gemeinschaftsstand dabei.
 
Partnering an den Ausstellungsständen
Die BIO 2012 brachte dabei viele Neuigkeiten mit sich. Da die Veranstalter das Hauptaugenmerk auf die Ausstellung legen wollten, fanden im neuen BIO-Konzept die Partnering-Meetings in erster Linie direkt an den Ausstellungsständen statt: eine zusätzliche Herausforderung an die Architekten und Organisatoren der Stände.  Das Fazit von Bernhard Fischer, CEO des Wiener Start-up-Unternehmens Apeptico: „Das neue Partnering-System hat nach Anlaufschwierigkeiten gut funktioniert. Die Meetings waren durchwegs informativ und es kam zu einem guten Erfahrungsaustausch.“ DAuch für Life Science Austria bot führte viele gute Gespräche.
 
Der zweite Tag der BIO war traditionellerweise von heftigem Partnering und den sogenannten  „Super Sessions“ der beiden großen Beratungsfirmen Ernst & Young und Burrill geprägt, in denen die großen Trends der Biotechnologie-Branche beleuchtet wurden. Beide Berichte malten eine eher düstere Zukunftsperspektive für Biotech-Unternehmen. Ernst & Young beleuchtete in einem „Beyond Borders“-Bericht vor allem die finanzielle Situation der Branche. Nach den Jahren der Krise sind nun die Finanzzahlen der Branche wieder auf dem davor gekannten Niveau, nach groben Einschnitten in Forschung und Entwicklung wird wieder in die Biotech-Industrie investiert. Die Konsolidierungsschritte, die aufgrund der Krise notwendig waren, werden jedoch vielfach nicht wieder rückgängig gemacht. Immer noch schwierig ist es für Biotech Start-Ups, an Venture Capital  heranzukommen, auch die im Zuge von „Upfront Payments“ bei Zustandekommen einer Lizenzvereinbarung fließenden Summen werden kleiner. Immer öfter entsteht daher die Notwendigkeit, Projekte schon in Frühphasen aufzugeben, um nicht zu einem späteren Zeitpunkt eine viel teurere Niederlage hinnehmen zu müssen. Die großen Pharma-Unternehmen stehen aufgrund der vielen auslaufenden Blockbuster-Patente in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen.
 
Österreicher laden zu Networking-Empfang
Aus österreichischer Sicht war klarerweise der Networking-Empfang „The Sound of Austrian Science“ das Highlight der diesjährigen BIO. Life Science Austria lud zu österreichischem Wein und süßen Spezialitäten in den eleganten MIT Faculty Club. An die 100 Gäste lauschten den Erfahrungen der beiden erfolgreichen Biotech-Entrepreneure Hans Loibner (Apeiron Biologics) und Tillman Gerngross (Adimab) und konnten so mehr über die unterschiedlichen Herausforderungen der Biotech-Firmengründung auf beiden Seiten des Atlantiks erfahren. Nach dem offiziellen Programm tauschten sich die Teilnehmer (sowohl die österreichischen Firmen, die an der BIO teilnehmen, als auch internationale Geschäftspartner) in entspannter Atmosphäre aus und ließen den Abend ausklingen.
 
Für Andreas Pföstl von der Patentanwaltskanzlei Sonn & Partner waren „die Gespräche durchwegs ausgezeichnet. Ich komme mit einer Vielzahl neuer Kontakte von der BIO zurück und konnte Bestehende weiter vertiefen.“ Herwig Reichl von der Firma Hämosan gefiel die Möglichkeit, auch die Kontakte mit den österreichischen Ausstellern zu vertiefen: „Ich hatte erstaunlich vielfältige Meetings und finde es gut, dass auch soviel Zeit bleibt, sich mit den anderen österreichischen Firmen am Stand auszutauschen. Die Möglichkeit, die die AWO mit dem Austrian Experts Corner bietet, ist vor allem für kleine Firmen sehr wichtig.“
 
Mit einer Gala Reception im beeindruckenden Museum of Fine Arts in Boston klang auch der dritte Tag der BIO aus. Die Sponsoren von „Biomaryland“ haben sich diesen Event einiges kosten lassen und konnten das Publikum mit einer Tanzshow und gutem Essen beeindrucken.
 
Insgesamt nahmen mehr als 16.500 Biotech-Player aus 65 Ländern an der 2012 BIO International Convention teil. Damit hat die BIO wieder ihre Bedeutung für die globale Biotech-Szene bewiesen und sich als Veranstaltung erwiesen, auf der es wichtig ist, präsent zu sein. Auch für LISA ist diese Messe ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender. Es ist immer wieder spannend, bestehende Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen. Auch die neusten Trends der Biotech-Szene sind hier zu erfahren.
 
2013 wird die BIO nach 2010 erneut in der „Windy City“ Chicago stattfinden.

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