RFTE: Vergleich mit den weltweit führenden Innovationsnationen zeigt: Österreich hat beträchtlichen Aufholbedarf!

"Das in der FTI-Strategie der Bundesregierung im Jahr 2011 formulierte Ziel, Österreich zu einer der leistungsfähigsten Innovationsnationen zu machen, wird immer schwieriger erreichbar, je länger die Reformblockade in der Politik anhält", so der Vorsitzende des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, Dr. Hannes Androsch, anlässlich der Präsentation des "Global Innovation Monitors" am Rande der Technologiegespräche in Alpbach. 

Ziel dieses" Global Innovation Monitors" ist es, auf Basis eines Vergleichs Österreichs mit den global führenden oder aufstrebenden Innovationsnationen die Position unseres Landes im Lichte weltweiter Entwicklungen beleuchten zu können. Dazu wurden die Schweiz, die Niederlande, Israel, Südkorea, die USA und China als Vergleichsländer herangezogen, da sie - mit Ausnahme Chinas - aufgrund ihrer erfolgreichen Performance als globale Innovation Leaders gelten und damit als Maßstab dienen können. China wiederum wurde ausgewählt, da es enorme Wachstumsraten bei Forschungsausgaben, Publikationen, Anzahl von Patenten, u.ä. aufweist.onsnationen zeigt: Österreich hat beträchtlichen Aufholbedarf!

Zentrale Ergebnisse
Österreich ist - gemessen an den gängigen ökonomischen Kennzahlen -eines der erfolgreichsten Länder der Welt: mit hoher Beschäftigungsquote, niedrigen Arbeitslosenzahlen, substantiellem Wohlstand (gemessen an einem überdurchschnittlich hohen BIP pro Kopf), und einem deutlichen Leistungsbilanzüberschuss.
Gleichzeitig darf jedoch nicht übersehen werden, dass sich Österreich seit 2009 in einer Stagnationsphase befindet, deren Auswirkungen nun langsam sichtbar werden. Stark ansteigende Lohnstückkosten, eine hohe Subventionsquote, der seit Mitte der 90er Jahre erkennbare Rückgang der Produktivität, eine hohe Staatsverschuldung sowie eine der höchsten Abgabenquoten, die vor allem den Faktor Arbeit belasten, bewirken, dass seit einigen Jahren die Entwicklungsdynamik verloren ging. 
Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch im Bereich der wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs. Diese hatte sich seit den 1980er Jahren kontinuierlich gesteigert, was sich in einer stetig verbesserten Performance niederschlug. Doch ab 2009 geriet die österreichische Aufholdynamik ins Stocken: die getätigten Innovationsanstrengungen reichen nicht nur nicht aus, um in die Gruppe der führenden Länder vorstoßen zu können, vielmehr gab es im Innovation Union Scoreboard (IUS) für Österreich bereits den vierten Rückfall in Folge. 
Will Österreich - so das Fazit des Forschungsrates - im globalen Wettbewerb nicht weiter zurückfallen und den Anschluss an die Spitzengruppe nicht verlieren, muss den Themen Bildung, Forschung, Technologieentwicklung und Innovation höchste Priorität eingeräumt werden, müssen die dafür erforderlichen Finanzmittel bereitgestellt und auch Strukturanpassungen vorgenommen werden. "Der Handlungsdruck steigt beinahe täglich", so der Ratsvorsitzende Hannes Androsch, denn "nahezu alle Rankings der letzten Jahre zeigen, dass Österreich gegenüber der Gruppe der Innovation Leaders immer weiter zurückfällt. Bildung, Forschung und Innovation sind für ein rohstoffarmes Land wie Österreich die entscheidenden Faktoren, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, und gerade hier wurde in den vergangenen Jahren viel versäumt."

"VISION Österreich 2050" bietet Lösungsstrategie
Die im April d.J. im Parlament erstmals präsentierte Studie "VISION Österreich 2050", erstellt vom Institut für Höhere Studien (IHS) im Auftrag des Rates für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE) und des Austrian Institut of Technology (AIT), hält Lösungsansätze bereit, um diese Reformblockade zu lösen. Die Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft sehen die Studienautorinnen und -autoren des IHS in Anpassungsfähigkeit und Innovation. "Österreich kann sich von den globalen Veränderungen nicht abschotten", so der Leiter des IHS, Prof. Christian Keusch-nigg. "Es gibt jedoch eine klare Strategie, um an der Spitze zu bleiben und nicht zurückzufallen. Die zentralen Voraussetzungen hierfür sind Bildung, Innovation und Strukturwandel." 
Der stellvertretende Vorsitzende des Forschungsrates, Prof. Dr. PeterSkalicky, formuliert daraus zu ziehende Schlüsse: "Österreich muss das Wachstumspotenzial nutzen, welches in Bildung, Forschung und Innovation unzweifelhaft angelegt ist. Der bildungspolitische Reformstau wäre jetzt endlich aufzulösen, durch Forcierung vorhandener Stärken, etwa der dualen Ausbildung, durch Abbau bestehender Schwächen, z.B. der sozialen Selektivität des Schulsystems, und vor allem durch 'Entsprerren' und 'Entkrampfen' des Systems. Von der frühkindlichen Bildung bis zum Tertiärbereich ist die Aufgabe des Bildungssystems die Förderung intellektueller Beweglichkeit und möglichst umfassender Kompetenz. Allerdings sind Erfindungen noch keine Innovationen. Um diese zu fördern, bedarf es auch der 'Entfesselung' des Unternehmergeistes."snationen zeigt: Österreich hat beträchtlichen Aufholbedarf!

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