Pharmig: Woher Forschungsgelder kommen

Grundlagenforschung ist wichtig, weiterführende klinische Forschung für die Arzneimittelentwicklung wird aber Großteils von der Industrie gesponsert

Grundlagenforschung ist für viele Errungenschaften unverzichtbar. Auch die Arzneimittelentwicklung baut auf Erkenntnissen der Grundlagenforschung auf. Sie wird, im Gegensatz zur Grundlagenforschung, Großteils von der Industrie getragen. „Die Gründe, weshalb kaum öffentliche Gelder in die Arzneimittelforschung fließen, sind das enorm hohe Risiko, die enorm hohen Investitionskosten von mehr als einer Milliarde Euro und die lange Entwicklungszeit von durchschnittlich zwölf Jahren für ein erfolgreiches Projekt“, so Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig.

Wie oft Forschungsprojekte dabei im Sand verlaufen, lässt sich anhand der Alzheimerforschung darstellen: 99,6 % der 413 klinischen Prüfungen, die von 2002 bis 2012 Großteils in den USA durchgeführt wurden, waren leider Misserfolge. 322 dieser 413 Studien wurden von der pharmazeutischen Industrie gesponsert. „Daran sieht man, welchen Aufwand forschende Unternehmen betreiben, um ein erfolgreiches Produkt zu entwickeln und auf den Markt zu bringen“, so Huber. Die Risikominimierung durch den Zukauf von bereits in Erprobung befindlichen Wirksubstanzen von kleineren Unternehmen schafft dabei eine Win-win-Situation. Dazu Huber: „Auf der einen Seite erlaubt dies einem pharmazeutischen Unternehmen, nicht alles im eigenen Haus entwickeln zu müssen und mit einem weiteren Blick auf den Forschungshorizont Synergien zu finden. Auf der anderen Seite profitieren kleinere Unternehmen von einem finanzstarken Partner zur Weiterentwicklung eines Arzneimittels und beim Vertrieb desselben“, so Huber.

Im EU-Schnitt werden rund 60 % der klinischen Prüfungen von der Pharmaindustrie durchgeführt (industrie-gesponsert); 40 % von akademischen Wissenschaftlern (akademisch-gesponsert). In Österreich liegt dieses Verhältnis im Jahresdurchschnitt bei 70:30 %. Die meisten dieser Prüfungen laufen in der Krebsforschung. Im Jahr 2014 waren es beispielsweise 170 von insgesamt 498.

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